Beide Teams konnten am heutigen Tage nicht aus dem Vollen schöpfen. Allen voran Steffen Hönninger, der 17-Tore-Mann bei den Gastgebern und David Fleischmann, welcher seiner Mannschaft acht Tore in der bisherigen Spielzeit beisteuerte - fehlten bei beiden Mannschaften wichtige Stammspieler in den jeweiligen Offensiven.
Der Gast aus Schwebenried-Schwemmelsbach belegt aktuell einen starken vierten Platz, mit welchem vor der Spielzeit nahezu keiner aus dem 400-Einwohner großem Dorf gerechnet hätte. Nur drei Punkte trennen die DJK vom Aufstiegsrelegationsplatz, welcher aktuell von Jahn Forchheim eingenommen wird. Ein Zubrot, welches gerne von der Mannschaft um Übungsleiter Mario Schindler angenommen wird. Eine unglaubliche Serie von 13 Spielen in Serie Unbesiegtheit (9 Siege, 4 Remis) waren für die aktuelle Platzierung ein ausschlaggebender Faktor. Dennoch wird es am heutigen Samstagnachmittag keine einfache Partie für die DJK beim Aufsteiger aus der Korbstadt. Elf Punkte beträgt aktuell der Vorsprung des 1. FC Lichtenfels auf den ersten Abstiegsrelegationsplatz, welchen aktuell die TG Höchberg innehält. Zuletzt konnte die Elf von Trainerduo Grau/Goller zwei wichtige Siege gegen die abstiegsbedrohten Kahler und Kitzinger einfahren und sich selbst etwas von den Abstiegsrängen distanzieren. Als zweitbester Aufsteiger steht man aktuell mit 37 Punkten auf Rang 8 der Landesliga Nordwest - ein starkes Ergebnis bis dato, welches der FC bislang erreicht hat. Heute kann mit einem möglichen Heimsieg die magische 40-Punkte-Marke geknackt werden, welche daraufhin sicherlich bei der anschließenden Sportheimfeier befeiert werden können.... ;-)
Daniel Oppel (weiß) kann sich nicht entscheidend gegen Pascal Stürmer (schwarz) durchsetzen.
Alexander Grober
Es entwickelte sich von der ersten Minute an ein hochattraktives Fußballspiel, bei welchem in den Anfangsminuten zunächst die Gäste aus Schwebenried-Schwemmelsbach den giftigeren und druckvolleren Eindruck machten. Jens Rumpel köpfte nach knapp vier Spielminuten über den Kasten, gehütet von Hannes Köster, nach einer guten Hereingabe von Thomas Cäsar. Nur zwei Zeigerumdrehungen später hatte der FCL dann auch seine erste Möglichkeit durch Daniel Oppel, nachdem er gut von Lukasz Jankowiak freigespielt wurde, jedoch am gut reagierenden Schwebenrieder Torhüter Nikolas Herold scheiterte. Nach einer knappen viertel Stunde war es Lukasz Jankowiak, der es aus kurzer Distanz versuchte, jedoch wieder am starken DJK-Keeper Herold scheiterte. Nur eine Minute später konnte Nikolas Herold dann nichts mehr halten, als nach einem mustergültigen Konter des FC über Niklas Lulei und Daniel Oppel der zweitgenannte am zweiten Pfosten durch war und einnetzen konnte. Es ging auf und ab, kaum blieb den Zuschauern eine kurze Verschnaufspause, bei welcher nichts passierte. Nur drei Minuten