Von infranken.de
Die DJK Don Bosco Bamberg stoppte die Siegesserie des TSV Aubstadt. Nach drei Dreiern in Folge musste sich Aubstadt mit einem 0:0 gegen das bisherige Schlusslicht der Fußball-Bayernliga Nord zufrieden geben. Für die von Mario Bail trainierte DJK war das torlose Unentschieden der erste Punktgewinn in dieser Saison. Der eingewechselte TSV-Mittelfeldspieler Michael Dellinger sah in der Schlussphase wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte (90.). Die Gastgeber um Trainer Josef Francic sammelten in den ersten fünf Partien insgesamt zehn Zähler und belegen den vierten Tabellenplatz.
Die erste Analyse gab es noch auf dem Platz. Selbst aus einiger Entfernung war dem Aubstadter Trainer Josef Francic die Unzufriedenheit über den Auftritt seiner Elf und das Ergebnis anzusehen. 20 Minuten später, beim Trainergespräch im Sportheim, hatte sich seine Laune noch nicht gebessert. Da gerieten ihm die Worte seines Bamberger Kollegen Mario Bail als Vorlage zu einer kritischen Auseinandersetzung mit seiner Mannschaft. Bail hatte sich völlig zurecht über den ersten Saisonpunkt gefreut, zumal eingesammelt "auswärts bei einer Spitzenmannschaft wie Aubstadt."
Schwächen aufgedeckt
Wenn man schon, hob Francic an, Komplimente bekomme, dass man eine Spitzenmannschaft der Bayernliga sei, "dann muss man auch so spielen. Das haben wir nicht gemacht." Das Spiel habe einige Schwächen seiner Mannschaft aufgedeckt, machte Francic weiter und äußerte sich explizit unzufrieden mit dem Spiel über die Außenbahnen. In der Mitte standen die beiden Bamberger Ketten gut und ließen kaum Räume. Am leichtesten zu knacken sei so eine kompakte Defensive bekanntermaßen mit konsequentem Spiel über Außen. Da habe freilich die Qualität gefehlt, bemängelte Francic, und außerdem habe man durchs Zentrum "zu viele Fehlpässe gespielt." Man merkte Francic den Frust an, dass seine Elf derzeit nicht das zu leisten imstande ist, was sie könnte. "Es ist ja keine Überraschung, dass die Gegner defensiv stehen", vermisste Francic Lösungen.
In den vorhergegangenen Heimspielen gegen Forchheim (2:1) und Amberg (2:0) waren die Aubstädter gerade noch davongekommen und hatten wacklige Siege eingefahren, diesmal war ihnen das Glück nicht hold. Oder zumindest nur ein bisschen. Gewackelt hatte in den ersten 45 Minuten zweimal das Gestänge des Bamberger Tores. Einmal nach einem Kopfball von Innenverteidiger Christian Köttler (32.) an die Latte, das andere Mal, als der Bamberger Pascal Niersberger eine Eingabe von Manuel Hümmer beinahe ins eigene Tor gegrätscht hätte (40.), DJK-Schlussmann Julian Glos und der Pfosten mit vereinten Kräften aber die TSV-Führung verhinderten. Mehr sprang nicht raus trotz aller TSV-Dominanz.
Abseitstor von Ljevsic
Die Grabfelder konnten ihrerseits von Glück sagen, dass sich Calvin Sengül nach einem Sprint aus der eigenen Hälfte zu einem halbherzigen Querpass statt einem konsequenten Abschluss entschied (20.) und, als Luca Ljevsic den Ball ins Tor geschossen hatte, Schiedsrichter Vinzenz Pfister den vermeintlichen Torschützen zuvor im Abseits gesehen hatte (37.). "Wir wollten tief stehen und über schnelles Umschaltspiel zum Erfolg kommen. Das ist uns gut gelungen", fasste Bail zusammen, "und wir hatten das nötige Glück, dass wir im Spiel bleiben konnten."
Freilich hatten die Bamberger mit Glos auch einen Torwart, der alle ihm gestellten Prüfungen bestand. Der Ex-Schweinfurter zeigte sich fangsicher und offenbarte ein gutes Stellungsspiel. Zum Beispiel, als er gegen Martin Thomann zur Ecke rettete (54.). Die Vorarbeit zu dieser Chance hatte David Noack geleistet, der nach der Halbzeit die rechte Außenbahn vom verletzten Max Schebak (Leiste) übernahm. Ingo Feser konnte gar nicht mitwirken. Er sah in der 61. Minute die größte Chance der Aubstädter, aber auch die letzte. Eine Freistoßflanke von Philipp Kleinhenz auf den zweiten Pfosten beförderte Martin Thomann zurück in die Mitte des Strafraums. Dort kam Christian Köttler frei zum Abschluss, scheiterte aber an Glos. "Er hat uns im Spiel gehalten", sagte Bail über den Schlussmann. Zum entscheidenden Mann für den Punktgewinn wollte er ihn aber nicht erklären: "Dafür steht er ja im Tor. Wir haben eine gute Mannschaftsleistung geboten."
Auf der Linie gerettet
Die wäre kurz vor Schluss beinahe mit drei Punkten belohnt worden. Ein Kopfball von Christopher Kettler segelte in Richtung Netz, David Noack rettete auf der Linie für Aubstadt das 0:0. "Das wäre des Guten zu viel gewesen", sagte DJK-Trainer Bail.
Ein 0:1 hätte die Laune von seinem Aubstadter Kollegen Francic gewiss über dessen ersten Urlaubstag am Sonntag hinaus vermiest. In den nächsten zehn Tagen hat Assistent Waios Dinudis das Sagen.
Spielbericht eingestellt am 07.08.2017 17:18 Uhr