Beide Trainer hatten vor dem Kellerderby mit personellen Probleme zu kämpfen: Während bei Neudrossenfeld neben Lorenz Hofmann auch die weiterhin urlaubenden Nico Kempf und Philipp Lämmert ersetzen musste, konnte Memmelsdorf nicht auf Fabian Neuß (Rotsperre) zurückgreifen. Tobias Seifert nahm vorerst auf der Bank Platz, an vorderster Front startete Sebastian Wagner.
Ertac Tonka setzt sich gegen Johannes Wolfschmidt und Lukas Pflaum durch.
Andreas Bär
Die Hausherren legten mit ihrem ersten Angriff die Messlatte hoch: Ertac Tonka, nach langer Verletzung erstmals wieder aktiv, schickte den wieselflinken Daniel Mayer in die Gasse. Der letztjährige Hofer spielte seine Schnelligkeit aus, schob mühelos zur schnellen Führung ein (2.) - Neudrossenfeld feierte, während die Memmelsdorfer vehement eine Abseitsstellung des Schützen monierten. Die Gäste aus dem Bamberger Land ließen vor allem bei einer Vielzahl von Eckbällen ihre Gefährlichkeit aufblitzen. Die in der Offensive in dieser Saison bislang völlig glücklos agierenden Memmelsdorfer blieben aus dem Feld gegen eine stabile Neudrossenfelder Defensive stumpf - die Standards hatten es aber in sich. Dafür verantwortlich zeichnete sich zumeist der im Feld wenig auffällige Sebastian Wagner. Sein erster Versuch wurde geblockt, nach einem Querpass des Eckballschützen durch den kompletten Strafraum, schloss Saal via Direktabnahme ab, fand seinen Meister im starken Matthias Küfner (8.), drei Minuten später war es nach einer nächsten Ecke Wolfschmidt, der mit einem fulminanten Kopfball am ebenso reagierenden Keeper scheiterte. Die weitaus besseren Möglichkeiten aus dem Spiel heraus hatten die Hausherren, die den Sack durchaus hätten zumachen können. Nach einer herrlichen Vorlage Tonkas und Mayers Flanke, wurde Brand abgeblockt, Jahrsdörfer jagte das Leder drüber (14.). Neun Minuten später auch einmal ein gefährlicher Standard der Hausherren, Taubenreuther scheiterte mit seinem Kopfball an Sascha Haupt. Die Entscheidung auf dem Schlappen hatte Dennis Pajonk, der, nach Jahrsdörfers kluger Weiterleitung, knapp verzog (31.). Turbulent wurde es auf der Gegenseite, als Partyka im letzten Augenblick gegen Peter Koch klärte. Die Gäste monierten lautstark einen Foulelfmeter, Schiedsrichter Roloff ließ weiterspielen (38.).
Bis zu seiner verletzungsbedingten Auswechslung stets auffällig: Daniel Meyer.
Andreas Bär
Nach dem Pausentee war nichts mehr, wie es vorher war. Die Neudrossenfelder konnten noch ein kleines Ausrufezeichen setzen, als der eingewechselte Marco Konradi mit einem 30-Meter-Pfund an Haupt scheiterte und Hahn im Anschluss an die fällige Ecke abgeblockt wurde (52.) - das war es dann mit der TSV-Herrlichkeit. Abgesehen von einem Jahrsdörfer-Versuch, der nach feiner Einzelleistung verzog (73.), war von den Hausherren nichts mehr zu sehen. Memmelsdorf mit seinem engmaschig gestaffelten Mittelfeld übernahm das Kommando mehr und mehr, Neudrossenfelds lange Bälle verpufften in schöner Regelmäßigkeit und kamen postwendend wieder zurück. Die Memmelsdorfer zeigten sich extrem bemüht, ein passables Kurzpassspiel aufzuziehen und suchten immer wieder den für den glücklosen Wagner eingewechselten Tobias Seifert. Der brachte nach Saals feiner Vorlage das Leder nicht unter Kontrolle und vergab den Ausgleich (65.). Vier Minuten später erneut Matthias Küfner im Fokus, als er gegen den zu zögerlich agierenden Markus Saal hervorragend parierte. Der Memmelsdorfer Druck wuchs in den letzten zehn Minuten der Partie immer mehr. Joker Ghiaccio bediente Saal, den Zapf in höchster Not blocken konnte (85.), zwei Minuten später fand eine blitzsaubere Seifert-Flanke durch den kompletten Fünfmeterraum keinen Abnehmer, Peter Koch am langen Pfosten kam einen Tick zu spät. Eine Minute vor dem Ende der Partie war es dann doch soweit. Nach einem Lattermann-Foul, am Neudrossenfelder Spielmacher lief das Spiel komplett (und unverschuldet!) vorbei, machte sich der eingewechselte Kamm bereits und servierte punktgenau für den am langen Pfosten lauernden Philipp Grasser. Dessen Kopfballvorlage drückte Manndecker Scharf aus kurzer Distanz über die Linie - der verdiente Lohn langer Mühen.
Während die Memmelsdorfer trotz der immer noch sieglosen Bilanz weiterhin guter Hoffnung sind, den Bock umstoßen zu können, werden die Zweifel in Neudrossenfeld größer. Immer wieder muss man dank später Gegentore Punkte lassen, da man vorher den finalen Treffer nicht setzen konnte. Zudem drohen mit dem gerade reaktivierten Partyka, mit Daniel Mayer und mit Sebastian Brand drei verletzt ausgewechselte Spieler auszufallen. Keine guten Voraussetzungen für die Partien gegen die offensivstarken Ex-Regionalligisten aus Eltersdorf und Aschaffenburg, die als nächste Aufgaben anstehen.
Spielbericht eingestellt am 29.08.2014 23:31 Uhr