Von svs-seligenporten.de
Mit einem 3:2 (0:1)-Sieg gegen den SV Erlenbach und hat sich der SV Seligenporten zum Bayernligameister gekrönt und den Aufstieg in die Regionalliga geschafft. Begünstigt wurde dieser Triumph dadurch, dass sich die SpVgg Bayern Hof und der TSV Großbardorf unentschieden trennten.
Bis die Klosterer jubeln durften, lieferten sie ihren 450 Zuschauern ein Match, das die Höhen und Tiefen der gesamten Saison nochmal in komprimierter Weise wiederspiegelte. Der SVS startete zunächst sehr gut in die Partie. So verpasste Florian Bauer eine Hereingabe von Kevin Woleman nur knapp (4.) wie auch der Erlenbacher André Franz den am Elfmeterpunkt einschussbereiten Stanislaus Herzel die Kugel noch so eben vom Fuß stibitzte (6.). Nach einem Drehschuss von Bastian Herzner, der am Gehäuse vorbeizischte (10.), brach sich die „dunkle Seite“ der Klosterer allmählich Bahn. Statt das bis dahin gepflegte Spiel über die Flügel weiter zu verfolgen, wurde nun fast ausschließlich der Weg durchs ohnehin schon sehr dichte Zentrum gewählt. Diese Strategie produzierte dann auch sehr viele Ballverluste, welche die bis dorthin harmlosen Gäste in gefährliche Konter ummünzten. Einen diesen von Selim Erdem inszenierten Angriffe nutzte dann Philipp Traut, der die gesamte SVS-Abwehr düpierte und frei von Torhüter Christopher Pfeiffer das Leder rechts unten zum 1:0 (30.) einschob. Dieses Ereignis hinterließ bei den Hausherren deutliche Spuren, die nun jeglichen Zugriff auf das Spiel vermissen ließen und richtig Glück hatten, dass Traut vier Minuten später ihnen den Gefallen tat und die mögliche Vorentscheidung vergab, als er aus allerbester Position daneben zielte. Ein 0:1-Rückstand, dabei nur eine knappe Viertelstunde guten Fußball gezeigt und in der Halbzeittabelle nur mehr auf Platz fünf zurückgefallen – es waren wohl nicht wenige, die auf den SVS keinen Pfifferling mehr setzten.
Wie so oft in letzter Zeit, war es ein Standard, der die Skeptiker nur vier Minuten nach Wiederbeginn eines Besseren belehren sollte. Eine flach hereingegebene Ecke von Fabian Klose ließ Herzel clever unter der Sohle durchrutschen, so dass Marco Christ aus etwa 18 Metern eiskalt zum 1:1 vollstrecken konnte. Dieser Treffer verwandelte die so lange Zeit zögerlichen und verkrampften Klosterer nun wieder in von glühender Leidenschaft und unbändigem Willen beseelte, spielstarke „Angriffsmonster“. Nach einem von der Gästeabwehr unzureichend geklärten Freistoß, war es Herzel, der mit aller ihm zur Verfügung stehenden Wucht, die Kugel zum 2:1 (59.) in den linken Winkel hämmerte. „Ich habe in diesen Schuss meinen ganzen Frust über die erste Halbzeit gelegt“, meinte der ein immenses Laufpensum abspulende Herzel über den vielleicht wichtigsten SVS-Treffer der gesamten Spielzeit. Weil auch die von der Abstiegsrelegation bedrohten Gäste dringend einen Sieg benötigten, entwickelte sich nun eine offene, von ständigem Hin und Her geprägte Partie. Der kurz vorher eingewechselte Patrick Hobsch war es dann, der seinen ersten Ballkontakt mit einem Direktschuss im Strafraum zum 3:1 (75.) veredelte. Als Herzel das 4:1 liegenließ, brachte Giulio Fiordellisi mit dem 3:2 (78.) Erlenbach nochmal heran. Doch spätestens nach der roten Karte von Selim (90.+2) und war klar, dass der SVS hier als Sieger vom Platz gehen würde. Und nachdem auch das torlose Unentschieden in Hof feststand, gab es kein Halten mehr und die Aufstiegsmeistersause nahm ihren rauschenden Verlauf.
Spielbericht eingestellt am 23.05.2016 10:05 Uhr