Während die Hofer mit dem Heimsieg über Aubstadt im Rücken, der eine vier Spiele andauernde Serie ohne Sieg beendete, in die Partie gingen, verlor der Gastgeber zuletzt klar in Seligenporten. Mario Bail hatte zudem Personalprobleme: Der eine oder andere Akteur fiel aus, dazu ging mancher angeschlagen in die Partie. Nichtsdestotrotz wollten die Bamberger die Partie unbedingt für sich entscheiden - und den Klassenerhalt endgültig eintüten.
Bambergs Sayko Trawally (li.) und Nico Schmidt gehen in Richtung Ball.
Markus Schütz
Die Hofer kamen besser in die Partie: Sie agierten aggressiv und druckvoll gegen den Ball und schalteten nach vorne gut um. Die Bamberger hatten in den ersten Minuten Probleme, den Gegner vom Tor wegzuhalten. Matej Kyndl war in dieser Phase sehr auffällig und sorgte mit seinen Antritten über die halblinke Seite dafür, dass die Gäste mit Tempo auf die Bamberger Abwehr zuliefen. Sein Abschluss aus 20 Metern ging allerdings knapp vorbei und den von Malik McLemore schnappte sich Bambergs Keeper Michael Edemodu sicher. Nach etwa 20 Minuten gelang es den Bambergern häufiger, Tempo aufzunehmen. Ein erstes Beispiel bot Pascal Niersberger, der über rechts ins Laufen kam, aber seine Flanke wurde geklärt. Ansonsten arbeiteten die beiden Bamberger Stürmer gut gegen den Ball und liefen viele Räume zu. Allerdings gelang es lange nicht, Bälle am Sechzehner festzumachen. Zum einen klappte das Klatschenlassen beim Spiel über drei Stationen nicht, zum anderen waren die beiden Hofer Innenverteidiger - ebenso wie ihre Bamberger Kollegen - am Boden und in der Luft sehr aufmerksam. Nach 26 Minuten lief dann Marco Haaf mutig und mit Tempo in die Kette der Hofer ein, Johannes Rosiwal chippte den Ball exakt in den Lauf und der 19-Jährige blieb cool: Am herausstürzenden David Guyon legte er den Ball vorbei und schloss aus 18 Metern flach ins rechte untere Eck zum 1:0 ab.
Spätestens jetzt war Bamberg drin in der Partie. Simon Allgaier prüfte aus 18 Metern mit links Keeper David Guyon, aber der klärte zur Ecke. Die führten die Bamberger mit zwei, drei überraschenden Varianten aus, bei denen der erste Schritt vielversprechend, der Abschluss jeweils aber nicht konsequent ausgeführt wurde. Richtig gefährlich - und mit viel Schnitt - zog dann Linksfuß Harald Fleischer eine Freistoßflanke von rechts in Richtung langer Pfosten, aber zwei seiner einlaufenden Kameraden verpassten jeweils um eine Fußspitze. Nach einem weiteren Freistoß setzte Matej Kindl einen Kopfball am Tor vorbei. Aus dem Spiel heraus ging allerdings mittlerweile wenig bei den Gästen: Dafür agierte die DJK zu engmaschig und aggressiv, bei langen Bällen hatten Kettler und Müller die Lufthoheit. Zudem schlichen sich auch ins Aufbauspielleichte Fehler ein. Bamberg hatte sich zur Pause seine Führung nun auch optisch verdient.
Gleich mit zwei Hofer Bayern (li. Ondrej Chocholousek, re. Elia Bifano) bekommt es Sayko Trawally hier zu tun.
Markus Schütz
Zu Beginn des zweiten Durchganges hatten die Gastgeber in Person von Sayko Trawally gleich zwei Mal den Vorwärtsgang eingelegt, aber der junge Stürmer ließ sich nach außen abdrängen. Bei den Hofer Offensivbemühungen kam der vorletzte Ball zumeist zu ungenau, so dass gefährliche Aktionen kurz vor dem Entstehen wieder verpufften. Bamberg agierte weiterhin als geschlossene Einheit, kam als solche immer wieder sofort hinter den Ball. Suchten und fanden die Zweikämpfe und führten sie kompromisslos auf jeder Position. Hilfreich wäre ein zweiter Treffer gewesen, die Chancen darauf hatte nach etwa einer Stunde der bei Standards mit aufgerückte Innenverteidiger Christopher Kettler. Zunächst schloss er artistisch aus der Drehung ab, aber David Guyon klärte zur Ecke. Kurz darauf behauptete er gegen zwei, drei Gegenspieler an der Strafraumgrenze den Ball und zog ab, aber wieder war der Gästekeeper zur Stelle. Das Spiel war nun in der Phase angekommen, in der die Hofer mehr Risiko zu Lasten der Absicherung gehen mussten und immer wieder lange Bälle einstreuten. Aber auch das führte nicht zum Erfolg, denn die Bamberger holten sich in der Regel nicht nur die Defensivkopfbälle, sondern gingen auch energisch in die folgenden zweiten Bälle. Weil die eine oder andere Konterchance von Don Bosco nicht mit der letzten Konsequenz ausgespielt wurde, blieb die Partie bis zum Schlusspfiff offen. Am Ende brachte die Mannschaft von Mario Bail den Vorsprung über die Zeit und tauschte mit den Hofern in der Tabelle die Plätze.
Vor Sayko Trawally (li.) kann Gästeakteur Heron Spelleken Miranda klären.
Markus Schütz
Die SpVgg Bayern Hof startete zwar druckvoll in die Partie. Aber je größer der Widerstand der Gastgeber wurde, je kompromissloser und geschlossener sie in ihrer aggressiven Kompaktheit agierten, desto mehr schien die Gegenwehr der Hofer nachzulassen. Insgesamt geht der Sieg in Ordnung. Die DJK vermittelte wieder den Eindruck, dass es ihr "Spaß" macht, gemeinsam unbequem zu sein...
Spielbericht eingestellt am 28.04.2019 22:40 Uhr