"Für uns ist es ein Endspiel", verkündete Frohnlachs Trainer Oliver Müller vor der Partie. Und ein Blick auf die Tabelle bestätigte dies: Mit 17 Punkten stand die Frohnlacher "Rasselbande" auf dem vorletzten Platz, der den direkten Abstieg bedeuten würde. Gleich viele Spiele, jedoch sieben Zähler mehr hatte der Aufsteiger aus Euerbach/Kützberg vorzuweisen, der einen Platz höher und damit auf einem Relegationsplatz stand. Angesichts des großen Rückstandes des SV auf das rettende Ufer ging es für die Mannschaft aus Euerbach/Kützberg vor allem darum, den direkten Abstieg zu verhindern. Das hieß: "Verlieren verboten" für den SV! Es war also angerichtet und sogar die Sonne schaute kurz im Willi-Schillig-Stadion vorbei, als Schiedsrichter Christoph Stühler die Partie um 19 Uhr anpfiff.
Starke Partie heute: Frohnlachs Torhüter Michael Edemodu.
Simon Weber
Nach einer kurzen Abtastphase starteten die jungen Wilden aus Frohnlach ihre Offensivbemühungen, und sie wurden umgehend auch belohnt: Ein präziser Diagonalball von Höhe der Mittellinie erreichte Rechtsverteidiger Stefano Göhring auf der rechten Seite, dessen Flanke von der Grundlinie wurde von einem Abwehrspieler am anderen Ende des Strafraums unterlaufen. Dort stand Lukas Werner, nahm mit dem ersten Kontakt den Ball an und mit und mit dem zweiten versenkte er ihn per Linksschuss im langen Eck zur frühen Führung der Heimelf. Und die Mannen von Oliver Müller legten nur wenige Zeigerumdrehungen nach! Wieder war es eine Hereingabe, die die SV-Defensive nicht entscheidend klären konnte. Der Ball landete im Zentrum circa zwanzig Meter vor dem Gehäuse der Gäste, wo Dominic Lauerbach angerannt kam und die Kugel aus vollem Lauf mit Hilfe der Unterkante der Latte ins Gehäuse schlenzte, ein sehenswerter Treffer! Die Gäste aus Euerbach/Kützberg befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch nicht richtig auf dem Platz und waren nun geschockt. In der Folgezeit zog sich die Heimelf etwas zurück und machte die Räume eng, um bei Ballverlusten des SV über die schnellen Spieler zu kontern. In das Spiel der nun mit mehr Ballbesitz ausgestatteten Gäste schlichen sich des Öfteren einfache Fehlpässe ein, sodass ein richtiges Offensivspiel nicht aufgezogen werden konnte, denn darüber hinaus stand die Defensive des VfL heute über weite Strecken sicher. Und wenn etwas durchkam, fehlte bei der Elf von Carsten Weiß die nötige Effizienz: Erst verlängerte Mittelstürmer Thomas Heinisch einen langen Ball in den Lauf von Frank Stoll, doch der verpasste den richtigen Zeitpunkt zum Abschluss. Dann brachte Stefan Heinisch eine Freistoßflanke aus dem rechten Halbzeit in den Strafraum, wo Kevin Frazier vor seinem Gegner an dem Ball war und Pech hatte, als sein Kopfball am Querbalken landete. Kurz vor der Halbzeit hätte es dann spätestens im Frohnlacher Kasten klingeln müssen: Danny Djalek hob den Ball über die Innenverteidigung in den Lauf von Daniel May, der freistehend in zentraler Position jedoch die Kugel links unten am Gehäuse vorbeischob. Somit ging es mit 2:0 in die Halbzeitpause.
Heute ohne Fortune: SV-Gästestürmer Thomas Heinisch.
Simon Weber
Nur schleppend ging es in die zweite Halbzeit, in der die Gäste weiterhin versuchten, das nötige Mittel in der Offensive zu finden, um zum Erfolg zu kommen. So war dann schon knapp eine Stunde gespielt, als Daniel May erneut den Anschlusstreffer hätte machen müssen: Nach einer Flanke von Constantin Paunescu von der rechten Seite tauchte er freistehend fünf Meter vor dem Tor auf, doch Michael Edemodu machte sich breit und behielt in diesem Duell die Oberhand. Nach gut einer Stunde stellten die Gäste dann mit der Einwechslung von Raphael Rogers auf zwei Spitzen um, der umgehend auch gleich SV-Mittelstürmer Thomas Heinisch bediente, dem versprang der Ball jedoch bei der Annahme und die Chance war vertan. Kurz darauf wurden die Hoffnungen die Gäste jäh gestoppt: Stefan Heinisch, der früh in der ersten Halbzeit den Gelben Karton gesehen hatte und anschließend das eine oder andere kleinere Foul begangen hatte, musste mit der Ampelkarte vom Platz. In Unterzahl wurde es nun doppelt schwer für die Gäste, die nichtsdestotrotz mit nunmehr Dreierkette und nur einem Sechser davor weiter in die Offensive investierten. In dieser Phase verpasste es die Frohnlacher Elf zunächst, die sich bietenden Konter besser auszuspielen. Zehn Minuten vor Spielende machte es die Elf von Oliver Müller besser: Der gerade eingewechselte Philipp Schubert wurde auf der rechten Seite freigespielt und brachte den Ball flach in die Mitte, wo Matthias Beland aus vollem Lauf den Ball unter die Latte drosch. Die endgültige Entscheidung in diesem Spiel! In der Schlussphase trudelte die Partie dann aus, als Constantin Paunescu sich nach einem Eckball von der linken Seite an der Grundlinie durchsetzte und den Ball zurücklegte auf Daniel May, der sicher rechts unten einnetzte. Jedoch viel zu spät, um am Ausgang der Partie noch etwas zu bewirken, denn nach zwei Minuten Nachspielzeit pfiff der Referee die Partie ab.
Von Beginn an war der VfL im Spiel und sorgte per Doppelpack für zwei wichtige Tore. Die Gäste hatten ihrerseits zwar Chancen zu verzeichnen, insgesamt war der SV aber in der Offensive nicht zwingend genug, um heute etwas Zählbares mitzunehmen.
Spielbericht eingestellt am 27.04.2016 22:40 Uhr