Es trafen sich zwei, die sich in der vergangenen Saison zum ersten Mal überhaupt in der Liga gegenübergestanden waren. Mit einem 2:2-Unentschieden zu Hause und einem 2:0-Sieg am Kitzinger Bleichwasen waren die Schwebenrieder als Punktsieger aus dem Vergleich hervorgegangen. In alten Ergebnissen wollte vor der erneuten Begegnung aber niemand auf beiden Seiten kramen. Dass anhand der Tabellen der vergangenen Saison der Neunte gegen den Achten spielte, besaß daher keine Relevanz. „Die Gegebenheiten auf beiden Seiten haben sich geändert“, stellte Schwebenrieds Trainer Mario Schindler vor dem Startschuss für die neue Saison fest. Er bot in seiner Formation drei Neuzugänge auf. Während Sebastian Heinlein neben Bastian Full die Innenverteidigung besetzte, spielte Matthias Friedrich auf der Linksaußen in der defensiven Viererkette und Simon Weißenberger begleitete die zentrale Position im offensiven Mittelfeld. Mit Alexander Herchet und Daniel Kasper hatte Schindler, der nach dem Wechsel des bislang gleichberechtigten Thorsten Büttners nach Oerlenbach/Ebenhausen nun von Kapitän und Co-Trainer David Fleischmann unterstützt wird, zudem zwei Zugänge als Alternativen in den Kader berufen. Kitzingens neuer Trainer Frank Wettengel entschied sich für vier Neuzugänge in der Anfangsformation. Im Tor spielte Rückkehrer Florian Nöth, die ebenfalls wieder das Bayerntrikot tragenden Marco Endres im defensiven und Mario Schmidt im offensiven Mittelfeld. Dahinter begann Fabio Feidel in der Verteidigung. Mit Torhüter Luis Säger sowie Manuel Kutz, Sebastian Davidson und Tim Pfaffendorf warteten vier weitere Neue als Reservisten auf ihren ersten Einsatz.
Neuzugänge: Kitzingens Mario Schmidt (li.) verfolgt Schwebenrieds Simon Weißenberger.
Jürgen Sterzbach
Druckvoll begannen die Gäste und nahmen bereits in den ersten Minuten durch ihr forsches Auftreten das Heft in die Hand. Erste Vorstöße, vorgetragen über die rechte offensive Seite, wurden von Kitzingen noch abgewehrt. Als Christopher Lenhart am eigenen 16-Meter-Raum aber den Ball gegen den nachsetzenden David Fleischmann verlor, ging Schwebenrieds Stürmer noch rechts an Kitzingens Torhüter Florian Nöth vorbei, bevor er den Ball aus einem noch nicht zu spitz gewordenen Winkel zum 1:0 ins leere Tor schob. Kitzingens Antwort hätte im Gegenzug erfolgen können, denn als sich Ahmed Bakare nach einem Einwurf des Mitspielers auf der rechten Seite gegen Simon Weißenberger durchgesetzt hatte, hatte er den freien Weg vor sich, doch schoss von der Strafraumkante aus über das Tor. Als die Gastgeber den Ball im Spielaufbau an den Gegner verloren, lenkte Nöth den Schuss Matthias Friedrichs noch zum Eckball ab. Vor allem Kitzingens Ballverluste in heiklen Situationen brachten den energisch nachsetzenden Gegner einige Mal vor das gegnerische Tor. Einen solchen erlaubte sich auch Fabio Feidel als letzter Mann in der eigenen Hälfte, doch Fleischmann verfehlte mit einem zu schnellen Abschluss sein Ziel. Nach einer halben Stunde verringerten sich die Vorteile Schwebenrieds. Kitzingen kam zu einer zweiten Gelegenheit, als Shawn Hilgert einen langen Ball Philipp Schlarbs als Kopfball nahm. An vielen Aktionen der Gäste in der ersten Halbzeit war ebenfalls der stets offensiv präsente Fleischmann beteiligt. Nach Vorlage Oliver Mützels war sein Schuss aus sechzehn Metern aber zu schwach und kurze Zeit später wurde ein Solo des 26-Jährigen über den halben Platz schließlich im Strafraum von Bakare sowie Jannik und Fabio Feidel erfolgreich verteidigt. Schwebenrieds Führung entsprach zur Halbzeit dem Gesehenen, obgleich die Gäste mit sich selbst haderten, aus ihrer Überlegenheit während der ersten halben Stunde nicht mehr als nur ein Tor erzielt zu haben.
