Von infranken.de
Denn nach dem Seitenwechsel schafften es die Gäste nicht, noch eine Schippe draufzulegen und mussten am Ende mit einer verdienten 0:3-Niederlage die Heimfahrt antreten.
FCL-Trainer Alexander Grau bemängelte den letzten Einsatz seines Teams: "Ich hatte meiner Mannschaft in der Pause gesagt, dass wir wirklich gefälligen Fußball spielen und auch den ein oder anderen gefährlichen Ansatz durch Daniel Oppel hatten, aber eben nicht die letzten Prozente im Aufwand abrufen, wie zum Beispiel noch gegen Kleinrinderfeld."
Kahler Konzept funktioniert
Die Kahler hatten sich vorgenommen, aus einer sicheren Abwehr heraus ruhig zu agieren, nicht blind das Heil in der Offensive zu suchen, sondern bei Ballgewinnen mit einem langen weiten Ball das Mittelfeld zu überbrücken.
Das klappte rund 120 Sekunden nach dem Anpfiff wie am Schnürchen, denn so ein weit geschlagener Pass fand Dennis Rung an der Strafraumkante. Er setzte sich im Laufduell gegen Tobias Zollnhofer durch, schoss aber aus etwa zehn Metern knapp am Tor vorbei. Zwar agierten die Lichtenfelser im Mittelfeld sehr souverän, doch der entscheidende Pass in die Spitze wollte nicht gelingen.
1:0 fällt nach acht Minuten
Das machten sich die Kahler zunutze und konterten die Gäste rund eine Viertelstunde nach Belieben aus. So auch in der 8. Min., als sich Johannes Hein am Flügel durchsetzte und seine flache Hereingabe an Freund und Feind vorbeiging. Am langen Pfosten stand Alexander Grod goldrichtig und erzielte das 1:0.
Das spielte den Gastgebern in die Karten, auch wenn Lichtenfels in Ansätzen immer wieder zu überzeugen wusste. Denn in der Folgezeit rissen die Gäste das Spielgeschehen für etwa 20 Minuten an sich und drängten die Viktoria in die eigene Hälfte zurück. Vor allem Daniel Oppel war ein ständiger Unruheherd und beschäftigte die Defensivreihe des Gegners bis zum Seitenwechsel mehr als genug. Was fehlte, war der Ausgleichstreffer, der bei rund drei bis vier aussichtsreichen Spielzügen in der letzten Konsequenz einfach nicht fallen wollte. Da fehlte vor dem Tor ein wenig das Glück und die Kaltschnäuzigkeit.
So hätte es zwischen der 33. und 35. Minute zu einer Vorentscheidung kommen müssen. Nach einem tollen Solo von Alex Grod war Sebastian Morhard einen Schritt zu schnell und verfehlte den Rückpass knapp. Nur zwei Minuten später traf Gabriel Akmann mit dem Kopf nur die Querlatte.
Fischer trifft nur Viktoria-Latte
Nach dem Seitenwechsel agierte die Viktoria plötzlich offensiver. "Wir haben uns dann belohnt, als der eine Minute zuvor eingewechselte Lukas Smith gefoult worden war und wir den Elfmeter zum 2:0 verwandelten", freute sich Stadionsprecher Harry Parr. In der Schussphase versuchten die Lichtenfelser noch einmal alles, um mit dem Anschlusstreffer zurück in die Partie zu finden. Bei einem Lattenknaller von Stefan Fischer (77.) im Anschluss an einen Eckball ließen sie die Kahler noch einmal erleichtert durchatmen, ehe ein Schlenzer von Dennis Rung die Entscheidung brachte (88.).
"Nach dem Seitenwechsel müssen wir auch eingestehen, dass der Sieg der Kahler dann vollkommen verdient war. Wir haben die Ordnung in der Hintermannschaft verloren und zeigten im Rückblick nicht das, was wir wirklich können", analysierte FCL-Coach Grau, blickte aber schon voraus: " Wir haben eben eine junge Mannschaft, der es in solchen Phasen noch an der Konstanz fehlt, aber wir arbeiten daran und sind uns sicher, dass auch kleine Rückschläge uns in der Lernphase weiterhelfen. Ich weiß auch jetzt schon, dass meine Jungs erkennen werden, woran es gelegen hat, und wir mit mehr Aufwand ein anderes Ergebnis erzielt hätten."
Spielbericht eingestellt am 19.10.2016 15:49 Uhr