Von infranken.de, Jürgen Schmitt
Das mit den geforderten vier Punkten nach drei Spielen bekam Martin Halbig von seinen Jungs gleich aufs Brot geschmiert bekommen. Auftrag erfüllt also, oder? Aber natürlich wussten Spieler wie Trainer, dass das erste Unentschieden der Saison gleichbedeutend war mit zwei verlorenen Punkten. "Die Leistung hat unter dem Strich gepasst gegen einen Gegner mit Qualität. Memmelsdorf hätte ja auch 2:0 führen können", sagte der FC-Übungsleiter reichlich nüchtern nach durchaus aufregenden 90 Minuten.
Herantast-Phase
Landesliga-Fußball wird auf dem Kohlenberg zelebriert. Mit Musik, einem Countdown und einem zackigen Stadionsprecher. 300 Fans waren neugierig auf den Aufsteiger und den ehemaligen Bayernligisten, der den besseren Start hatte mit den knackigen Schüssen von Manuel Schwarm und Michael Wernsdorfer. Nervös wirkten die Fuschter, die nur das 0:0 hielten, weil Frank Fella prächtig hielt gegen Markus Saal (14.), der urplötzlich blank vor dem FC-Keeper aufgetaucht war. Ein wunderbarer Durchsteck-Pass durch die Viererkette war auch der Ausgangspunkt der Gästeführung durch Markus Saal. Eine verdiente Führung, weil die Oberfranken einfach das präsentere Team waren. Und trotzdem ärgerlich für die FC-Kicker, die sich bis dato immer näher an einen Torerfolg herangetastet hatten. Den Versuchen von Simon Häcker, Philipp Pfeuffer und Jogo Feser hatte noch die Präzision gefehlt, bei den Abschlüssen von Häcker und Simon Bolz nach einer halben Stunde musste SV-Schlussmann Jürgen Jensch schon gehobenes Können zeigen. "Das waren zwei unterschiedliche Halbzeiten. Vor der Pause haben wir gut gespielt und verdient geführt. Dann war Fuchsstadt klar besser. Wir haben aufgrund von Auswechslungen und Umstellungen unseren Rhythmus verloren", analysierte später SV-Sportleiter Marco Krötsch, dessen Elf tatsächlich nach dem Seitenwechsel offensiv fast kaum mehr stattfand, nur die Versuche von Tobias Seifert (60.), Nicolas Müller (75.) und Michael Wernsdorfer (60.) zu bieten hatte. "In der ersten Halbzeit waren wir vom Kopf her nicht da, da hat mir der letzte Wille gefehlt. Aber wir haben eine gute Reaktion gezeigt, waren aggressiv und haben den Gegner zu Fehlern gezwungen", sagte Martin Halbig, der es wie die Zuschauer nicht glauben konnte, dass Simon Häcker nach dem Feser-Pass den Ball übers leere Tor schaufelte (49.). Es war sicher nicht der Tag des ehemaligen Regionalliga-Spielers, der auch in Minute 87 aussichtsreich verzog.
Der Kilometerfresser
Der schnelle Ausgleich durch den wuchtigen Feser-Kopfball nach der wunderbar getimten Ecke von Kilometerfresser Dominik Halbig wirkte wie eine Vitaminspritze für die Fuchsstädter, die den Gegner mit Hingabe und hoher Laufbereitschaft beeindruckten. Und die unbedingt hätten gewinnen müssen ob der Alu-Treffer von Fabian Tretter (71.) und Jogo Feser (81., 86.). Glück hatten die Gäste auch, dass ihr Keeper bei Spielende noch auf dem Platz stand. Beim Handspiel außerhalb des Strafraums im Luftduell mit Feser hatte es Schiedsrichter Björn Söllner (Schonungen) bei Gelb belassen. "Zwei Punkte aus drei Spielen sind bei unseren Ansprüchen sicher zu wenig. Das heute müssen wir allerdings als Punktgewinn verbuchen", wusste Marco Krötsch. Bleibt abzuwarten, wieviele Punkte Martin Halbig aus den nächsten drei Spielen fordert. Samstag geht es jedenfalls nach Karlburg.
Spielbericht eingestellt am 01.08.2016 13:58 Uhr