Von Reinhold Badura
Vor einer imposanten Zuschauerkulisse und besten äußeren Bedingungen entwickelte sich zwischen der DJK Ammerthal und dem FC Amberg wieder einmal ein kurzweiliges Nachbarschaftderby, das am Ende auch wieder für reichlich Gesprächsstoff sorgte. Die Platzherren kassierte in diesem hochbrisanten Duell eine bittere 1:5-Klatsche, hört sich mehr als deutlich an, war es aber beileibe nicht. Der Druck in beiden Lagern war aufgrund der Tabellensituation immens, was sich auch mehrmals speziell auf der Amberger Auswechselbank bemerkbar machte, nachdem der komplette FCA-Tross bei vielen Schiedsrichterentscheidungen wie von der Tarantel gestochen mehrfach auf den Platz stürmte, was der gut leitenden Schiedsrichter im Verlauf unterband.
Amberg hatte erwartungsgemäß durch ihre individuelle Klasse auf den Schlüsselpositionen mehr vom Spiel, richtig überzeugen konnte der mit zahlreichen regionalligaerfahrenen Spielern bestückte haushohe Favorit aber definitiv nicht unbedingt. Die weitaus besseren Chancen hatte in den ersten 60 Minuten ganz klar die DJK Ammerthal. Hier zeigte sich erneut wieder einmal wo der Schuh in Ammerthal drückt. Das Team von Andi Speer („Wir können hier nicht immer nur von Pech reden, es ist liegt manchmal auch an mangelnder Qualität“) betreibt einen hohen Aufwand, erarbeitet sich Chancen bringt diese aber einfach nicht im Tor unter.
Der Sieg für die Elf von Timo Rost war am Ende dennoch zweifelsfrei verdient, keine Frage, das Ergebnis spiegelt aber in keinster Weise den tatsächlichen Spielverlauf wider, was der Trainer auch zu Ausdruck brachte „Natürlich ist der Sieg etwas zu hoch ausgefallen, aber meine Mannschaft setzte die Vorgaben perfekt um. Insgesamt denke ich schon, dass wir ein ordentliches Spiel abgeliefert haben. Ich bin heute mit der Leistung durchaus zufrieden“. Zufrieden hätte auch DJK-Coach Andi Speer sein können, wären da nicht eine Handvoll individueller Fehler im Spiel gewesen, die prompt auch in der Schlussphase von Amberg gnadenlos ausgenutzt wurden.
Zum Matchwinner wurde ausgerechnet „Neuzugang“ Benjamin Werner, der ursprünglich vor der Saison bei Trainer Rost und den FC-Verantwortlichen keine Rolle mehr spielen sollte. Der Stürmer wurde in der letzten halben Stunde eingewechselt, bekam von der Ammerthaler Hintermannschaft zwei Chancen praktisch auf dem Silbertablett serviert und machte diese zum entscheidenden 1:3 und 1:4 (83./87.) auch eiskalt rein.
Den weitaus besseren Start in diese Begegnung hatten die Platzherren. Dreimal hatte Ammerthal zu Beginn die Führung auf dem Fuß, doch weder Dominik Siebert (5.) noch Nico Becker (11.) und Nicolai Seidel (23.) konnte ihre Gelegenheit nutzen, scheiterten am reaktionsschnellen FC-Schlussmann Matthias Götz. Die kalte Dusche folgte in der 25. Minute als Oliver Georgiev einen Freistoß von der linken Seite nach innen brachte, Kai Hempel stand sträflich frei und knipste zur Führung ein. Nach diesem Treffer wirkte Ammerthal zunächst einmal geschockt, konnte bis zum Seitenwechsel keinen Druck mehr aufbauen.
Die zweite Hälfte begann mit einem Paukenschlag: Nach einem Fehler von Julian Ceesay sah Dominik Haller, dass Götz zu weit vor seinem Tor stand und überwand ihn aus gut 35 Meter (47.). Ammerthal blieb am Drücker hätte nach einer Traumkombination über Tom Lincke und Dominik Haller durch Nico Becker in Führung gehen können, der Angreifer zeigte Nerven und scheiterte freistehend an TW Götz (51.). Es lief die 67. Minute in der Amberg einen Freistoß zugesprochen bekam, den Sven Seitz blitzschnell ausführte und die indisponierte DJK-Abwehr inklusive Keeper überlistete. Was man nun bei der DJK vermisste, war das Aufbäumen, um die drohende Niederlage noch abzuwenden. Die Amberger spulten ruhig ihren Part runter, hielten die DJK weit weg vom Tor und ließen in der Defensive so gut wie nichts mehr zu.
Anders dagegen die Einheimischen, die den Gegner in den letzten Minuten wahrlich zu Chancen einluden und sie diese dann auch durch Benjamin Werner und dem mit Abstand besten Mann auf dem Platz, Frank Lincke (90.) verwerteten. „Wir waren bei zwei Standards nicht präsent und waren zudem nicht in der Lage unsere Gelegenheiten zu nutzen. Der Knackpunkt in diesem Spiel war aus meiner Sicht das jederzeit vermeidbare 1:2. Alles wenn und aber hilft uns nicht weiter, wir müssen dieses deprimierende 1:5 erst mal sacken lassen“, sagte ein enttäuschter Andi Speer.
Spielbericht eingestellt am 24.08.2014 21:40 Uhr