nach dem Führungstreffer verpasste Lukasz Jankowiak in der Mitte, als er nicht genug Druck hinter das Leder brachte, um auf 2:0 zu erhöhen. In der 19. Spielminute dann hätte Jens Rumpel fast den Ausgleich für die Main-Spessarter besorgt, jedoch entschärfte Hannes Köster das Leder sehenswert aus 22 Metern. Nur zwei Minuten später durften die FC-Anhänger erneut jubeln, als Lukasz Jankowiak, nach einem Freistoß von Martin Hellmuth an der Mittellinie, er in der Mitte am höchsten stieg und aus knapp elf Metern unhaltbar einnetzen konnte. Da zeichnete sich Effizienz beim FC ab, welcher sich das Spiel nach anfänglicher Druckphase der DJK an sich krallte. In der 23. Spielminute wurde dann Niklas Lulei im Sechzehner knapp abgeblockt, ansonsten wäre es wohl 3:0 gestanden. Als dann die Zuschauer einen dominanten FC Lichtenfels sahen, konnte die DJK Schwebenried-Schwemmelsbach in der 26. Spielminute den 2:1-Anschlusstreffer erzielen. Yannick Deibl zog aus knapp 45 Metern ab und Hannes Köster leistete sich einen Riesenbock und griff unverständlicherweise daneben und so stand es plötzlich 2:1. Doch der FCL bewies Herz und spielte weiterhin sehenswerten Offensivfußball. Nach einer guten halben Stunde prüfte Tobias Zollnhofer mit einem Freistoß von der Strafraumkante den DJK-Keeper Herold, welcher die Prüfung souverän meisterte. In der 33. Spielminute hätte es dann eigentlich 3:1 für den FCL stehen müssen - Manuel Aumüller umspielte den Keeper und schloss daraufhin freistehend ab, jedoch konnte noch ein DJK-Verteidiger in höchster Not das Leder von der Linie kratzen. Das Umschaltspiel war am heutigen Tage eine der Mittel der Korbstädter, die DJK half dazu auch, da sie meist sehr hoch standen und so die Offensive des FCL viel Freiraum gewährten. In der 36. Spielminute stand es dann 2:2, lange Gesichter beim FCL, als Felix Zöller eine Freistoß-Flanke von Yannick Deibl einnicken konnte. Doch die nächste Chance ließ nicht lange auf sich warten. In der 38. Spielminute verunglückte ein vermeintlicher Rückpass von Thomas Cäsar auf seinen Keeper total und Lukasz Jankowiak wurde von Tobias Zollnhofer bedient, doch er scheiterte wiedermals am stark parierenden Keeper Nikolas Herold, der seine Mannschaft zeitweise rettete. Kurz vor dem Pausentee bekam der FCL einen Handelfmeter zugesprochen, als Tobias Zollnhofer über der rechten Seite durchkam und in die Mitte flankte. Seine Flanke touchierte jedoch Bastian Full mit dem Arm, sodass der gut leitende Referee zu Recht auf den Punkt zeigte. Den fälligen Strafstoß verwandelte Tobias Zollnhofer unten rechts, obwohl Herold das Eck ahnte und am Ball dran war, ihn aber nicht entscheidend abwehren konnte. Dann war Pause und eine hochklassige erste Halbzeit endete bei einem Zwischenstand von 3:2.
Manuel Aumüller (weiß) reißt den Schwebenrieder Oliver Mützel (schwarz) zu Boden.
