Von infranken.de
"Am Ende geht eben nun einmal meistens die Mannschaft als Sieger vom Platz, die im Spiel zuvor insgesamt weniger taktische Fehler gemacht hat", resümierte VfL-Cheftrainer Stefan Braungardt nach dem 1:2 gegen Eichstätt.
Im gleichzeitigen Rückblick auf die vorhergehenden 90 Minuten freilich ärgerte sich der 47-Jährige da bereits über die eigenen Unzulänglichkeiten, die sich seine Schützlinge vor den Eichstätter Gegentoren geleistet hatten. "Unnötig, wie ein Kropf", war für den Coburger so zum Beispiel das Foul, dass dem Freistoß vorausging, der das 1:1 einleitete. Aus dem Gewühl vor dem VfL-Gehäuse war es daraufhin Schäll, der am schnellsten schaltete, um den als scharfe Flanke nach Innen gebrachten "ruhenden Ball" unhaltbar in die Maschen zu bugsieren (45.).
Anstatt mit einem vermeintlich Sicherheit gebenden Vorsprung in die sogleich folgende Pause zu gehen, brachte sich die "Wischi-Elf" auf diese Weise wie schon gegen Sand oder in Feucht zum dritten Mal nacheinander selbst in die Bredouille.
Planmäßig war doch bis Dato die Partie für die Blauweißen verlaufen. Während der VfB vor allem in Person des späteren Ausgleichstorschützen Schäll in der ersten halben Stunde zwar der Führung mehrfach gefährlich nahe kam, so dass Heimkeeper Hempfling von Beginn an hellwach sein musste, war es auf der anderen Seite Wagner vorbehalten, eine von ihm persönlich kurz ausgeführte Ecke über Umwege aus halblinker Position ins Netz zu jagen (30.).
"Es ist zurzeit immer das Selbe", musste Braungardt jedoch wenig später mit ansehen, wie Pflaum bei einer brandgefährlichen Werner-Hereingabe die durchaus mögliche Vorentscheidung verpasste.
"Wenn die Begegnungen sich eigentlich zu unseren Gunsten entwickeln und es für uns einfacher werden müsste, sind es stets wir selbst, die unsere Kontrahenten zurück ins Match holen", so Braungardt.
Ähnlich dann auch die Szenerie im zweiten Abschnitt. Die Platzherren waren erneut am Drücker, als ein weiterer Schnitzer in der eigenen Defensive die Kicker von Coach Mattes endgültig auf die Siegerstraße brachte. Wohingegen die VfL-Anhänger in jenem Moment nämlich vehement den erlösenden Abseitspfiff von Referee Wieder forderten, war es keineswegs das Schiedsrichtertrio, das im Trainerstab der Einheimischen für Ärger sorgte. "Wir haben unsere Jungs im Vorfeld schon beinahe gebetsmühlenartig vor den diagonalen Flugbällen der Eichstätter gewarnt und exakt aufgezeigt, wie wir diese im Fall der Fälle dennoch wirksam verteidigen können", erlebte Braungardt, wie der Tabellenvierte mit diesem Mittel allerdings trotzdem die komplette Hintermannschaft der Frohnlacher entblößte.
Meisinger konnte das Leder vollkommen frei annehmen und überlegt versenken (61.). Aber auch nach diesem Nackenschlag waren Kapitän Bulat und Co. meilenweit davon entfernt. sich aufzugeben oder das Duell gar herzuschenken. Einzig die ganz große Torgefahr konnten Wagner, McCullough und eben Bulat bei ihren anschließenden Versuchen nicht mehr heraufbeschwören. Auch aus der Ampelkarte, die VfB-Akteur Kraft wegen wiederholtem Foulspiel gesehen hatte (83.), wurde kein Kapital geschlagen. In der Nachspielzeit kassierte zudem noch für ein grobes Foul Werner die Rote Karte.
Spielbericht eingestellt am 30.03.2016 14:52 Uhr