Die Null steht beim amtierenden Vizemeister. Bei allen sieben Saison-Niederlagen schossen die etwas nordöstlicher gelegenen Grabfelder kein Tor. Vier Mal in Serie verloren sie nun schon ohne eigenen Treffer. Sieben Tore nach elf Spielen sind gerade mal ein Viertel von der Ausbeute der Aschaffenburger Viktoria. Die Null steht freilich auch bei Großbardorf: Zum fünften Mal mussten Julian Schneider und sein Torwart-Kollege Klaus Freisinger gar nicht hinter sich fassen. Gerade mal sechs Gegentreffer sind Liga-Spitzenwert.
Aubstadts Patrick Kirsten (links) bedrängt Großbardorfs Stefan Piecha.
Michael Horling
Das Derby vor über 1100 Zuschauern war ein hart umkämpftes. Eines mit vielen Fouls, Unterbrechungen, am Boden liegenden Akteuren und mit relativ wenigen Spielszenen. Großbardorfs André Rieß schoss nach rund einer halben Stunde Blätter eines Baumes hinter dem Tor ab - bezeichnend für die erste Halbzeit, genauso wie das harte Einsteigen von Jens Trunk gegen Großbardorfs Kapitän Manuel Leicht, der sich danach in Neymar-Pose den Rücken hielt, während Sekunden später Aubstadts Dominik Grader in die Bande krachte und liegen blieb. Richtiger Fluss fehlte, kam in der zweiten Halbzeit aber phasenweise auf den Platz. Die zuvor leicht überlegenen Hausherren ließen sich nun ab und ein nach hintn drängen. In der 52. Minute hatten Grader und Julian Grell die erste echte Chance für Aubstadt. Zehn Minuten später klärte Keeper Julian Schneider mit Fußabwehr gegen Daniel Leicht. Das 0:1 lag da in der Luft, das 1:0 aber fiel - durch Aubstadts Kapitän. Daniel Werner köpfte einen Freistoßball unglücklich in die eigenen Maschen. Nach dem Führungstor der Gallier hätten Julian Grell (schoss in die Wolken nach einem Alleingang) und Christoph Rützel (Schuss, Schneider lenkte in letzter Minute das Leder über die Latte zur Ecke) durchaus noch den Ausgleich erzielen können. Und der wäre verdient gewesen.
Aubstadts Manuel Hümmer (links) gegen Großbardorfs Simon Snaschel.
Michael Horling
"Aubstadt hat das Pech an den Stiefeln. Ich bin aber überzeugt, dass unser Nachbar innerhalb kürzester Zeit da wieder rauskommt", zeigte Dominik Schönhöfer Mitgefühl mit dem Derbyrivalen. Die nur sechs Gegentore nach zehn Partien sind für Großbardorfs neuen Trainer "ungewöhnlich für mich, weil ich in der Regel eher offensiv spielen lasse und eigentlich das Risiko liebe. Aber für die Stabilität einer Mannschaft ist es natürlich wichtig, wenn man gut steht". Aubstadts Coach hingegen erwischte grüblerische Minuten nach dem Grabfeld-Fight. Daniel Leichts vergebene Großchance hätte die Partie komplett drehen können. Sascha Bäcker und Dominik Eggemann als Offensivkräfte seien aus unterschiedlichsten Gründen einfach nicht in der erhofften Verfassung. "Vom Engagement und der Laufbereitschaft kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen", weiß der Kroate. "Aber die Vorwärtsbewegung ist derzeit unser großes Problem. Wir hatten nach einer super letzten Runde eine zu kurze Pause. Bis Ende des Jahres wird es auf alle Fälle spannend. Aber in unserer Lage zweifelt selbst der beste Fußballer an seinem Können", sagt Francic. Und weiter: "So wie wir zuletzt gelobt worden, werden wir jetzt kritisiert. Nun ist die Kunst des Trainers gefragt. Wir werden weiter trainieren, hoffentlich bald wieder Tore machen und siegen."
Und so geht´s weiter: Für den TSV Aubstadt wird der kommende Gegner nicht leichter, um die Talfahrt zu bremsen. Bayern Hof kommt ins Grabfeld und mit dem Regionalliga-Absteiger ein Team, gegen das sicherlich nicht leicht Tore zu erzielen sind. Die Großbardorfer hingegen freuen sich schon auf das nächste Derby: Freitagabend beim Würzburger FV soll das nächste Erfolgserlebnis her, um die Spitzenplätze im Auge zu behalten und um möglichst den Vorsprung auf den Lokalrivalen dann auf machbare 16 Punkte auszubauen.
Spielbericht eingestellt am 07.09.2014 11:21 Uhr