Von Michael Kämmerer
Der Flügelstürmer ist einer der Erfolgsgaranten
TSV Karlburg – TSV Abtswind 1:3 (0:2)
Teil eins des Osterwochenendes haben die Landesliga-Kicker des TSV Abtswind erfolgreich erledigt. Beim TSV Karlburg gab es einen souveränen, ungefährdeten 3:1-Sieg. Drei Wochen zuvor hatte der Spitzenreiter letztmals um Punkte gespielt. Die lange Pause nach zwei Ausfällen war dem Team nicht anzumerken, das am Samstag seine stärkste Phase in der Viertelstunde vor der Halbzeit hatte. Am Montag wartet der TSV Unterpleichfeld.
Mit dem Training war das beim TSV Abtswind in letzter Zeit so eine Sache. Seit im Kräuterdorf ein Kunstrasenplatz an der Stelle gebaut wird, wo die Fußballer bislang übten, musste sich die Mannschaft eine Ausweichstätte suchen. Mal ging es nach Kleinlangheim, mal nach Estenfeld, mal auf das Kleinfeld der Korbballabteilung. Das alles war nicht das Wahre, zumal sich der Winter bis weit in den März verlängerte und die Platzverhältnisse ziemlich bescheiden ausfielen. Nun zum Frühlingsbeginn scheint ein ideales Trainingsquartier gefunden, das in den nächsten Wochen und Monaten die Heimatvertriebenen beherbergen wird, bis im Sommer der Kunstrasen in Abtswind vollendet ist. Im Prichsenstadter Ortsteil Laub, ein Dorf mit 270 Einwohnern, fand sich eine schmucke Sportanlage keine zehn Kilometer von Abtswind entfernt. Dort hat es zwei Rasenplätze und funktionierende Duschen. Und es herrscht keine Konkurrenz mit anderen Vereinen, die dort trainieren wollen und mit denen man sich die Spielfelder teilen müsste. Die SpVgg Laub hat seit Jahren keine Herrenmannschaften mehr im Spielbetrieb, die Junioren haben sich Spielgemeinschaften angeschlossen.
Abtswinds Trainer Petr Skarabela hatte zuletzt gute Trainingsbedingungen zur Voraussetzung für gute Leistungen in der Liga gemacht. Nach den ersten drei Einheiten vergangene Woche in Laub sah sich der Fünfzigjährige beim Spiel in Karlburg bestätigt, was eine ordentliche Vorbereitung ausmachen kann. „Das hat man heute gesehen“, sagte Skarabela. „Mit einer konsequenten Leistung haben wir die drei Punkte geholt.“ Besonders der erste Durchgang hatte es dem Chefanweiser angetan: „Taktisch und läuferisch war die erste Hälfte seit langem das Beste.“ In der Tat legte seine Elf bis zur Pause bereits die Basis für den Erfolg. Aber es dauerte, bis Chancen heraussprangen. Kämpfernatur Daniel Hämmerlein, auf der neuralgischen linken Abwehrseite aufgestellt, erfüllte als Rechtsfuß nicht nur seine Defensivaufgaben mit Bravour. Der erfahrene Allrounder war auch zu Vorstößen weit in die gegnerische Hälfte bereit. Wäre Philipp Hummels Einsteigen in der 19. Minute nicht als Stürmerfoul gewertet worden, so hätte Hämmerleins fulminanter Schuss von der Strafraumkante in den Winkel glatt als Traumtor Einzug in die Statistik gehalten. Ohnehin veranstaltete das, was von Abtswind über außen nach vorne kam, mächtig Betrieb.
Philipp Hummel und Michael Herrmann auf rechts, Frank Hartlehnert und Daniel Hämmerlein auf der anderen Seite sorgten für zusätzlichen Schwung, nachdem nur Pascal Kamolz als echte Spitze agierte. Hartlehnert kam nach knapp einer halben Stunde zum Schuss, verzog jedoch. Es war die Phase, in der Abtswind am stärksten zur Geltung kam und Karlburg nach seiner anfänglichen Angriffslust Mühe hatte, den gegnerischen Sturm und Drang abzuwehren. Marco Mehling wusste sich nur zu helfen, indem er Daniel Hämmerlein kurz vor dem Strafraumeck massiv am Trikot riss. Nach einer kurz ausgeführten Ecke war es dann um die Hausherren geschehen: Der abgewehrte Ball landete bei Abtswinds Mathias Brunsch, der sich mit einer Körpertäuschung den entscheidenden Vorteil verschaffte und aus mehr als sechzehn Metern das Leder zum 1:0 in den Winkel setzte (31. Minute). Die Großchancen der Gäste gingen weiter: Hämmerleins Flanke erreichte Adrian Dußler, der die Kugel nicht unter Kontrolle brachte, aber unfreiwillig perfekt für Pascal Kamolz vorlegte. Der Angreifer kam von hinten herangeprescht und scheiterte an Karlburgs Torsteher Fabian Brand (38.).
Im Zusammenspiel mit seinem Kollegen Tobias Wießmann ging es für Brand in der 43. Minute nicht mehr glatt: Ein Abstimmungsproblem zwischen dem Keeper und dem Verteidiger rief Philipp Hummel auf den Plan. Plötzlich stand das Tor leer, und der Abtswinder schob aus spitzem Winkel zur 2:0-Führung ein. Hätte sich der wie Hummel extrem agile Frank Hartlehnert in der letzten Aktion vor der Pause mehr zugetraut und selbst abgezogen, statt einen Mitspieler in der Mitte anzuspielen, wäre bereits nach 45 Minuten alles besiegelt gewesen. Dafür sorgte nach dem Seitenwechsel Pascal Kamolz. Die x-te Vorlage von Adrian Dußler verwertete der mit vierzehn Treffern Führende der Landesliga-Torschützenliste zum 3:0. Dußler selbst hatte in der 66. Minute die Möglichkeit, das Ergebnis noch auszubauen, zielte aber daneben. Auch wenn Abtswind in der zweiten Hälfte ein ganzes Stück nachließ und Karlburg durch Marvin Schramm per Kopf auf 1:3 verkürzte (74.), kam keine Spannung mehr auf. Den zweiten Teil des Osterwochenendes bestreitet der Tabellenerste am Montag um 15 Uhr gegen den TSV Unterpleichfeld, wenn es darum geht, sich für die 1:4-Niederlage aus dem Hinspiel zu revanchieren.
Spielbericht eingestellt am 01.04.2018 19:59 Uhr