Irgendwie hatten beide Trainer danach bei grundlegend der selben Meinung doch trotzdem ein bisschen andere Ansichten. In erster Linie über das Auftreten des Aufsteigers. "So wird es schwierig, in der Bayernliga ein Spiel zu gewinnen. Das muss man deutlich sagen", fand Bernd Eigner für seine Sander ganz deutliche Worte. Um damit die Leistung der Gäste schlicht und einfach als noch nicht würdig für diese Spielklasse zu bezeichnen. Und Dominik Schönhöfer? "Sand war brandgefährlich über die Außen Schlereth und Wieczorek, wollte auch nach dem 0:2 ein Unentschieden oder mehr. Das zeigt den Charakter der Mannschaft und von Bernd", lobte Großbardorfs Coach den Gegner und sein Gegenüber bei der öffentlichen Pressekonferenz. Nanu?!
Der Großbardorfer Maximilian Zang bringt hier den Sander Sven Wieczorek zu Fall.
Michael Horling
Fakt ist, dass die Partie nach 35 Minuten eigentlich entschieden war. Die offiziell knapp über 1000 Zuschauer sahen bis dahin das ganz frühe 1:0 von André Rieß, der mit dem Kopf eine Freistoß-Hereingabe von Dominik Zehe verlängerte. Wenig später traf Rieß mit einem eigenen Freistoß nur die Latte. Dort landete der Ball kurz vor der Pause nochmals, als zuvor Rieß über rechts Gott und der Welt davonsprintete. Vorher schon startete Simon Snaschel zu einem Solo, ließ zwei Sander stehen und traf nach einer halben Stunde zum fast schon vorentscheidenden 2:0 bei rund 35 Grad. Als der bereits verwarnte André Schmitt nur fünf Minuten nach diesem 2:0 Stefan Picha umriss und Gelb-Rot sah, sanken die Sander Aktien auf Tiefstkurs. Ein Schüsschen von Dinis Ribeiro nach 18 Minuten, wenig später das Abseitstor von Florian Pickel und eine Viertelstunde vor dem Ende der Freistoßball fast von der Eckfahne des eingewechselten Lucas Wirth, waren die einzigen Gelegenheiten der Gäste im Match. Mit Danny Schlereth musste ein angeschlagener Sander noch vor der Partie vom Feld. Offensivmann Pickel rückte fortan mit nach hinten, um höhere Schäden zu vermeiden.
Der Sander Sven Wieczorek bringt hier den Großbardorfer Maximilian Zang zu Fall.
Michael Horling
Erich Barfuß, der Sander Spielleiter, riskierte vor dem Anpfiff bei der Präsentation aller Bayernligisten noch eine recht dicke Lippe. "Wenn wir schon als Favorit hier anreisen, dann wollen wir auch gewinnen", meinte er. Großbardorfs Manager Gerhard Schüler bewies mit dem aufgerufenen einstelligen Mittelfeldplatz als Ziel schon eher Bescheidenheit. Auch nach dem Seitenwechsel deutete wenig bis nichts auf eine mögliche Wende hin. Dominik Zehe vergab für die Hausherren frei vor Keeper Dominik Biemer, ehe Simon Snaschel wenig später quer passte und Manuel Ganz fand. Das 3:0 noch vor der abgelaufenen Spielzeit von einer Stunde machte alles klar. Und somit war der TSV Großbardorf am Freitagabend der erste Tabellenführer. "Ganz hat sich richtig gut entwickelt und Vollgas gegeben. Auch unsere Nachverpflichtungen unter der Woche waren extem wichtig", betonte TSV-Trainer Dominik Schönhöfer. Während Daniel Kornagel nach rund einer Stunde Manuel Ganz ablöste, kam Shaban Rugovaj noch nicht zum Einsatz. "Der ein oder andere dachte wohl, das geht in diesem Modus so weiter. Wir beschweren uns, lamentieren bei einem Einwurf - so geht das nicht. Uns wurde heute aufgezeigt, was wir verbessern müssen", meinte FCS-Coach Bernd Eigner. "Auch in der Höhe war unsere Niederlage völlig verdient. Wir hätten ja schon zur Pause auch durchaus 0:4 hinten liegen können."
Der erste geduschte Sander war übrigens Thorsten Schlereth. Auch wenn der Kapitän in die Kabine nur noch humpeln konnte, so gab er doch irgendwie Gas. Wenig später vor allem im Wagen. Denn er musste schnell losdüsen auf die Arbeit zur Nachtschicht. So endete ein heißer, aber höchst unerfreulicher Tag für den Spielführer des FCS auch noch mit der Belastung des Jobs. Zum Erholen bleiben wenige Tage. Mit Bayern Hof kommt unter der Woche und schon am Dienstag ein ganz großes Team ins Seestadion. Der TSV Großbardorf hingegen hat es in der Englischen Woche mit einem weiteren Aufsteiger zu tun, muss am Mittwoch zum SC Feucht reisen, der dann am Samstag danach in Sand gastiert, wenn die Großbardorfer mit Eichstätt ein weiteres neues Gesicht der Bayernliga Nord in der Bioenergie-Arena begrüßen.
Spielbericht eingestellt am 18.07.2015 13:37 Uhr