Von Dirk Meier
Es ist wie verhext: Der 1. SC Feucht bleibt im heimischen Wald-Stadion in der Saison 2023/24 in der Bayernliga Nord weiter sieglos. Die Mannschaft von Trainer Dominik Haußner verlor am Freitagabend vor 250 Zuschauern das Derby gegen seinen Ex-Klub ASV Neumarkt äußerst unglücklich mit 0:1 (0:1). Unglücklich, weil der entscheidende Treffer nicht rausgespielt wurde, sondern aus einem klaren Abwehrfehler der Platzherren nach einem Platzfehler resultierte.
Die äußeren Bedingungen waren alles andere als gut, denn der Platz im Wald-Stadion war doch sehr holprig und das sollte den Gastgebern letztendlich zum Verhängnis werden. Aber so ist das zum Frühlingsbeginn nun mal, darauf muss sich jede Mannschaft einstellen. Zu Beginn merkte man der SC-Truppe an, dass sie nach dem 2:0-Auswärtssieg bei TSV Abtswind mit Selbstvertrauen an die Aufgabe herangingen. Sie spielten sich die Bälle im Stile einer Spitzen-Mannschaft zu, übertrieben es schon fast und munterten den Gegner dadurch auf, früh zu pressen. “Wir haben oft quer und dann auch mal zurückgespielt, vor allem unter Bedrängnis. Auf so einem Boden muss man den Ball dann halt auch mal wegschlagen oder mit weiten Pässen agieren." In einer solchen Situation spielte Mike Grimm die Kugel zurück zu SC-Torwart Lukas Peterson. Der hatte Zeit den Ball zu stoppen, verstoppte ihn aber, weil ihm das Spielgerät wegsprang zu einem Gegner, der quer legte und da stand Leon Gümpelein, der in den leeren Kasten zum 1:0 für Neumarkt einschieben konnte (6.).
Nun bekamen die Oberpfälzer Oberwasser und drückten. Einmal mehr stand der SC-Kasten im Mittelpunkt. Aber Feucht verteidigte gut, konnte aber kaum Akzente nach vorne setzen. “Wir müssen ehrlich sein: Wir konnten von Glück sagen, dass wir nur mit 0:1 in die Pause gegangen sind, denn Neumarkt war nach der Führung klar besser und hatte Chancen, den Vorsprung auszubauen”, so das Fazit von Haußner nach den ersten 45 Minuten.
Der zweite Durchgang verlief laut Haußner dann “absolut pari”. Natürlich mussten die Zeidler nach und nach mehr Risiko gehen, mussten aufmachen, wodurch sich auch Konterchancen für den ASV ergaben. Aber es gab eine ähnliche Situation wie beim 0:1. ASV-Tormann Nick Guttenberger schlug bei einem Rückpass über das Runde und dann trudelte der Ball in Richtung Pfosten, ging raus zur Ecke: “Wir hatten nicht das Glück, wie Neumarkt, denn da hätten wir ausgleichen können”, haderte Haußner. Der anschließende Eckball kam zu Mathew Livingstone, der drei Meter vor dem Tor beim Abschluss behindert wurde, ohne das der Ball gespielt wurde. “Das war aus unser Sicht ein klarer Elfmeter”, sagte Haußner, der Schiedsrichter aus der Kreisstadt Schwandorf in der Oberpfalz sah es anders.
Mit dem Mut der Verzweiflung griffen die Hausherren weiter an, Neumarkt verteidigte aber gut. Alexander Moratz und Alexander Braun köpften alle Flanken weg und so kam der SC nicht zwingend zum Abschluss. Vielmehr erspielten sich die Gäste mit weiten Pässen immer wieder Konterchancen und so war die Erkenntnis von Haußner: “Neumarkt war dem zweiten Tor näher als wir dem Ausgleich.” So blieb es beim 0:1, einer neuerlichen sehr unglücklichen Niederlage, mit der die Aufholjagd der Feuchter erst einmal gestoppt wurde und so ziert der SC nach der achten Heimpleite weiter das Tabellenende: “Echt bitter so zu verlieren, das hätte wieder einmal nicht sein müssen und daher nervt das total”, so Haußners Fazit.
Spielbericht eingestellt am 02.03.2024 10:16 Uhr