Sowohl Gästetrainer Claudiu Bozesan als auch Bambergs Julian Kolbeck konnten nicht aus dem Vollen schöpfen. Bei den Gastgebern fehlte unter anderem aufgrund eines Rippenbruchs Lukas Schmittschmitt. Weil das Stadion gesperrt ist, wurde die Partie auf dem deutlich engeren und kürzeren Kunstrasen in Gaustadt ausgetragen. Das sollte aber für die Bamberger kein Nachteil sein.
Bambergs Tobias Linz (li.) und Max Hillenbrand im Zweikampf an der Außenlinie.
Markus Schütz
Beide Teams begannen mit viel Tempo, pressten hoch und gingen früh in die Balleroberung. Schon nach vier Minuten allerdings verpassten die Bamberger ihren Gästen einen Dämpfer. Denn nachdem der starke Philipp Hack über links Tobias Linz einsetzte und Franz Helmer dessen scharfe Hereingabe aus kurzer Distanz über die Linie drückte, hatte die Partie ein anderes Gesicht. "Auch, wenn da noch 85 Minuten zu spielen waren, natürlich löst so ein früher Gegentreffer etwas aus.", so Gästetrainer Bozesan nach dem Spiel. Die Abtswinder standen in den nächsten Minuten etwas tiefer und sortierten sich nach dem Rückstand erst einmal. Die technisch in den allermeisten Aktionen sehr sauberen und präzisen Bamberger holten sich die Spielkontrolle, ohne zu weiteren Torchancen zu kommen. Sie ließen allerdings auch nichts zu. Sie variierten immer wieder ihren Anlaufpunkt und vor allem schafften sie es, die Abtswinder bei ihrem Ballbesitz sofort zu stressen. Die Gäste waren allerdings nicht ohne Ansätze. Sie suchten schon auch immer wieder den schnellen Ball in die Tiefe. Der geriet allerdings meist entweder zu ungenau oder zu lang. Der FC Eintracht lauerte aus einer kompakten Formation um die beiden abgeklärten Innenverteidiger Popp und Ketter immer wieder auf Räume. In der 25. Minute und nach einer starken Kombination lief Philipp Hack von halblinks alleine Richtung TSV-Keeper Felix Reusch - stand beim Abspiel allerdings hauchdünn im Abseits. Und ein Schlenzer des gleichen Spielers geriet zehn Minuten später zu ungenau, so dass der Torhüter sicher parieren konnte. Größer die Chance kurz darauf: Einen Angriff über Lang und Hack konnte Abtswinds Andreas Bauer gerade noch vor dem einschussbereiten Franz Helmer zur Ecke klären. Ansonsten wäre das die Kopie des 1:0 gewesen. Nach der anschließenden Ecke musste Torhüter Felix Reusch noch in höchster Not gegen Tobias Linz klären. Die Gastgeber hatten sich ihre Führung längst verdient und nahmen diese auch mit in die Kabine.
Der von Marc Reischmann (re.) angegriffene Ferdinand Hansel spielt das Leder nach vorne.
Markus Schütz
Die Bamberger starteten schwungvoll in den zweiten Durchgang, Philipp Hack prüfte bei einem 25-Meter-Freistoß gleich mal Felix Reusch, der zur Ecke klärte. Und keine zehn Minuten waren gespielt, da konnte Frank Wildeis den durchgebrochenen Franz Helmer kurz vor dem Strafraum nur noch mit einem Foul bremsen. Sonst hätte es lichterloh gebrannt. Die Partie wurde nun ruppiger und hektischer. Nach etwa einer Stunde standen die Abtswinder nun höher und hatten auch die eine oder andere offensive Aktion. Aber sowohl die Flanken als auch die ruhenden Bälle in aussichtsreicher Position überschritten nicht die Schwelle zu echten Torchancen. Zudem war Keeper Fabian Dellermann sehr sicher in der Beherrschung seines Fünfers bei hohen Bällen. Dennoch: Die Bamberger führten eben nur mit einem Tor und wollten ein zweites nachlegen. Tobias Linz versuchte es in der 66. Minute von knapp außerhalb des Strafraums mit seinem starken linken Fuß - aber der Ball zischte abgefälscht knapp am Pfosten vorbei. Noch knapper scheiterte Philipp Hack nach einer Ecke, sein Ball klatschte ans Aluminium. Dennoch ließ die Vorentscheidung nicht mehr länger auf sich warten und wurde in der 73. Minute eingewechselt. Marco Schmitt - in der Halbzeit gekommen - schlenzte den Ball stark in den Lauf von Armend Elshani und der donnerte ihn aus etwa 18 Metern und drei Minuten nachdem er das Feld betreten hatte ins rechte obere Toreck. Wie schon beim ersten hatte Felix Reusch auch beim zweiten Bamberger Treffer keine Abwehrmöglichkeit. Den Abtswindern kann man das Bemühen, dem Spiel doch noch eine Wende zu geben, nicht absprechen. Aber der FC Eintracht stand an diesem Tag bombensicher und ließ einfach nichts zu. So blieb es beim verdienten Heimsieg und dem bereits elften zu Null-Spiel.
Der umtriebige und quirlige Philipp Hack (li.) machte eine sehr gute Partie, hier zieht er den Ball vor Max Hillenbrand zurück.
Markus Schütz
Die Bamberger Mannschaft arbeitete als Kollektiv gut gegen den Ball. Diese defensive Stabilität war die Grundlage für diesen Heimsieg, bei dem die Elf von Julian Kolbeck auch spielerisch und durch ihre Ballsicherheit überzeugte. Und wenn hinten die Null steht, dann braucht es vorne nicht so viele Chancen, um als Sieger vom Feld zu gehen. Anders als die Abtswinder hatten die Bamberger dann auch ihre Gelegenheiten, von denen sie zwei zum verdienten Erfolg nutzten. Auffällig auch, dass die Bamberger aus jeder einzelnen Position heraus Tempo nach vorne machen konnten.
Spielbericht eingestellt am 26.02.2022 22:16 Uhr