Nach zuletzt zwei Siegen konnten sich die Saalestädter für die beiden Auftaktniederlagen gegen Eltersdorf und Ammerthal rehabilitieren. Dementsprechend gewarnt dürfte man im Lager des FC Coburg sein. Gegen den SC Feucht zu Hause (3:1) und jüngst beim Auswärtssieg bei Aufsteiger SV Fortuna Regensburg konnte man wichtige sechs Punkte einfahren. Einen Sieg mehr hat der FC Coburg auf dem Konto. Nach der Auftaktniederlage gegen den Würzburger FV (1:4) gewann man bei Mitaufsteiger Neudrossenfeld mit 2:0. Gegen Titelaspiranten Eltersdorf gab es dann wieder eine deutliche 2:6-Niederlage, woraufhin man jüngst in Ammerthal (1:4) und endlich zu Hause gegen Feucht (1:0) siegen konnte. Natürlich möchten die Müller-Mannen daran anknüpfen und den nächsten Heimsieg landen. Dass es schwer werden wird, dürfte aber klar sein gegen ebenfalls gut in Form befindliche Hofer.
Hüseyin Durkan (li.) führt den Ball vor FCC-Youngster Maximilian Eckstein.
Alexander Grober
Beide Mannschaften ließen in der Anfangsphase eher Vorsicht walten, als mit Risiko direkt nach vorne zu spielen. Chancen waren in der Anfangsphase Mangelware. Jeweils eine gute Aktion hatten beide Mannschaften zwar, jedoch keine richtigen Hochkaräter. Erst schoss Tayfun Özdemir aus 20 Metern knapp über die Querlatte des Bayern-Tores (11.), woraufhin ein Freistoß vom Hofer Sturmtank Jean Paul Ajala-Alexis aus 22 Metern knapp am Vestekicker-Tor vorbeischrammte (15.). Norik Höhn nickte nur drei Minuten später einen Eckball von Aykut Civelek drüber, als die Coburger ihre letzte wirklich nennenswerte Aktion im ersten Abschnitt zu verzeichnen hatten. Denn ab der 20. Minute übernahm vollumfänglich Hof das Zepter der Begegnung. Die erste halbwegs gefährliche Aktion hatte Niklas Stadelmann, als er im Strafraum ans Leder kam, aber ein Luftloch schlug. Die beste Möglichkeit im ersten Abschnitt hatte dann Maximilian Weiß nach 29 Minuten, als er bei einem Freistoß aus 23 Metern nur den Pfosten des FCC-Gehäuses traf. Die Gäste hatten deutliches Oberwasser, konnten sich aber für ihre Mühen nicht belohnen. Auf der anderen Seite hatten die Mannen von Lars Müller und David Reich einige Szenen zu bereinigen, um dem Hofer Druck entgegentreten zu können. Nach 34 Minuten scheiterte Filip Hasek nach Hereingabe von Ferdinand Seifert an Luis Krempel, der schnell abtauchte. Wenig später war Ajala-Alexis nach Stockfehler der Gastgeber in der Defensive durch und frei vor Krempel. Dieser rettete aber erneut per Fußabwehr. Den Nachschuss setzte Pierce Miller am Gehäuse vorbei. Das war es dann im ersten Durchgang, in dem die Gäste aus der Saalestadt ab der 20. Minute drückend überlegen waren, aber keinen Treffer erzielen konnten. Mal stand der gut aufgelegte Luis Krempel im Weg, mal schloss man zu ungenau ab. Das war der einzige Kritikpunkt an der ansonsten sehr engagierten Leistung der Hofer.
Hofs Tim Scherbaum (li.) gewinnt das Kopfballduell gegen FCC-Angreifer Sertan Sener.
Alexander Grober
Zu Beginn der zweiten Halbzeit verlief das Spielgeschehen fast ausschließlich zwischen beiden Sechzehnern. Die Gäste aus Hof ergriffen auch zu Beginn der zweiten Halbzeit die Initiative, jedoch konnten sich die Coburger zunehmend vom Druck der Sajaia-Mannschaft befreien. Dennoch musste Tayfun Özdemir in der Anfangsviertelstunde des zweiten Abschnitts einmal in höchster Not vor Hüseyin Durkan dazwischengehen, der wohl ansonsten das 0:1 auf dem Schlappen hatte. Auf der anderen Seite wurden dann die Platzherren immer besser. Nach 68 Minuten das vermeintliche 1:0 für die Vestekicker, als nach einer Flanke Sertan Sener David Guyon im Bayern-Tor regelwidrig bedrängte. Der Hofer Schlussmann ließ den Ball fallen und Sener schob ein. Schiedsrichter Daniel Reich gab dem Treffer aber keine Anerkennung und das war auch so richtig entschieden. Mit dem Dreifachwechsel nur wenig später erhoffte sich Lars Müller und David Reich mehr Präzision im Spiel nach vorne und weiterhin gutes Dagegenhalten der frischen Kräfte in den Zweikämpfen. Nach 73 Minuten dann aber die Bayern mit der dicken Chance zur Führung, als der eingewechselte Yannick Frey aber den Ball nicht traf nach Hereingabe von Bogdan Potalov, sondern ein Luftloch schlug. Riesenglück für die Vestekicker, deren Passspiel sich in der zweiten Halbzeit verbesserte und man deutlich besser in den Zweikämpfen war. Als dann noch zehn Minuten auf der Uhr waren, belohnten sich die Vestekicker mit dem Treffer zum 1:0. Nach Hereingabe von Maximilian Eckstein schloss Sertan Sener mit viel Wucht ab und brachte seine Mannschaft in Führung. Danach versuchte Hof natürlich nochmal alles, um zumindest noch einen Zähler mit in die Saalestadt nach Hause zu nehmen. Trainer Mikhail Sajaia brachte noch Johann Saalfrank und löste die Defensive zunehmend auf. Nach 84 Minuten rettete Luis Krempel weit aus seinem Tor geeilt vor Jean Paul Ajala-Alexis, als der einen Steilpass zugespielt bekommen hatte. Beide Teams spielten in der Schlussphase mit offenem Visier. Die Gäste aus Hof probierten nochmal alles, rannten an, fanden aber keine Lücke und kein Mittel gegen die Coburger. Aykut Civelek hätte auf der anderen Seite noch fast auf 2:0 gestellt, doch sein Versuch in der 94. Minute schrammte knapp am Bayern-Gehäuse vorbei. So blieb es am Ende beim knappen 1:0-Sieg der Coburger, die damit ihren vierten Saisonsieg landen konnten. Auf der anderen Seite konnten die Hofer nach einer vor allem in der ersten Halbzeit engagierten Leistung sich nicht für ihre Mühen belohnen. Dementsprechend unzufrieden war vor allem Mikhail Sajaia, der seine Akteuren direkt nach Abpfiff noch zu einigen Sprints über das Spielfeld verdonnerte.
Umkämpftes Duell zwischen dem Coburger Piotr Straczek (li.) und dem Bayern-Kapitän Alexander Seidel.
Alexander Grober
Spielbericht eingestellt am 16.08.2023 00:37 Uhr