Der klare Heimsieg über Don Bosco Bamberg beendete die kleine Negativserie der Viktoria zuvor mit nur einem Punkt aus drei Partien. In dieser zweiten Saisonhälfte verspielten die Fast-Hessen die durchaus mögliche direkte Rückkehr in die Regionalliga - in erster Linie durch die Niederlage in Eichstätt. Die Sander verloren zuletzt zwei Mal in Serie und konnten vor allem beim 0:1 zuhause gegen Eichstätt den beiden Grabfelder Teams keine Schützenhilfe leisten. Trotzdem war das, was die Elf von Uwe Ernst in dieser zweiten Halbserie zeigte, natürlich aller Ehren wert. Und auch die Leistung gegen den neuen Tabellenzweiten passte - trotz einer weiteren Niederlage.
Der Aschaffenburger Kevin Wittke springt über den Sander Marc Fischer.
Michael Horling
Wer zu spät kam, den bestrafte nicht das Leben, aber es taten beide Mannschaften. Durch zwei schnelle Tore. Ganz schnell gingen die Sander durch Florian Gundelsheimer in Führung, der nach einem schönen Spielzug über ein paar Stationen die Hereingabe von Dominik Schmitt von rechts verwertete. Doch der Aufstiegsanwärter schlug ebenso früh zurück: Einen Freistoßball schlenzte Björn Schnitzer ins kurze Eck. Freilich hätte da Sands Keeper Sebastian Stober womöglich an das Leder kommen können. Doch Schnitzer ist freilich ja auch ein ausgebuffter Junge. Die vielen mitgereisten Fans der Aschaffenburger klopften da das erste Mal lautstark an die Bande der Brauerei Göller. Und sie hätten in der 33. Minute fast ein zweites Mal jubeln können. Den Linksschuss von Gökhan Aydin parierte Stober jedoch. So wie im Gegenzug auch Aschaffenburgs Torwart Peter Neuberger zwei Mal auf den Posten sein musste: Erst bei der Flanke von Stefan Nöthling, als der Ball immer länger wurde und Neuberger ihn über die Latte boxte. Dann beim dadurch fälligen Eckball, den Gundelsheimer per Kopf verlängerte. Die Nummer 27 der Viktoria im Kasten hatte aber auch da etwas gegen eine abermalige Führung der Hausherren.
Der Aschaffenburger Janis Häuser kommt nicht gegen den ballführenden Sander Manuel Müller an.
Michael Horling
Drei Mal Training gegen nur einmal Training nächste Woche: Das ist die Folge aus dem, was in Halbzeit Zwei passierte. Die Sander wollten´s ohnehin lockerer angehen lassen, die "Aschebercher" müssen nun weiter Gas geben, denn sie erspielten sich die ideale Ausgangsposition für den letzten Spieltag. Wieder fiel schnell ein Tor, diesmal durch Schnitzers Hereingabe, als der Ball erneut immer länger wurde und über den langen Innenpfosten einschlug zum 1:2. Und in der 60. Minute konnten die Gästefans gar den "Aus-, Aus-, Auswärtssieg!" anschreien. Im Mittelfeld vernaschte Gökhan Aydin den Sander Danny Schlereth, überspielte dann auch den herauseilenden Sebastian Stober und schob ins leere Tor ein zum 1:3. Danach gab´s nur noch gute Szenen der Hausherren zu sehen: Nöthling scheiterte per Schuss an Neuberger, der vorgerückte Dominic Leim sorgte für Gefahr. Einen Eckball von Sebastian Wagner verlängerte in der 83. Minute der eingewechselte Christopher Gonnert zum 2:3. Nun war an sich noch genügend Zeit. Doch Schiedsrichter Steffen Grimmeißen pfiff trotz angezeigten Nachspielzeit überpünktlich ab. Und das auch noch, als die Sander gerade einen Freistoß aus aussichtsreicher Position ausführen wollten. "Das war eine Sauerei. Es gab ja zwei, drei Behandlungen. Und ein Fabian Galm setzt 90 Minuten lang bei einem jeden langen Ball seinen Ellebogen ein, der Schiedsrichter steht daneben und sieht es nicht...", schimpfte der an sich besonnene Sander Trainer Uwe Ernst.
Der Aschaffenburger Gökhan Aydin überlupft hier gleich den Sander Keeper Sebastian Stober vor dem 1:3.
Michael Horling
Parallel sorgten Großbardorf und Aubstadt ebenso für unterschiedliche unterfränkische Gefühle. Während Tabellenführer Eichstätt sein Meisterstück machte, patzten die Gallier und holten die "Aubschter" einen Rückstand in Würzburg beim FV auf. Das letzte Saisonmatch bestreitet die Viktoria ausgerechnet zuhause gegen Großbardorf. Ein Sieg reicht für Rang Zwei. Bei einer Niederlage oder einem Unentschieden könnten Aubstadt und Großbardorf noch auf den Relegationsrang. Die Sander können in Ansbach ohne große Aufregung die Runde ausklingen lassen. Spannender ist für sie die große Vereinsversammlung am 28. Mai und die Entscheidung darüber, wie es nach den finanziellen Nachforderungen aus öffentlicher Hand, die laut Stadionheft "Blickpunkt Seestadion" "aus den regulären Einnahmen unmöglich finanziert" werden können. Parallel dazu eine Mannschaft zu planen für die kommende Saison ist da fast unmöglich. Doch wenn es weiter geht, dann dürften die Sander wieder ein gutes Team auf die Beine stellen. Und sie hoffen natürlich auf einen guten Zugang: Verteidiger Johannes Bechmann, noch Schnüdel und lange Jahre FC-Bamberger, baut gerade mit seiner aus dem Ort stammenden Frau ein Haus in Sand wenige Meter neben dem Seestadion...
Spielbericht eingestellt am 14.05.2017 12:15 Uhr