Von infranken.de, Alexander Rausch
Es ist mittlerweile das gewohnte Bild nach Spielen des TSV Abtswind in der Fußball-Bayernliga: Die Spieler sitzen enttäuscht auf dem Rasen oder der Ersatzbank, können nicht fassen, was soeben geschehen ist. Oder stehen mit leerem Blick auf dem Feld auf der Suche nach den richtigen Worten. So ähnlich erging es in den vergangenen Wochen auch oftmals der DJK Don Bosco Bamberg. Aber nicht am Samstag. Durch den 2:0-Auswärtssieg in Abtswind haben die Wildensorger nach vier Spielen ohne Treffer und nur einem Zähler wieder dreifach gepunktet.
Rolf Vitzthum war froh, aber trotzdem weit von Euphorie entfernt. "Der Sieg ist für den Kopf gut, auch wenn vieles in unserem Spiel noch etwas wild ist. Ich sehe uns aber klar auf dem aufsteigenden Ast. Spielerisch war das hinten sehr ordentlich, im Mittelfeld haben wir uns aber noch viel zu viele Fehlpässe geleistet", sagte der DJK-Trainer, während TSV-Trainer Mario Schindler die achte Niederlage in dieser Saison richtig wurmte. "Das ist Fußball in seiner grausamsten Form", beurteilte er die 90 Minuten.
Im Angriff wollte Abtswind zu alter Treffsicherheit finden. Acht der bisherigen zwölf Saisontore fielen in den ersten Saisonpartien. Doch von dieser Effektivität waren die Schindler-Schützlinge gegen die robusten Bamberger meilenweit entfernt. In besten Abschlusspositionen bekamen die Abtswinder Torschlusspanik. Mehrmals hebelten die Gastgeber die DJK-Abwehr aus, trafen dann aber alles. Nur nicht das Tor. "Uns fehlt aktuell die Qualität, Tore zu erzielen. Wir haben momentan einfach keinen Knipser", resümierte Schindler ernüchtert.
Auch im zweiten Durchgang ließen seine Schützlinge gute Gelegenheiten liegen. Die Abtswinder mühten sich, trafen aber nicht. Das taten dann nach einer guten Stunde die Bamberger. Simon Allgaier setzte sich vehement gegen Adrian Graf durch und wuchtete das Leder in die Maschen (62.). Bereits im ersten Durchgang war Allgaier der agilste Gäste-Akteur und hatte mit seinem Lattenknaller und einem knapp verzogenen Distanzschuss für Raunen im Publikum gesorgt.
Lake trifft zum 2:0
Doch die Hausherren schüttelten sich und probierten es weiter. Immer wieder offenbarten die Bamberger Lücken im Defensivverbund, alleine die Abtswinder nutzten sie nicht. Stattdessen konterten die Gäste eiskalt. Sayko Trawally setzte sich links durch und bediente Geovannie Lake mustergültig, der zum 2:0 (86.) nur noch einschieben musste. Damit war die Messe gelesen. Beinahe hätte Lake nach einem Katastrophen-Fehlpass in der TSV-Abwehr gar das 3:0 gemacht. Doch der Pfosten rettete die Heimelf. "Der Unterschied war heute, dass Bamberg die Tore gemacht hat", meinte Schindler lapidar.
Spielbericht eingestellt am 17.09.2019 15:26 Uhr