Schwebenrieds Simon Weißenberger (li.) kann Kitzingens Ahmed Bakare nicht aufhalten.
Jürgen Sterzbach
Denn mit dem Seitenwechsel drehte sich auch das Geschehen um. Weiterhin wurde vorwiegend auf das gleiche Tor gespielt, doch waren es in der zweiten Halbzeit die Kitzinger Bayern, die in die Richtung ihres Sportheims stürmten. Hilgert kam nach einem Pass Christopher Lenharts im 16-Meter-Raum auf links frei zum Schuss, doch traf dabei nur das Außennetz. Kitzingens frühes Stören des Gegners und dadurch druckvolles Auftreten, führte zu weiteren Gelegenheiten. Sebastian Stumpfs Vorlage schoss Schlarb aus der Distanz über das Tor. Als Mario Schmidt von Bakares Pass durch die Schnittstelle der gegnerischen Abwehr geschickt wurde, fehlte bei dessen Schuss von links nicht mehr viel, als dieser am langen Pfosten vorbei ins Aus trudelte. Schwebenrieds erste nennenswerte Aktion der zweiten Halbzeit fand eine Viertelstunde vor Spielende statt, doch verzog Simon Weißenberger seinen Schuss, als er auf rechts freistehend zum Abschluss kam. Als Schwebenrieds Torhüter unter Bedrängnis des Gegners den Ball in die Füße des eingewechselten Manuel Kutz spielte, zögerte der 21-Jährige keinen Moment, diesen aus zwanzig Metern rechts unten ins leere Tor zu schießen. Obwohl das 1:1 wie das erste Tor aus einem gegnerischen Fehler entstanden war, spiegelte es zu diesem Zeitpunkt die zugunsten Kitzingens verschobenen Spielanteile wider. Nachdem Stumpf wegen wiederholten Foulspiels mit Anbruch der Schlussphase das Feld verlassen musste, bemühte sich Schwebenried in den letzten Minuten, aus der Überzahl einen Vorteil zu schlagen. Als Mützel einen Alleingang Bakares nicht halten konnte, wäre dieser Versuch fast ins Gegenteil umgeschlagen, doch dessen Schuss ging über das Tor. Nach einer hektischen Nachspielzeit, die auf beiden Seiten kaum mehr ein zusammenhängendes Spiel bot, war ein zur Ecke abgelenkter Freistoß Kutz' die letzte Aktion, bevor die Partie durch den Abpfiff mit einem leistungsgerechten Unentschieden endete.
Kitzingens Mario Schmidt (li.) behaupet den Ball vor Schwebenrieds Bastian Full.
Jürgen Sterzbach
Das erste Spiel nicht verloren zu haben, bezeichneten beide Trainer nach Spielende als erfreulich am Ausgang dieser Partie und zeigten sich deshalb überwiegend zufrieden mit dem ersten Leistungsnachweis ihrer Mannschaften, aber auch mit dem Wissen, dass ihnen noch Arbeit bevorstehe, um die Teams auf ein höheres als das gezeigte Niveau zu bringen. Dass nun bevorstehende spielfreie Wochenende kommt Bayern Kitzingen in diesem Vorhaben sehr gelegen. Es ist wie eine um zwei Wochen verlängerte Vorbereitung, kurz einmal unterbrochen durch das Eröffnungsspiel, bevor Frank Wettengels Mannschaft erneut zu Hause den Bayernliga-Absteiger Eintracht Bamberg erwartet. Für Schwebenried steht am zweiten Spieltag dagegen eine zumindest auf dem Papier schwierige Aufgabe bevor, wenn es die zweite Mannschaft von Schweinfurt 05, den Dritten der letzten Saison, zum Heimspiel empfängt.
Spielbericht eingestellt am 17.07.2016 00:54 Uhr