Während der TSV Lengfeld Punkte benötigt, um nicht noch tiefer in den Abstiegskampf zu rutschen, könnte der heimische SVF mit einem Dreier am heutigen Tage weiter Punkte sammeln, um nicht vielleicht doch Alemannia Haibach gefährlich zu werden im Kampf um Platz 2. Seit drei Spielen war man beim SV Friesen ungeschlagen, wobei sich das vergangene Last-Minute-Unentschieden beim VfL Frohnlach nach zwischenzeitlicher 0:2-Führung wie eine Niederlage anfühlte. Beim Gast aus Lengfeld ging es die ganze Saison schon auf und ab. Folgte auf zwei gute Spiele mal ein schlechtes, oder umgekehrt. Während man noch das vorletzte Spiel beim Konkurrenten aus Rimpar gewinnen konnte, verlor man am vergangenen Spieltag das Heimspiel gegen den SV Euerbach/Kützberg. Die Rahmenbedingungen waren klar - Friesen ging wohl leicht favorisiert in die Begegnung, wobei sich auf schwierigem Geläuf jene Mannschaft leichter tun wird, welche den Kampf besser annehmen würde.
Nikolai Altwasser versucht sich im Duell mit Gästekapitän Alban Ramaj durchzusetzen. Rico Nassel beobachtet das Geschehen (li.).
Alexander Grober
Mit viel Willen und Einsatz starteten die Gäste deutlich bissiger und energischer ins Spiel, als es die Friesener taten. Man verlor die ersten Zweikämpfe, während Lengfeld einfach den Tick wacher und galliger agierte. So dauerte es auch nicht lange, als Kevin Weidner in der dritten Minute ein feines Anspiel von Ex-Profi Alban Ramaj zugespielt bekam. Weidner duellierte sich im Laufduell mit dem SVF-Innenverteidiger Andreas Baier, gewann dieses und schloss ab. Sein Abschluss war aber viel zu harmlos, um Bauerschmidt im Friesener Tor ernsthaft in Verlegenheit zu bringen. Aber nur zwei Zeigerumdrehungen später klingelte es bereits im Friesener Kasten. Ein sehr gut getimter Freistoß von Sandro Hammer senkte sich hinter die Mauer ins Eck, wobei Bauerschmidt im Kasten wohl keine Abwehrchance hatte. So war Lengfeld früh in Führung und konnten auch in den Folgeminuten das Spielgeschehen bestimmen. Die Eck-Truppe wirkte etwas unkonzentriert und ohne wirklichen Willen, Zweikämpfe anzunehmen und diese auch zu gewinnen. Ein kurzes Aufbäumen war dennoch um die 20. Minute zu erkennen, als man etwas besser drin war. In der 24. Spielminute hatte die Heimmannschaft dann die beste Chance im ersten Spielabschnitt, als Lukas Mosert aus spitzem Winkel mit einem Freistoß nur den Außenpfosten traf. Ansonsten diktierte zumeist der Gast das Spielgeschehen, als nach einer guten halben Stunde Bara Top eigentlich quer legen musste und seinen besser positionierten Mitspieler übersah. Zuvor wurde er stark auf der rechten Seite freigespielt und vernaschte noch zwei Friesener Verteidiger, zeigte sich aber im Abschluss dann zu überhastet. In der 32. Minute zögerte Firnschild auf der Gegenseite nach einem zurückgespielten Ball von Lukas Mosert etwas zu lange, als er auch in dieser Szene das 1:1 hätte erzielen können. Dem Spielverlauf wäre dem aber nicht entsprechend gewesen, da Lengfeld oft schnell nach vorne drängte, aber zumeist zu überhastet oder zu ungenau beim letzten Pass oder im Abschluss war. So ging es mit einer knappen, aber verdienten 0:1-Pausenführung für den TSV Lengfeld in die Kabinen.
Patrick Albert greift aus dem Hinterhalt den ballführenden Friesener Nikolai Altwasser an.
