Heimspiel für DJK - und somit gute Chancen auf einen Dreier für die Schimmer-Elf. Nur beim FC Sand herrscht nämlich ein ähnlich eklatantes Leistungsgefälle zwischen Heim- und Auswärtsspielen. Bei der DJK standen vor der Partie 17 Punkte auf der Rudi-Ziegler-Sportanlage gerade einmal vier Zählern auf fremden Platz entgegen. Dabei zog man zu Hause nur gegen den Tabellenführer aus Eichstätt den Kürzeren und so sollten die drei Punkte auch heute in Wildensorg bleiben. Kein leichtes Unterfangen, schließlich wartete mit dem SC Eltersdorf ein Team auf, das zum Vorderfeld der Bayernliga zu zählen ist. Zu welchen Leistungen die Eigner-Elf im Stande ist, beweist der Heimsieg gegen Eichstätt. Dem gegenüber stehen aber immer wieder rätselhafte Leistungsschwankungen, vor allem gegen die Kellerkinder der Liga scheint beim SCE die letzte Kampfbereitschaft zu fehlen. Symptomatisch für diese Problematik steht das Remis unter Woche beim Schlusslicht aus Frohnlach, so dass Wiedergutmachung für die Truppe von Bernd Eigner angesagt war.
Bambergs Flügelflitzer Ulrich Spies enteilt hier seinem Widersacher Kevin Köhler, die anschließende Flanke landet aber nicht beim Mitspieler.
Lena Weid
Von der angestrebten Wiedergutmachung war beim SCE zunächst aber wenig zu sehen. Obwohl Bernd Eigner im Vorfeld der Partie vor den gefährlichen Standards der DJK gewarnt hatte, zeigte sich die Eltersdorfer Defensive gleich beim ersten Freistoß unsortiert. Markus Fischers Flankenball segelte durch den Strafraum und am langen Pfosten musste Pascal Niersberger nur den Fuß hinhalten. 1:0 - die frühe Führung nach nicht einmal fünf Minuten. Und es sollte noch besser kommen für die Elf von Gerd Schimmer: Erneut hieß der Initiator Markus Fischer, dieses Mal schickte er Daniel Schäffler mit einem flachen Pass auf die Reise. Beim SCE fehlte die Staffelung in der Viererkette und schon marschierte Schäffler alleine Richtung Gästetor. Mit viel Zeit auf dem Weg zum Tor ausgestattet, legte Schäffler sich den Ball auf seinen starken linken Fuß und schob den Ball eiskalt ins lange Eck. Zweite Chance, zweiter Treffer, die DJK zeigte sich zu Beginn äußerst kaltschnäuzig vor der Kiste. Beinahe wäre das Spiel schon nach einer Viertelstunde entschieden gewesen, doch Calvin Sengül fand nach einem tollen Dribbling lediglich Nicolas Wunder in der Zentrale. Wunder, nicht gerade als Torjäger bekannt, zeigte, warum er in den letzten drei Saisons ohne Tor in der Ersten Mannschaft blieb und schlenzte den Ball beim Schussversuch Richtung Eckfahne. Anschließend beendete die DJK vorerst ihren Angriffswirbel und auch der SC Eltersdorf fand Zugang zum Spiel. So blieb die Partie bis zur Pause ausgeglichen, die Eigner-Elf versuchte, den Anschluss herzustellen, wirklich gefährlich wurde es vor dem Tor von Christoph Trunk aber nicht. Lediglich bei einem Freistoß von Tobias Herzner musste der DJK-Schlussmann eingreifen, zu mehr reichte es im Offensivspiel der Gäste nicht. Nach der enttäuschenden Vorstellung gegen Frohnlach konnte der SCE auch in den ersten 45 Minuten bei der DJK nicht überzeugen, Bernd Eigner musste in der Pause die richtigen Worte finden, um sein Team aufzurütteln.
Rico Röder vom SCE versucht sich im Dribbling, bleibt aber an Felix Strobler hängen.
