Das hätte aus Forchheimer Sicht sicherlich nicht mal die kühlsten Optimisten gewagt zu träumen. Der Jahn auf Platz Eins der Bayernliga (Nord). Doch die guten Leistungen der Mannschaft und auch die Serie der torlosen Spiele des FC Ambergs, der drei Mal hintereinander zu 0:0 gespielt hatte, haben es möglich gemacht. Denn mit einem Sieg gegen die defensivstarken Bamberger von der DJK Don Bosco wäre der Jahn Spitzenreiter gewesen - und verdiente sich am Ende auch die Tabellenführung. Die Gäste aus Bamberg hatten allerdings einiges dagegen und präsentierten sich als spielerisch sehr gute und vor allem gut organisierte Mannschaft. Bei der Heimelf fehlte etwas überraschend Neuzugang René Finnemann, der im Pokalspiel unter der Woche sein Debüt gefeiert hatte, aber angeschlagen war. Auf Gästeseite verzichtete Trainer Heiner Dumpert etwas überraschend auf Stürmer Tobias Reißner.
Dynamisch setzt sich Tobias Ulbricht gegen Julian Krause durch.
Basti Baumann
Es war ein schönes Spiel für die zahlreichen Zuschauer. Das lag vor allem an der wie gewohnt sehr offensiv eingestellten Heimmannschaft und zum anderen an den Gästen, die munter mitspielten und sich nicht versteckten. Das es keine Treffer in der ersten Hälfte gab, konnten beide Teams ihren Keepern verdanken, wenn auch die DJK dem Ihrigen, Thomas Nawrat, wesentlich mehr als der Jahn Rüdiger Beck, der unter der Woche berufsbedingt fehlte, aber natürlich im Kasten stand. Gleich zu Beginn machte der Jahn ordentlich Druck, hatte zwei (ungefährliche) Schusschancen, ehe die Gäste auch so etwas wie eine Chance hatten, aber die Hereingabe von der rechten Seite wurde noch geklärt. Dann begann der Jahn zielstrebiger zu werden. Eine erste Chance von Konrad fischte Nawrat aus dem bedrohten Eck und musste dann einem Schuss von Tom Jäckel hinterher sehen, doch die Murmel ging an den Pfosten. Nachdem der Keeper auch noch einen Freistoß von Clausnitzer sicher eintschärfte und gegen Tobias Ulbricht, der die halbe Abwehr düpierte, rettete, war es dann Ferdinand List, der einen Fernschuss auspackte, aber ebenso in Nawrat seinen Meister fand. Da aber auch Rüdiger Beck auf der anderen Seite einen schönen Freistoß von Roland Kropf aus dem bedrohten Eck fischte, stand es am Ende der ersten 45 Minuten nur 0:0 aus Jahn-Sicht, denn die Chancen zu einem Tor waren da.
In die Zange genommen wird Tobias Ulbricht von Florian Ultsch (hinten) und Roland Kropf.
Basti Baumann
Nach der Halbzeit kam die DJK etwas frischer aus der Kabine als der Jahn und lag auf einmal 1:0 hinten. Erneut klärte Nawrat einen Ulbricht-Schuss per Fußabwehr und irgendwie rechnete kaum jemand mit einem Treffer. Wohl auch die Gästeabwehr nicht, denn Philip Messingschlager flankte von rechts auf Georg Neudecker, der aus leicht abseitsverdächtiger Position mutterseelenalleine vor dem Kasten stand und vollstreckte. Die DJK reagierte aber nicht geschockt, sondern hatte eine richtig gute Gelegenheit zum Ausgleich. Jürgen Endres hatte von der rechten Seite schon Stefan Scharf bedient, der aber den Ball nicht an Rüdiger Beck vorbeibrachte. Das hätte der Ausgleich sein müssen. Zwischenzeitlich drohte kurzfristig die Auswechslung des Jahn Keepers, der nach einem Zusammenprall mit Alexander Eckert liegen blieb und sichtlich benommen wirkte. Doch der Torwart konnte weitermachen - ebenso wie Eckert. Nachdem Tom Jäckel nach einem Tänzchen an Strafraumgrenze den Ball noch zu schwach in Richtung Nawrat abfeuerte, machte es der Torschütze vom Dienst wenig später besser. Aus knapp 25 Metern nagelte der Stürmer das Spielgerät unhaltbar unter die Latte. Da hatte selbst der gute Nawrat keine Chance. Keine drei Minuten später machte der Jahn dann den Deckel drauf. Eine Ecke segelte durch den Strafraum an Freund und Feind vorbei. Jäckel hielt einfach mal drauf und der Ball landete bei Ferdinand List, der am langen Eck vollstreckte. Zwar hatte die Jahn-Defensive danach noch einige Mühe mit den Gästen, die alles nach vorne warfen, aber spätestens als Beck eine schöne Chance von Benjamin Bachhuber entschärfte war Schicht im Schacht und der Jahn konnte feiern: Spitzenreiter, Spitzenreiter, Hey, Hey, hallte es über das ehrwürdige Geläuf in Forchheim. Kommende Woche wird sich dann zeigen, ob der Jahn an der Tabellenspitze bleibt, denn dann geht es gegen Verfolger Schweinfurt.
Spielbericht eingestellt am 08.09.2012 18:49 Uhr