Von sva01.de
„Der Krug geht so lange zum Brunnen, bis er bricht“ lautet ein altes deutsches Sprichwort. Ereilt hat die Viktoria dieses Malheur ausgerechnet am heißesten Wochenende des Jahres, an dem man im glühend-heißen Stadion an der Schulstraße in Aubstadt sicherlich für einen kühlenden Drei-Punkte-Trunk aus dem Aubstadter Brunnen dankbar gewesen wäre. Über „halbvoll“ (Punkteteilung) hätte sich auch reden lassen, aber die Aubstädter, mit denen in dieser Saison wohl zu rechnen sein wird, fühlten sich überhaupt nicht dazu berufen, für eine entsprechende Auswärts-Wohlfühlatmosphäre zu sorgen, und schickten den schwierigen Gast kurzerhand mit 4:2 nach Hause.
Jürgen Baier hatte im Vorfeld der Partie angekündigt, aufgrund der Zusatzbelastung Pokal unter der Woche beim Spiel in Aubstadt einige Änderungen in der Startformation vorzunehmen. Aber so dicke hat man’s nicht beim SVA hinsichtlich personeller Alternativen, so dass letztlich nur Roberto Desch, Gökhan Aydin und Sascha Wolfert eine Auszeit vergönnt war, für die Marius Trippel, Janis Häuser und Björn Schnitzer von Beginn an aufliefen. Dass Letzterer auch in seiner noch nicht ganz wiederhergestellten Verfassung für den SVA unverzichtbar ist, stellte er bereits in der 15. Spielminute unter Beweis, als er seine Farben mit einem direkt verwandelten Freistoß mit 1:0 in Führung schoss. Aubstadt, zu Hause bis dato nur dem Klassenprimus Eichstätt knapp mit 2:3 unterlegen, ließ sich nicht beeindrucken und glich bereits vier Minuten später durch Max Schebak aus, der eine Hereingabe zu seinem vierten Saisontreffer nutzte. Ehe es beim Spielstand von 1:1 in die Kabinen ging, konnte der für den verletzten Luca Bieber erneut zwischen den Pfosten aufgebotene Youngster Tim Glanz selbigen bei einem 25-Meter-Schuss von Martin Thomann verströmen.
Zweite Halbzeit: Hauptrollen für den „ominösen Punkt“
Eine „Glanz-Tat“ der eher unwillkommenen Art sorgte gerade einmal sechs Minuten nach Wiederanpfiff für die neuerliche Führung der Gastgeber. Tim Glanz hatte Max Schemak den Ball vor die Füße gespielt. Der Goalgetter fackelte nicht lange und überwand den jungen Aschaffenburger Keeper mit einem gefühlvollen Schlenzer aus 20 Metern. In einem ausgeglichenen Spiel erhielt die Viktoria noch einmal Auftrieb, als Kapitän Simon Schmidt in der 66. Spielminute mit einem verwandelten Foulelfmeter zum 2:2 egalisieren konnte. Nach einem feinen Pass auf Aydin hatte Aubstadts Keeper Reusch den Aschaffenburger Stürmer von den Beinen geholt. Erneut reagierten die Rot-Weißen prompt, die sich angesichts der Wichtigkeit der Partie nicht mit einem Punkt zufrieden geben wollten. Der eingewechselte Michael Dellinger hatte in der 71. Minute noch in der eigenen Hälfte zu einem unwiderstehlichen Solo angesetzt und sich bis zum Sechzehner durchgetankt, wo er elfmeterreif umgestoßen wurde. Christoph Rützel machte vom Punkt aus Nägel mit Köpfen. Unter dem Eindruck des drohenden Endes ihrer Auswärtsserie mobilisierten die Weiß-Blauen noch einmal alle Kräfte und machten mächtig Druck. Nach Überstehen der Drangphase setzte die Franjic-Elf in der ersten Minute der Nachspielzeit einen Konter, den Martin Thomann zum 4:2-Endstand abschloss.
Während der TSV Aubstadt sich an der Tabellenspitze festgesetzt hat, ist der SVA nach der dritten Saisonniederlage ins Mittelfeld zurückgefallen und muss vorerst wieder kleinere Brötchen backen. Am nächsten Freitag (18 Uhr) kommt das bisher schwächste Auswärtsteam, die DJK Ammerthal, an den Schönbusch. Die Oberpfälzer haben in vier Auswärtsspielen noch keinen Punkt geholt.
Spielbericht eingestellt am 08.09.2016 09:47 Uhr