Lena Weid
Anscheinend schienen Eigners Worte auf fruchtbaren Boden gefallen zu sein, denn kurz nach der Pause gelang dem SCE der schnelle Anschlusstreffer. Bei einem schönen Angriff beförderte Patrick Schwesinger den Ball zum freistehenden Rico Röder, der alleine vor Keeper Trunk auftauchte. Röder blieb vor dem herausstürzenden Torwart cool und chippte die Kugel zum 1:2 ins Netz. Einen besseren Start hätte es für die Gäste nicht geben können. Zwar zog der SCE nun kein Powerplay auf, die DJK schien dennoch etwas von der Rolle zu sein. Im Offensivspiel gelang der Schimmer-Elf nun relativ wenig, Chancen für die Gelb-Grünen blieben in der zweiten Halbzeit Mangelware. Dennoch lief die Zeit für die DJK, Eltersdorf war gezwungen, mehr für die Offensive zu tun. Die defensive Dreierkette der DJK um Nicolas Esparza zeigte sich aber weiterhin gut organisiert. Spätestens die Einwechslung des etatmäßigen Innenverteidigers Johannes Jessen für Offensivkraft Calvin Sengül war ein eindeutiger Fingerzeig von Gerd Schimmer, welche Ausrichtung er seiner Mannschaft mit in die restliche Spielzeit gab. Beinahe wäre die relativ früh Umstellung auf mehr Defensive schief gegangen, Patrick Schwesinger verpasste aber gleich doppelt den Ausgleich. Zunächst strich sein Volleyschuss mit links am langen Pfosten vorbei, anschließend scheiterte der Eltersdorfer mit rechts am gut reagierenden DJK-Keeper Trunk. Der SCE schien nun auf den Ausgleich zu drücken - Sebastian Lindner stoppte jedoch die Aufholjgad seiner Jungs. Völlig unnötig startete der Innenverteidiger als letzter Mann ein Dribbling, der eingewechselte Tobias Eichhorn eroberte den Ball und visierte das rechte Eck an. 3:1 - die Vorentscheidung war gefallen. Beinahe hätte Markus Fischer gar den vierten DJK-Treffer erzielt, sein Heber über den übermotiviert aus dem Tor eilenden Rainer Hausner kullerte aber nur an den Pfosten des Gästegehäuses. So blieb der Schlusspunkt der Partie den Gästen vorbehalten, der Anschlusstreffer von Azizou Zoumbare nach schöner Einzelleistung erwies sich jedoch nicht mehr als Ergebniskorrektur.
Patrick Schwesinger zieht in den Strafraum, dabei wird er von Nicolas Esparza verfolgt.
Lena Weid
Mit diesem wichtigen Erfolg erhöht die DJK ihr Punktekonto nun auf 24 und schließt die Vorrunde auf einem zufriedenstellenden neunten Platz ab. Viel wichtiger noch ist aber die Tatsache, dass die Jungs von Gerd Schimmer ihren Vorsprung auf den ersten Relegationsrang auf fünf Punkte ausbauen konnten. Dabei liegen selbst namhafte Teams wie der FC Amberg oder die SpVgg Weiden hinter den Wildensorgern. Auch der heutige Gegner aus Eltersdorf rangiert mit 25 Zählern nur knapp vor der DJK. Die Eigner-Elf schließt ihre englische Woche mit der enttäuschenden Ausbeute von einem Punkt ab, und hat es verpasst, den Anschluss nach vorne zu halten. Zwar ist das Spitzenduo der Bayernliga schon etwas enteilt, zwei Siege hätten aber Platz Vier bedeutet. Stattdessen sind nun die Relegationsränge zur Landesliga näher als der zur Regionalliga. Der SCE ist in den nächsten Wochen gefordert, wieder in die Erfolgsspur zurückzukehren, den ersten Schritt können die Quecken beim Wiedersehen mit Bernd Eigners ehemaliger Mannschaft aus Sand tun, denn nächste Woche reist man zum FCS. Die DJK darf sich dagegen auf ein weiteres Heimspiel freuen, Gegner zum Rückrundenauftakt ist dann die Reserve der Würzburger Kickers.
Spielbericht eingestellt am 23.10.2016 22:40 Uhr