Alexander Grober
Die zweite Halbzeit begann mit einem Eckball der DJK Schwebenried-Schwemmelsbach, als Thomas Cäsar Manuel Weißenberger im Zentrum fand, doch dieser knapp drüberköpfte. In der 50. Spielminute hatte der FC Lichtenfels eine gute Chance, auf 4:2 erhöhen, doch Daniel Oppel vertändelte letztendlich einen aussichtsreichen Konterangriff. Nur sieben Minuten später war es Manuel Weißenberger, der eine Flanke von Zöller verwerten konnte und nur knapp am Tor vorbeiköpfte. Es war bisdato eine ausgeglichene zweite Halbzeit, in welcher man keinerlei Niveauunterschied zur ersten Halbzeit feststellen konnte. Als dann genau eine Stunde gespielt war, konnte Yannick Deibl mit seinem zweiten Treffer am heutigen Tage den 3:3-Ausgleichstreffer erzielen. Ein Freistoß aus 25 Metern zentraler Position schlug im Torwarteck von Hannes Köster ein. Sowohl den ersten, als auch nun auch den dritten musste der Schlussmann des FCL am heutigen Tage definitiv auf seiner Kappe nehmen. Doch lange sollte der Ausgleich am heutigen Tage wieder nicht halten, denn FC-Kapitän Pascal Scholz wurde nur fünf Minuten später regelwidrig im Sechzehnmeterraum zu Boden gebracht. Den fälligen Strafstoß konnte erneut Tobias Zollnhofer einnetzen. Diesmal visierte er nach oben in der Mitte. Es stand nun 4:3 und nun musste die DJK in den restlichen 25 Minuten einiges riskieren. Kurze Momente nach dem Führungstreffer wechselte Mario Schindler nochmal zwei Mal, um so neue Impulse in seine Mannschaft zu bringen. In der 76. Spielminute prüfte aber Tobias Zollnhofer den DJK-Keeper, welcher das Leder sicher hielt und so den direkten Gegenangriff einleiten konnte. Bei diesem hatte Jens Rumpel die Großchance, wiedermals auszugleichen, als er es mit einigen Haken an der Sechzehnmeter-Kante drei FCL-Verteidiger aussteigen lassen konnte, verzog er jedoch nur um Haaresbreite den linken Torknick. Als dann die Gäste alles nach vorne warfen, ergaben sich so Möglichkeiten für den FCL. Der eingewechselte Andreas Mahr hatte zwei, als er einmal knapp von Torhüter Herold abgedrängt wurde und er den darauffolgenden Eckball nur knapp über das Tor köpfte. Ebenfalls nach 90 Minuten hatte Felix Zöller die letzte Möglichkeit für die DJK Schwebenried-Schwemmelsbach, als er nur knapp am langen Pfosten seinen Schuss vorbeisetzte. Als dann alle Fans den Abpfiff erwarteten, sorgte FC-Kapitän Pascal Scholz mit einem Geniestrich für die endgültige Entscheidung. Aus knapp 40 Metern sah er nach einer Balleroberung, dass der Schwebenrieder Keeper weit aus seinem Tor stand und er schlenzte das Leder weltklasse über diesen ins Tor. Daraufhin brachen beim FCL alle Bänne und es wurde gejubelt. Kurz vor Schluss leistete sich Oliver Mützel noch eine Gelb-Rote Karte nach einer Unsportlichkeit, sodass er wenige Momente vor Abpfiff die Dusche bereits für sich hatte. Wenige Augenblicke später war dann Schluss und der FCL siegte verdient mit 5:3.
Tobias Zollnhofer (weiß) mit einer präzisen Grätsche gegen Schwebenrieds Sebastian Heinlein (schwarz).
Alexander Grober
13 Punkte bei einem Spiel mehr als der Lokalrivale vom FC Coburg, welcher aktuell den ersten Relegationsplatz 14 einnimmt und noch bei drei, bzw. vier noch ausstehenden Spielen. Das ist dann der direkte Klassenerhalt für den 1. FC Lichtenfels, welchen man nun drei Spieltage vor Schluss festmachte. Des einen Freud, des anderen Leid. Leid ist es für die DJK, dass sie sich nun wahrscheinlich endgültig aus dem Rennen um Platz 2 gekegelt haben. Bei noch vier ausstehenden Spielen und sechs Punkten Rückstand zum Jahn aus Forchheim ist der Traum vom Aufstieg in die Bayernliga für die Schindler-Elf wohl geplatzt. Dennoch kann man insgesamt in beiden Lagern sehr stolz auf eine gute Saison sein.
Wie geht es für beide Teams weiter? Der FCL hat am kommenden Wochenende spielfrei, ehe sie zum Derby in Coburg in der Vestestadt gastieren. Für die DJK Schwebenried-Schwemmelsbach geht es am Samstag gegen den 1. FC Fuchsstadt zur Sache.
Spielbericht eingestellt am 22.04.2017 21:36 Uhr