Bei herrlichem Fußballwetter waren gute 270 Zuschauer zum Spiel zwischen dem Jahn und dem abstiegsbedrohten FC aus Coburg gekommen und wollten sich bei am bundesligafreien Wochenende ihre Bratwurst und ihr Bier schmecken lassen. Alles war für einen perfekten Fußballnachmittag bereitet und dem Heimdebüt von Jahn-Trainer Christian Springer stand nichts mehr im Wege. Beim Blick auf den Spielberichtsbogen schauten sich die Verantwortlichen aus Forchheim verwirrt an. Michael Hutzler wurde dort als Trainer genannt, was für einige Schmunzler am Spielfeldrand sorgte. Der ECHTE Jahn-Trainer Christian Springer hingegen hatte wichtige Ausfälle zu kompensieren und musste mit Offensivallrounder Thomas Roas und Topscorer Andi Mönius auf wichtige Säulen verzichten. Beide werden dem Jahn verletzungsbedingt mehrere Wochen nicht zur Verfügung stehen. Die Gäste konnten praktisch aus dem Vollen schöpfen und hofften vor allem auf die Torjägerqualitäten ihres Hünen Daniel Sam, der als Alleinunterhalter im Sturmzentrum für Betrieb sorgen sollte.
Felix Burkel spitzelt Lukas Mosert den Ball vom Fuß und geht in Richtung Gästegehäuse.
Hannes Siebenhaar
Nach Anpfiff durch den gut leitenden Schiedsrichter Dominik Fober waren es zunächst die Gäste aus Coburg die besser in die Partie kamen. Tief in der gegnerischen Hälfte setzte die Mannschaft von Trainer Matthias Christl auf frühes Pressing, um so den Jahn das Kombinationsspiel so schwer wie möglich zu gestalten. Die Heimelf tat sich sichtlich schwer und war vom Anlaufen der Gäste sehr überrascht. Folgen waren unkontrollierte lange Schläge auf die Außenbahn, mit denen weder Basti Schäferlein noch Sven Wieczorek etwas anzufangen wussten. Wie aus dem Nichts klingelte es dann auf einmal im Gehäuse der Coburger. Nach einer Ecke durch Basti Schäferlein klärten die Coburger Abwehrspieler den Ball ins Zentrum, wo sie mit Felix Burkel den perfekten Abnehmer fanden. Der Jahn-Mittelstürmer legte sich das Leder zurecht und zirkelte den Ball gekonnt über den chancenlosen Jannik Knoch in die Maschen. Wer dachte, dass der Jahn mit der Führung im Rücken ein Feuerwerk abbrennen sollte, sah sich jedoch getäuscht. Die Coburger spielten unbeirrt ihr Pressing weiter, konnten jedoch den Aufwand nicht in Zählbares ummünzen. Erst ab der 35. Spielminute hatte der Jahn das Spiel im Griff und ließ Ball und Gegner laufen. Mit einer 1:0-Führung verabschiedeten sich beide Mannschaften in die Kabinen.
FC-Kapitän Eric Heinze klärt gegen den zu spät kommenden Adem Selmani.
Hannes Siebenhaar
Der anpfiff-Reporter hatte sich gerade erst wieder in Stellung gebracht, da hieß es schon 2:0 für die Forchheimer. "Ein Einstand nach Maß". So umschreibt man es wohl am besten. David Mai war gerade gefühlte 20 Sekunden auf dem Platz, da durfte er schon zum ersten Mal jubeln. Urplötzlich tauchte der Stürmer allein vor Jannik Knoch auf und ließ diesen bei seinem Abschluss aus kurzer Distanz keinerlei Abwehrchance. Doch damit nicht genug! Nur wenige Zeigerumdrehungen später hatte der frisch eingewechselte das nächste Kabinettstücken parat. Mit einem sensationellen Pass aus dem Fußgelenk spielte er das Spielgerät direkt in den Lauf von Goalgetter Felix Burkel, der freistehend vor der Kiste sich nicht zwei Mal bitten ließ und unhaltbar einschob. Mit dem 3:0 im Rücken war der Bann und der Wille der Coburger gebrochen. Weg war der Pressingfußball aus der ersten Halbzeit und so ergaben sich die Mannen von Gästetrainer Matthias Christl ihrem Schicksal. Wieder keine fünf Minuten später hätte der aufgerückte Sandro Gumbrecht das Ergebnis weiter in die Höhe schrauben können. Sein Kopfball verfehlte sein Ziel jedoch nur um wenige Zentimeter. Eine gute Stunde war absolviert, da ertönte schon wieder die Tormusik im Jahn-Sportpark. Der nach Oesdorf wechselnde Senad Bajric war es, der einen verunglückten Torschuss von Maxi Göbhardt aus kurzer Distanz über die Linie bugsierte. Die FC-Abwehr war in dieser Szene mehr als indisponiert, da der Torschütze im Radius von drei Metern keine Gegenspieler genießen durfte. Mit diesem Treffer hatte auch der Jahn genug und so schaltete die Mannschaft von Christian Springer einen Gang nach runter und nahm den Fuß vom Gas. Einer hatte jedoch noch nicht genug und so war es wieder David Mai, der nach einem feinen Zuspiel von Adem Selmani den 5:0-Endstand markierte und sich so zum Man of the Match kürte. Pünktlich nach 90 Minuten hatte auch der Schiedsrichter aus Herrieden endlich ein Einsehen und pfiff die Landesligapartie prünktlich ab. Am Ende steht ein hochverdienter 5:0-Heimerfolg für die Forchheimer, die ihrem neuen Trainer Michael Springer beim Heimdebüt nicht enttäuschten und mit neuem Selbstvertrauen an die kommenden Aufgaben gehen können.
Vollen Einsatz zeigte mal wieder Tobias Eisgrub der gegen Eric Heinze einen verloren geglaubten Ball zurückerkämpft.
Hannes Siebenhaar
Spielbericht eingestellt am 25.03.2017 18:33 Uhr