Von svs-seligenporten.de
Wieder nicht gut gespielt, aber wieder durch ganz späten Treffer einen Sieg eingefahren – wie schon zuletzt gegen Frohnlach machte es der SV Seligenporten erneut mächtig spannend, bis der 2:1 (0:1)-Sieg beim Würzburger FV feststand.
Das sich der tief im Abstiegskampf verstrickte WFV einiges vorgenommen hatte wurde schon früh deutlich, als er seinen Gegner sofort unter Druck setzte und SVS-Keeper Daniel Müller nach drei Minuten einen Knaller von Adrian Istrefi zur Ecke abwehren musste. Auch in der Folge stellten die Hausherren das tonangebende Team. So scheiterte Lars Schmidt zuerst mit einem beherzten Distanzschuss (12.), um dann noch intensiver mit den Fußballmächten zu hadern. Denn nach einem 30-Meter-Freistoß von Wojtek Droszcz schraubte sich die Nummer 31 unwiderstehlich in die Lüfte, köpfte die für Müller unerreichbare Kugel aber an den linken Pfosten (15.). Der SVS vermochte lediglich durch einen Schuss von Stanislaus Herzel (10.) sowie einem Röder-Schlenzer (16.) eine Ahnung von Gefahr zu verbreiten. Ansonsten fand der Aufstiegskandidat kein Rezept und agierte gegen seinen mit leidenschaftlicher Aggressivität und enormer Laufbereitschaft zu Werke gehenden Kontrahenten viel zu passiv, ja beinahe körperlos. Aufgrund dessen entbehrt es nicht einer gewissen Komik, dass die beste Gelegenheit des SVS den Grundstein zur Würzburger Führung legen sollte. Nach einem von Christ quer über den Platz geschickten Freistoß, traf der sich in guter Position befindliche Patrick Hobsch die Kugel nicht richtig, so dass WFV-Keeper Andre Koob keine Mühe hatte, die Kugel aufzunehmen und gegen den aufgerückten SVS einen schnellen Konter einzuleiten. Andreas Ganzinger nutzte den ihm gebotenen Raum ideal, in dem er auf rechten Flügel durchstartete und mit einer maßgenauen Vorlage Istrefi fast dazu zwang, neben den linken Posten zur absolut verdienten 1:0-Führung (43.) einzuköpfen. Unmittelbar vor der Pause musste Müller sein ganzes Gardemaß von 2,05 Meter aufwenden, um einen Flachschuss von Schmidt zu entschärfen.
Auch nach dem Wechsel sollte sich die Szenerie zunächst nicht ändern. Während die Aktionen der Klosterer weiterhin zwingendes vermissen ließen, arbeitete der WFV emsig an einer Überraschung. Die beste Gelegenheit bot sich den Franken in der 73. Minute, als der von Patrick Hofmann in Szene gesetzte Simon Heim aus elf Metern beherzt abzog, der pfeilschnell heranstürzende Florian Bauer für seinen bereits geschlagenen Torhüter aber irgendwie auf der Linie klärte. Analog zum immer grauer werdenden Himmel über der Zellerau, sollte sich auch die Lage der Gastgeber entscheidend verdüstern. Denn nur eine Minute nachdem Kevin Dees mit Gelb-Rot vom Feld musste (77.), markierte der SVS den Ausgleich. Nachdem der neu hinzugekommene Lino D’Adamo fast von der rechten Grundlinie aus zurück auf seinen aufgerückten Innenverteidiger Bauer spielte, erzielte dieser aus 18 Metern das 1:1. Kurz danach sorgte Droszscz mit einem Freistoß an die Latte nochmal für einen gehörigen Schrecken auf Seiten des SVS. Dass die Klosterer dann tatsächlich noch den Sieg eintüten sollten, muss ihnen als kaum glaubliches Glück, den Würzburgern hingegen als schreiende Ungerechtigkeit vorgekommen sein. Sogar die Zeit selbst schien in dieser 90. Minute höchst selbst ihren unerbittlichen Takt zu verlangsamen und somit sämtlichen auf und neben dem Feld versammelten Protagonisten die Chance zu geben, ja keine Nuance der nun folgenden Begebenheit zu verpassen. Denn es mutete schon fast surreal an, wie Bauer endgültig zum Matchwinner wurde, als er nach einer Flanke des kurz vorher eingewechselten Stephan König, etwa 16 Meter leicht nach rechts versetzt mit dem Rücken vor dem Tor stehend, die Kugel mit einem wunderschön anzuschauenden Volleyschuss aus der Drehung zum 2:1 (90.) ins Netz zimmerte.
Spielbericht eingestellt am 23.11.2015 20:23 Uhr