Alexander Grober
Während Friesen im ersten Durchgang kaum etwas zeigte, wurde die Leistung der Eck-Mannschaft im zweiten Spielabschnitt besser. Viele offensive, gefährliche Aktionen gab es aber nicht. So musste ein Standard herhalten, den Nikolai Altwasser in den Strafraum brachte. Rico Nassel verlängerte mit dem Kopf auf den ersten Pfosten zu Lukas Mosert, der dann aus drei Metern keine Mühen mehr hatte, das Leder zum 1:1 in die Maschen zu hämmern (55.). Lengfeld wurde für die gute erste Halbzeit gestraft, in der man es versäumte, nach dem frühen 0:1 nachzulegen. In den Folgeminuten passierte auf beiden Seiten wirklich kaum nennenswertes. Das Spiel wurde zunehmend hitziger, in welchem aber der Unparteiische Tim Schuller aber alles im Griff hatte und durch klare Ansprachen die Spieler im Zaum halten konnte. Die nächste Chance gehörte dann erneut den couragierter auftretenden Friesener, die in der Schlussphase das Spiel mehr und mehr an sich reißen konnten. Nach einem langen Ball von Nikolai Altwasser ins Sturmzentrum zu Max Schülein schoss zweiterer knapp über den Querbalken. Der Ball wurde abgefälscht, wobei der darauffolgende Eckball aber nicht viel einbringen sollte. Im direkten Gegenzug nach dem Eckstoß konterten dann die Gäste gegen aufgerückte Friesener, als im Endeffekt Sandro Hammer aus zehn Metern zum Abschluss kam und Tobias Bauerschmidt klasse den Ball aus dem Winkel fischen konnte. In der 83. Minute - als Friesen dann immer besser wurde - flog ein Freistoß aus dem Halbfeld in den Strafraum, als der Unparteiische Schuller blitzartig auf den Elfmeterpunkt zeigte. Schülein kreutzte seinen Gegenspieler, der ihn wohl traf, woraufhin Schülein zu Boden ging. Die Gäste sahen dann Rico Nassel, der den Gästekeeper Ralf Scherbaum zum 2:1 verladen konnte. Doch fast mit dem direkten Gegenzug glich dann Alban Ramaj nach Tiefschlaf in der heimischen Verteidigung aus, als der Ex-Profi das Leder in aller Ruhe annehmen konnte und keine Probleme hatte, aus knapp zwölf Metern auszugleichen. Einen unrühmlichen Höhepunkt einer eher hitzigen zweiten Halbzeit leistete sich dann Kevin Weidner, dem nach Zweikampf mit Alexander Kunz die Sicherungen wohl durchbrannten und den Friesener Akteur vor Augen den Unparteiischen wegschubste. Die rote Karte war in jedem Falle vertretbar. Beide Teams versuchten dann in den letzten Momenten jeweils die Brechstange - Lengfeld hätte sich in der 91. Minute nicht über einen zweiten Elfmeter beschweren dürfen, als Kai Aust nach einem langen Ball in Ballbesitz kam und vermeintlich gefoult wurde. Der Pfiff blieb diesmal jedoch aus, sodass sich beide Kontrahenten leistungsgerecht mit 2:2 trennten.
Alexander Kunz (re.) drängt seinen Lengfelder Kontrahenten Sandro Hammer zurück in die eigene Hälfte.
Alexander Grober
Während der SV Friesen nach einer schwachen ersten Halbzeit mit nur 0:1 im Hintertreffen war, gelang es der Eck-Elf durch eine Leistungssteigerung im zweiten Spielabschnitt, einen Punkt zu Hause zu behalten. Es war heute eher ein Kampfspiel auf dem tiefen Geläuf in Friesen, in welchem Lengfeld in der ersten Halbzeit den Kampf besser annahm, als die Heimelf. Mit Beginn der zweiten Spielhälfte agierten die Frankenwälder etwas gewollter, zeigten aber auch keine wirkliche Durchschlagskraft nach vorne. Besonders nach Standardsituationen war man gefährlich, wobei aus dem Spiel heraus nicht viel gelingen sollte. Mit dem Punkt müssen sich beide Teams nun arrangieren und gestärkt in das jeweils letzte Punktspiel für das Kalenderjahr 2019 gehen. Für den SV Friesen steht das Auswärtsspiel beim TSV Unterpleichfeld an, während die Lengfelder den SV Memmelsdorf zu Gast haben.
Spielbericht eingestellt am 23.11.2019 20:30 Uhr