Der FSV Erlangen-Bruck und der FC Sand gehörten in den Vorwochen zu den formstärksten Teams der Bayernliga und haben sich durch diverse Siege von den Relegationsrängen gelöst. Die Spielerkader sind auf beiden Seiten wieder aufgefüllt und die Optionen, die die Trainer ziehen können, haben sich vervielfacht. Auf beiden Seiten wurde ein Kampfspiel erwartet, in dem die nächsten Punkte Richtung gesichertes Mittelfeld geholt werden sollten. Bei spätsommerlichen Temperaturen waren die Voraussetzungen für ein schönes Bayernliga-Match optimal.
Der Brucker Marco Napolitano (li.) im Zweikampf mit Tevin McCullough. Der FC Sand war von Beginn an agil, verpasste jedoch in Führung zu gehen.
Uwe Kellner
Die Gäste aus Sand spielten mutig und drückten die Hausherren auf eigenem Platz erst einmal hinten rein. Zwar kam ab und an Entlastung, aber Chancen gab es nur auf einer Seite. Nach einer kurz ausgeführten Ecke gab Sebastian Wagner den ersten Warnschuss ab, setzte ihn aber knapp neben den Pfosten. Ein simpler Eckballtrick des FC landete am Querbalken. Wie im aus dem Lehrbuch schoss Sebastian Wagner den Ball flach in die Mitte, wo der erste Angreifer passieren ließ und dahinter knallte der aufgrückte Verteidiger Manuel Müller die Pille an die Latte. Eine weitere Ecke lenkte Tom Jäckel, der defensiv stets aushalf, beinahe ins eigene Netz. Es war einiges geboten im Sechzehner der Brucker. Die beste Chance hatte jedoch Adrian Reith. Als Rafael Hinrichs den Ball zu seinem Torwart Mathias Beck zurückspielte, kam von diesem nur eine Sekunde die Anweisung "nicht zu mir", aus gutem Grund, denn in Bedrängnis bekam der Schlussmann die Murmel nicht hoch und der Ball landete vor den Füßen von Sebastian Wagner. Dieser spielte Adiran Reith im Sechzehner perfekt an, doch der Sander stolperte über das Spielgerät und vergeigte diese Möglichkeit. Das sollte sich rächen. Bruck spielte kurzzeitig Fußball, kombinierte und Simon Drießlein setzte sich an der Sechzehnerkante im Zweikampf durch. Am langen Pfosten sah er Oliver Seybold, der den Fuß zum 1:0 nur noch hinhalten musste. Nur drei Minuten später folgte der nächste Treffer. Torwart Mathias Beck leitete nach einem abgefangenen Freistoß einen Konter ein. Der Ball landete im Zuge dessen bei Tim Basener, welcher den Ball im Sechzehener zu Oliver Seybold querlegte. Der Knipser traf im ersten Anlauf die Latte, köpfte den Abpraller aber zum 2:0 ins Netz. Sand war jedoch sofort wieder da. Alledings ließ Sebastian Wagner eine Flanke, die er fünf Meter vor der Tor hätte abfassen können, unter seinem Fuß durchrutschen. Trotz aller Probleme in der Offensive fiel doch noch das 2:1. Tevin McCullough flankte in den Rücken der Brucker Abwehrreihe, dort war Thorsten Schlereth der Empfänger, scheiterte aber am Torwart. Den Abpraller schob Sebastian Wagner ins Netz. Derselbe Spieler hatte den Ausgleich auf dem Fuß, Keeper Mathias Beck hielt jedoch aus kurzer Distanz den Kopf hin und rettete. Der erste Durchgang endete mit einem rüden Foulspiel von Daniel Krüger, der dem Brucker Oliver Seybold in die Beine sprang. Zwar ging es beim Erlanger weiter, aber es hätte durchaus Schlimmeres passieren können. Der Schiedsrichter zog die Rote Karte.
Im Fallen bringt Thorsten Schlereth den Ball noch aufs Tor, doch Schlussmann Mathias Beck hält. Erst den Nachschuss auf diese Aktion trifft der FC Sand zum 2:1-Anschlusstreffer.
Uwe Kellner
In Unterzahl mussten die Gäste also irgendwie den Ausgleich erzielen, wussten jedoch, dass ein weiteres Gegentor den Knock-Out bedeuten würde. Aus diesem Grund war der FC Sand zwar lange Zeit optisch überlegen, spielte aber in letzter Konsequenz zu vorsichtig, um die entscheidende Offensivaktion anzubringen. Der FSV drückte ebenso verhalten auf den nächsten Treffer und wollte kein unnötiges Risiko gehen. Deswegen verflachte die zuvor so rasante Partie und spielte sich vermehrt zwischen den Sechzehnern statt. Die Unsauberkeit in den Aktionen um die Strafräume herum tat ihr Übriges dazu. Erst eine Viertelstunde vor dem Ende stellte Sand mit der Einwechslung von André Karmann auf einer Dreierkette um. Wirkliche Chancen in dem nun zerfahrenen Spiel bleiben aus. Bruck war bei hohen Bällen nicht anfällig. Stattdessen boten sich nun noch mehr Gelegenheiten für Konter. Einen unterband Sebastian Wagner kurz vor dem eigenen Sechzehner als letzter Mann, weswegen auch er mit Rot vom Feld musste. Bastian Lunz zirkelte den fälligen Freistoß an die Latte, womit die Partie zu Ende war und der FSV Erlangen-Bruck mit einem Sieg im Rücken ins prestigeträchtige Derby gegen den SC Eltersdorf gehen kann.
Der FC Sand verlor nicht nur das Spiel, sondern noch dazu zwei Akteure mit Rot. In den Schlussminuten musste Sebastian Wagner nach einer Notbremse vom Feld. Für die Gäste eine Hypothek für die nächsten Partien.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 14.10.2017 19:43 Uhr