Beim Blick auf den Spielberichtsbogen offenbarten sich so einige Überraschungen für die Journalisten und auch die Zuschauer. Denn das Oliver Seybold nach seinem Wechsel nach Forchheim spielen würde, war ein offenes Geheimnis. Allerdings überraschten die Gäste mit einem neuen Angreifer, den gar keiner auf der Rechnung hatte. Denn den ehmaligen Brucker Arpad Backens hatten die Quecken verpflichtet und der Stürmer stand nach seinem Wechsel aus Amberg direkt in der Startelf. Beim Jahn musste Dominic Zametzer auf die Bank, dafür spielte Oliver Seybold auf der linken Seite. Im Zentrum sollte Florian Clausnitzer die einzige Sturmspitze Adem Selmani füttern und auf der rechten Seite sollte Sebastian Schäferkein wirbeln. Bei den Gästen stand Arpad Backens für den verletzten Michael Jonczy im Sturmzentrum, der von Sven Röwe assistiert wurde. Im Übrigen war es ein Ehemaligentreffen vom Feinsten, denn einige der Akteure spielten schon jeweils beim anderen Verein. Oliver Seybold bekanntlich in Eltersdorf und bei den Gästen standen mit Keeper Marc Schiffer, Dennis Weiler und Patrick Hagen gleich drei Spieler mit Jahn-Vergangenheit am Feld.
Zwei Torschützen unter sich. Sven Röwe springt Apu Backens in die Arme.
Sebastian Baumann
Die Gäste machten gegen schläfrig wirkende Jahnler gleich mächtig Druck. Bereits nach wenigen Minuten verpassten Backens und Herzner nur knapp. Allerdings war es gleich auf der anderen Seite Adem Selmani, der ein Pfund abfeuerte. Doch den beherzteren Eindruck machten die Eltersdorfer, die sich dann wenig später über einen Doppelschlag freuen durften. Erst legte sich Sven Röwe den Ball zum Freistoß zurecht und zirkelte die Murmel wunderschön über die Mauer, dann hatte Neuzugang Arpad Backens seinen großen Auftritt. Nach einem Fehlpass im Mittelfeld wurde der Ball schnell auf den Stürmer gespielt, der noch wunderschön Maxi Göbhardt ausspielte und die Murmel dann unter die Latte wuchtete. Vom Jahn war wenig zu sehen, auch weil die Defensive um den Ex-Jahnler Dennis Weiler bombensicher stand. Der Jahn hatte Halbchancen, auch einmal nach einem Fehlpass in der Gästedefensive, zwingend waren diese Chancen aber nicht. Vor allem mit der linken Seite der Gäste hatte der Jahn so seine Probleme. Da zirkulierte die Murmel schon sehr schön und zwei Mal hatte die Heimelf Glück, dass immer noch geklärt werden konnte. Die beste Chance hatte dann aber dennoch der Jahn, als Clausnitzer einfach mal aus der Drehung abzog und Schiffer zu einer Glanzparade zwang.
Patrick Fuchs verfolgt von Florian Clausnitzer.
Sebastian Baumann
In der Halbzeit stellte Jahn-Trainer Hutzler um. Bastian Schäferlein musste raus, dafür rückte der bis dahin blasse Oliver Seybold nach rechts. Clausnitzer auf links und Ferdi List in die Zentrale. Und schon lief das Angriffsspiel der Heimelf wesentlich besser. Allerdings hatten die Gäste erneut eine riesen Chance. Denn Sven Röwe lief nach einer Ecke des Jahns alleine auf den Kasten der Forchheimer zu und wurde am Ende doch noch abgedrängt. Das hätte das 0:3 sein müssen. Und so kam es, wie es kommen musste. Eine tolle Kombination bedeutete das 1:2. Florian Clausnitzer legte den Ball herrlich mit der Hacke auf Adem Selmani ab, der präzise einen Querpass spielte und am langen Pfosten sagte Ferdinand List danke. Die Heimelf machte Druck und hatte Pech, dass ein Volleykracher von Semlani nach einer Ecke gerade noch abgewehrt werden konnte. Doch bei der nachfolgenden Ecke fiel der Ausgleich, als am Ende Kevin Woleman den Ball aus dem Gewühl einschob. Die Partie drohte zu kippen, doch postwendend stand es wieder 2:3. Manni Krotz zog bei einem Freistoß einfach mal knallhart ab und Keeper Beck unterschätzte den Flatterball, der in der Tormitte einschlug. Die Gäste mussten wechseln und brachten für den platten Apu Backend Michael Mirschberger. Kurios: Denn der ist eigentlich Innenverteidiger. Der Jahn machte weiter Druck. Als erst Röwe auf der Gästeseite vergab, sprang List nach einer Hereingabe von der rechten Seite am höchsten und verwertete die Flanke mit dem Kopf aus spitzem Winkel. Aber erneut schlug der Sportclub zurück. Röwe legte den Ball geschickt ab auf Kapitän Strauß, der mit einem trockenen Schuss ins Eck vollendete. Vorher hatten aber sowohl Röwe als auch Selmani riesen Dinger, um jeweils Tore zu schießen. Die Zuschauer hinter dem Eltersdorfer Tor unkten schon, dass es das nun gewesen sei, doch schon wieder kam der Jahn zurück. Der in der zweiten Halbzeit wesentlich agilere Oliver Seybold drang in den Strafraum ein und legte den Ball irgendwie quer. Beim Klärungsversuch wurde Maxi Göbhardt halb angeschossen, halb schoss der Mittelfeldmann selbst und schon stand es 4:4. Jetzt wollte der Jahn den Sieg und drückte den Sportclub in die eigene Hälfte, doch die Quecken verteidigten geschickt und ließen kaum etwas zu. Dann zeigte der gute Referee noch eine Aktion an und ließ die Forchheimer dennoch zwei Ecken ausführen. Als die Eltersdorfer dann mit einer Drei-gegen-Eins-Überzahl, konterten pfiff der Schiedsrichter ab und musste sich wütenden Protesten aussetzen.
Also gut: Für beide Defensivreihen war das Spiel sicherlich kein Bewerbungsschreiben, aber aus Zuschauersicht war es ein geiles Spiel, das Lust auf mehr gemacht hat. Die beiden Trainer allerdings sollten sich schon Gedanken über die eigene Abwehrstrategie machen.
Spielbericht eingestellt am 30.08.2013 22:28 Uhr