Mit einigen Ausfällen und dem einen oder anderen angeschlagenen Akteur, wie beispielsweise Verteidiger Manuel Müller, dafür aber ohne Druck ging die DJK Don Bosco Bamberg in die Partie gegen den Tabellenführer. Dafür aber mit festem Vorsatz und Willen, das Spitzenteam "zu ärgern". Die Heimelf begann dieses Unterfangen mit einer Dreier- und davor einer Viererkette. Aufgrund des Unentschiedens von Konkurrent Aubstadt am Vortag hatte Gebenbach die Chance, den Vorsprung auszubauen, zumindest aber die Gewissheit, dass ein Zähler im schweren Auswärtsspiel in Bamberg zumindest den alten Abstand wieder herstellen würde.
Gebenbachs André Biermeier kommt hier einen Schritt schneller an den Ball als Patrick Hoffmann (re.).
Markus Schütz
Abtasten? Davon hielten beide Teams in dieser von Beginn an schnellen Partie gar nichts. Gebenbach legte früh ein hohes Tempo vor und attackierte früh. Wenn die Gastgeber überhaupt beeindruckt waren, dann nur kurz. Denn gleich zeigten die Bamberger, dass sie nicht nur kompakt stehen wollten, sondern auch nach vorne agieren. Johannes Rosiwal setzte sich im Mittelfeld energisch durch, stellte dadurch Überzahl her und über Felix Strobler kam der Ball zu Simon Allgaier. Sein Abschluss aus 14 Metern wurde allerdings noch zur Ecke abgefälscht. Bei der bekam Keeper Michael Nitzbon den Ball im Herauslaufen nicht zu fassen, aber der aufgerückte Christopher Kettler schoss mit links drüber. Auf der Gegenseite mussten die Bamberger Schwerstarbeit verrichten, um die sehr flexibel in der Vorwärtsbewegung auftretenden Gebenbacher langsam zu bekommen. Die Heimelf ging dabei energisch in die ersten und zweiten Bälle, kam bei Ballverlust schnell hinter den Ball und wenn das nicht gelang, wurde das Spiel mit einem kleinen Foul unterbrochen. Gäste-Stoßstürmer Marco Seifert wurde immer wieder gesucht, machte die Bälle fest oder verlängerte sie wuchtig. In der 14. Minute war er dann als Abnehmer zur Stelle. Bamberg bekam den Ball nicht aus der Gefahrenzone und Dominik Haller behielt trotz vielbeiniger Gegnerschaft die Übersicht, legte noch einmal quer zu Seifert, der aus kurzer Distanz zum 0:1 vollendete. Der Bamberger Hoffnung, die Null so lange wie möglich zu halten, war erst einmal zerstört. Mario Bail reagierte von der Seitenlinie und stellte auf 4-4-2 um. Eine Maßnahme, die Bamberg wieder stabiler wirken ließ. Dennoch hätte Haller fast nachgelegt, als er überraschend aus der Distanz abzog und nur knapp das lange Eck verpasste. Die beste Phase der gastgebenden DJK fand dann in den zehn Minuten vor dem Seitenwechsel. Während die Gäste selbst ihre Bälle nicht mehr so gut festmachen konnten, gab es jetzt längere Bamberger Ballbesitzphasen und es wurde mutiger nach vorne gespielt. In Ansätzen. Denn wenn es in Richtung letztes Drittel ging, bekamen die Gebenbacher entweder eine Fußspitze dazwischen oder die letzten Zuspiele waren nicht genau genug. So musste ein Standard her: Mit viel Zug zog Johannes Rosiwal einen Freistoß fast von der Mittellinie in Richtung Tor, am Fünfer stieg Pascal Niersberger hoch und verlängerte den Ball zum 1:1-Ausgleich (42.) ins Gehäuse.
Energischer Zweikampf zwischen Bambergs Außenverteidiger Johannes Jessen (re.) und Jonas Lindner.
Markus Schütz
Der angeschlagene Müller blieb in der Kabine, ihn ersetzte Esparza eins zu eins. Positions- und leistungsmäßig. Die ersten guten Gelegenheiten im zweiten Abschnitt hatte der Tabellenführer: Einen Freistoß aus aussichtsreicher Distanz setzte Timo Kohler drüber und gegen den Abschluss von Jonas Lindner war Glos im kurzen Eck. Im Folgenden gab es ein intensives Hauen und Stechen mit Druck und Gegendruck zu sehen. Aus dem Spiel heraus ließ die eine der anderen Mannschaft nichts zu. Immer wieder gefährlich allerdings die langen Einwürfe der Gebenbacher, die vors Tor verlängert wurden. Nach einem solchen war plötzlich Dominik Haller frei durch - und ärgerte sich nach seinem Abschluss über die Querlatte selbst am meisten über diese gute Gelegenheit. So ging es in die letzte Viertelstunde der regulären Spielzeit und man merkte den Gebenbachern an, dass sie nicht nur den einen Punkt, sondern einen Dreier mitnehmen wollten - und noch zulegen konnten. Aber im letzten Moment verhinderte Christopher Kettler das Durchbrechen von Nico Becker, der ansonsten frei aufs Tor zugelaufen wäre. Und einen Heber des eingewechselten Fabio Pirner, der noch einmal für offensive Akzente bei der Gast-DJK sorgte, lenkte Julian Glos noch über die Querlatte. Nach einem erneuten Einwurf köpfte zudem Nico Becker knapp drüber und verpasste nur wenig später einen starken Pirner-Pass am Fünfer nur um Zentimeter. Don Bosco war nun in Bedrängnis und fightete um den Punktgewinn. Schlussendlich auch nach fünfminütiger Nachspielzeit mit Erfolg.
Zwei der auffälligsten Akteure ihrer Teams im Kopfballduell: Bambergs Simon Allgaier (li.) und Jan Fischer, der hier seinen Defensivkopfball gewinnt.
Markus Schütz
Gegen starke Gebenbacher einen Punkt in Bamberg zu behalten, war Schwerstarbeit für die Mannschaft von Mario Bail. Der sorgte von Außen durch eine Umstellung im richtigen Moment für mehr Zugriff auf die in der Vorwärtsbewegung wuchtigen und flexiblen Gäste, die geschlossen und verbissen bekämpft wurden. Immer wieder - vor allem in der ersten Stunde - gab es auch gute Aktionen nach vorne. Gebenbach war sowohl bei langen Bällen in der Luft, als auch über die Außen schwer zu verteidigen. Über weite Phasen gelang dies jedoch sehr gut, so verdiente sich der Gastgeber seinen Punkt. Wichtig dabei natürlich, dass vor der Pause der Ausgleich gelang und die Bamberger nicht noch länger einem Rückstand hinterherlaufen mussten. Mit zunehmender Dauer dann größer werdende Räume hätte der Tabellenführer wohl bestraft. Der zeigte sich im Spiel gegen den Ball ebenfalls als kompakte und physisch sehr präsente Einheit und ließ gerade im zweiten Durchgang kaum mehr etwas zu. Die Gäste hielten ihr Tempo und ihren Aufwand bis zum Schlusspfiff hoch und hätten mit ein wenig Glück auch noch den Siegtreffer erzielen können.
Spielbericht eingestellt am 14.04.2019 22:54 Uhr