Von Rudi Dümpert
Aubstadts Trainer Josef Francic schaffte es doch nicht, auf der Rückfahrt vom Urlaub in seiner kroatischen Heimat rechtzeitig zu diesem Spiel der Bayernliga Nord seines TSV Aubstadt in Feucht zu kommen. Und so war es seinem Co-Trainer Waios Dinudis vorbehalten, selbst noch Hand anzulegen bei der Aufstellung der Mannschaft, die sich für die 2:3-Heimniederlage gegen den Tabellenführer VfB Eichstätt revanchieren wollte. „Wir haben die Fehler dieses Spiels im Vorfeld angesprochen und sie abgestellt. Ich bin mit dieser Reaktion der Mannschaft sehr zufrieden. Sie hat sich taktisch vorzüglich verhalten und nach hinten außer einigen Standards nichts zugelassen. Allerdings war es auch eminent wichtig hier zu punkten, sonst wären wir schon in Zugzwang geraten.“
Und Dinudis weiter: „Wir sind mit angeschlagenen Spielern kein Risiko eingegangen, haben zum Glück Möglichkeiten nachzulegen bzw. Spieler auf Positionen einzusetzen, wo sie normalerweise nicht spielen.“ Ganz konkret: Er hat ein Experiment gewagt und den pfeilschnellen und dennoch robusten Michel Dellinger rechten Außenverteidiger spielen lassen für den immer noch verletzt fehlenden Manuel Hümmer. „Dieser Schachzug ist hundertprozentig aufgegangen“, freute er sich, „er hat alles richtig und keinen Fehler in der Defensivarbeit gemacht, als ob er dort schon immer gespielt hätte. Und nach vorne war er schnell und gefährlich wie sonst auf der Außenbahn. Es war aber auch insgesamt eine geschlossen gute Mannschaftsleistung.“
Im Grunde genommen hatten die Grabfelder die Mannschaft von SC-Trainer Klaus Mösle jederzeit im Griff. Das war vor allem ein Verdienst der gemeinsamen Abwehrarbeit. Die Lektion Eichstätt hatte gesessen. So ging schon die erste Halbzeit mit der Mehrheit an Spielanteilen und Chancen an die Gäste, bei denen Max Schebak, Ingo Feser und Mike Dellinger aber drei gute Chancen liegen ließen. Keeper Felix Reusch musste nur ein Mal in höchster Not retten.
Das sollte sich aber nicht rächen, weil vom Anpfiff der zweiten Halbzeit an die Gäste sofort wieder das Heft in die Hand nahmen und gleich (46.) in Führung gingen. Julian Grell zeigte seine Vorbereiter-Qualitäten, legte für Jens Trunk auf und der besorgte aus acht Metern ganz cool das 1:0. Wenig später fast eine identische Situation: Wieder hatte Julian Grell das Auge und das Gefühl, um diesmal Max Schebak zu bedienen zum vorentscheidenden 2:0. „Spätestens jetzt hatte ich keinen Zweifel mehr daran, dass wir dieses Ding noch aus der Hand geben“, sah Dinudis die Bedeutung dieses Treffers.
Die Gäste nahmen in der Folgezeit das Tempo etwas aus dem Spiel, wechselten mit Kirsten für Schebak einen zusätzlichen Defensivmann ein, ließen den Gegner auch kommen und anrennen, aber nie eine wirklich gefährliche Szene entstehen. Und wenn sie den Ball erobert hatten, ging die Post im Umschaltspiel nach vorne ab. Natürlich mussten die Mittelfranken jetzt höheres Risiko gehen und entblößten zunehmend ihre Abwehr. So zeigte beim 3:0 der für Ingo Feser eingewechselte Ulrich Scheidel eine gute Übersicht, spielte Martin Thomann den Ball in den Lauf und der setzte sich in Eins-gegen-Eins-Situation gegen den Feuchter Keeper Andreas Sponsel durch.
„Wir hatten in den Schlussminuten von hinten raus noch die eine oder andere Chance, spielten sie aber nicht mehr gefährlich genug bis zum Schluss aus“, beschreibt Dinudis die wenig spektakuläre Schlussphase und fasst zusammen: „Wir haben dieses Spiel auch in dieser Höhe verdient gewonnen, weil wir dem Gegner nie eine Chance gelassen und das Spiel jederzeit unter Kontrolle hatten. Es ist eine gelungene Wiedergutmachung für die Niederlage gegen Eichstätt.“
Spielbericht eingestellt am 21.08.2016 22:00 Uhr