Krisenduell in Wildensorg: Während die heimische DJK nach sieben Spielen ohne Sieg bis auf die Relegationsplätze abgerutscht ist und letzte Woche in den Schlussminuten eine 3:0-Führung in Ansbach verspielte, suchen auch die Gäste aus Forchheim ihre Form. Drei Niederlagen musste die Elf von Trainer Christian Springer im Spitzenteam-Dreierpack Aschaffenburg - Aubstadt - Aschaffenburg zuletzt hinnehmen und musste so mitanblicken, wie die Konkurrenz von unten wieder gefährlich nahe kam. Besonders auswärts zeigte sich der Jahn in den vergangenen Wochen defensiv sehr anfällig und kassierte in jedem der letzten sechs Partien in der Fremde mindestens drei Gegentreffer. Ein richtungsweisendes Spiel stand also für beide Seiten auf dem Programm: Don Bosco agierte dabei im 4-2-3-1 mit Azizou Zoumbare als einzige Spitze, der Gast aus Forchheim setzte auf ein 4-4-2 mit dem spielstarken Angriffsduo um Andi Mönius und Adem Selmani.
Die größte Forchheimer Chance besaß Andi Mönius - zuvor setzt er sich schön gegen Benedikt Leicht (links) und Simon Schmoll durch.
Lena Weid
Beide Teams starteten verhalten in die Partie und waren zunächst auf Sicherheit bedacht. So dauerte es eine Viertelstunde bis zur ersten Tormöglichkeit – die hatte es aber gleich in sich: Nach einem schönen Angriff setzte sich Forchheims Andi Mönius geschickt gegen Simon Schmoll und Benedikt Leicht durch, scheiterte freistehend jedoch an Keeper Julian Glos. Kurz drauf näherte sich auch die DJK an das Tor der Gäste an. Simon Schmolls Abschluss nach einem Freistoß geriet aber zu hoch. Anschließend waren Torchancen Mangelware, da sich beide Abwehrreihen aufmerksam zeigten und die meisten Angriffe bereits im Keim erstickten. Gefährlich wurde es erst wieder nach einer guten halben Stunde, doch der DJK-Verteidiger Benedikt Leicht konnte die gut getimte Flanke von Sebastian Schäferlein im letzten Moment zur Ecke klären. Kurz vor der Pause bot sich dann dem Jahn die erneute Chance zur Führung: Nach einem Steilpass aus dem Mittelfeld war Kapitän Schäferlein auf und davon, setzte die Kugel aber sowohl an Keeper Glos als auch am langen Pfosten vorbei. Und da im Gegenzug Daniel Schäffler mit seinem Schuss aus wenigen Metern an den Fäusten von Keeper Tino Stahl scheiterte, ging es mit einem torlosen Unentschieden in die Halbzeit.
Ulrich Spies behauptet den Ball vor Sebastian Schäferlein.
Lena Weid
Auch zu Beginn der zweiten Hälfte agierten beide Teams offensiv ohne Durchschlagskraft – und so fiel das erste Tor wie zu erwarten erst nach einem Patzer: Der auffälligste DJKler, Calvin Sengül, setzte sich mit einem Dribbling in der Zentrale durch und kam aus 20 Metern mit links zum Abschluss. Der Ball flog direkt in die Hände von Jahn-Schlussmann Stahl, der die Kugel zum Entsetzen seiner Mitspieler jedoch die Kugel durch die Finger rutschen ließ. Stahl hätte den Ball wohl noch als Erster erreicht, musste das Leder aber in einer kurzen Phase der Orientierungslosigkeit suchen. Daher erreichte Bambergs Stürmer Azizou Zoumbare den Ball einen Bruchteil einer Sekunde eher und musste nur noch einschieben. 1:0 – ein Treffer mit dem man wahrhaftig nicht rechnen konnte, denn der Spielverlauf erinnerte an ein typisches 0:0-Unentschieden. Der DJK war das egal, denn nun musste Forchheim kommen. Deren hochgelobter Offensive fiel nach dem Rückstand aber kaum Zwingendes ein und so blieb es bis zum Beginn der Schlussviertelstunde bei der knappen Führung der Heimelf. Kaum war diese angebrochen, lag der Ball im Bamberger Gehäuse und Forchheim jubelte – zu früh. Denn Schiedsrichter Jonas Beinhofer und sein Gespann versagten dem Kopfballtreffer von Andi Mönius nach einem Freistoß aus dem Halbfeld die Anerkennung – der Assistent hatte eine Abseitsstellung gesehen. Forchheim protestierte – an der Entscheidung änderte dies natürlich nichts mehr. Anschließend versuchte der Jahn verzweifelt zu Chancen zu kommen, die Bamberger Abwehr um soliden Johannes Jessen verteidigte aber weiterhin aufmerksam. So brachte die DJK die knappe Führung mit viel Geschick und etwas Zeitspiel dann letztendlich souverän über die Runden.
Den Abschluss von Calvin Sengül lässt Forchheims Keeper gleich abprallen - das 1:0 von Azizou Zoumbare folgt.
Lena Weid
Mit dem erst zweiten Heimsieg der Saison hat die DJK den Fauxpas vom vergangenen Wochenende, als man einen sicher geglaubten Sieg verspielte, wieder vergessen gemacht und zugleich die Serie von sieben sieglosen Partien durchbrochen. Mit nun 20 Punkten liegt die Elf aus Wildensorg nun nur noch drei Zähler hinter der SpVgg Weider, deren dreizehnter Platz sicher zum Klassenerhalt reicht. Über dem Strich steht auch die SpVgg Jahn Forchheim, doch das Polster auf die Relegationsränge schmilzt nach vier Niederlagen in Serie bedenklich. Noch liegt man mit 25 Punkten sogar in der oberen Tabellenhälfte, der Blick der Forchheimer wird sich nach den letzten Spielen aber wohl eher nach unten richten müssen. So empfängt der Jahn am kommenden Wochenende den Vorletzten aus Schweinfurt - ein Sieg ist Pflicht für die Jungs von Christian Springer. Vor einer ungleich höheren Hürde steht dagegen die DJK Don Bosco Bamberg: Am Samstag reist man zum neuen Tabellenführer aus Aschaffenburg - vielleicht kann die Bail-Elf ja für eine Überraschung sorgen.
Spielbericht eingestellt am 05.11.2017 18:35 Uhr