Von Andi Bär
Au Backe, SpVgg Bayern Hof! Trotz erheblicher personeller Probleme gestalteten die Hochfranken das Nachholspiel vom 7. Spieltag über nahezu 90 Minuten überlegen, erschienen der Wettberg-Elf in nahezu allen Belangen mehr oder minder deutlich voraus. Einzig in einer Disziplin überzeugten die Hausherren - in der Chancenverwertung. Da dies aber im Fußball noch immer die Entscheidende ist, gingen die Seligenportener als 3:2-Sieger vom Feld. "Was ich gesehen habe, hat mir nicht gefallen", gestand ein aufgrund einer nahezu unglaublichen Hetzjagd gegenüber seiner Person merklich angeschlagener Kloster-Trainer Wettberg. Einzig die drei Punkte und der Sprung auf Platz 2 dürften ihn einigermaßen getröstet haben.
Sein Gegenüber, Norbert Schlegel, der sich zusammen mit Ersatzkeeper Andreas Schall und einigen verletzten und gesperrten Spielern mehr als nur ein verbales Scharmützel mit Wettberg erlaubte, konnte dagegen mit der B-Note höchst zufrieden sein. Aber auch nur mit der. Nach einem schnellen Antritt des auffälligen Djeladin, der einen Blackout Brunnhübners an der Strafraumkante ausnutzte und den nur noch einschiebenden Cem Ekinci fein in Aktion spielte, gingen die Hofer in Führung. Doch Brunnhübner bügelte seinen Fauxpas aus und klärte gegen Meier (38.) und Djeladin (65.). Auf der anderen Seite musste Berchthold zwei Mal gegen Rosinger klären, ehe der Ligatorjäger aus dem Gewühl heraus traf. Fußball verkehrt nach der Pause: Hof machte, angetrieben von Felgenhauer, das Spiel, Seligenporten traf. Nach einer feinen Morina-Vorlage bediente Rosinger Joker Weiß, der einnetzte, drei Minuten später fällte der Ex-Klosterer Sebastian Lindner Bernd Rosinger, der vom Elfmeterpunkt traf. Cem Ekincis Treffer in der Nachspielzeit hatte nur noch kosmetischen Wert. Gut möglich, dass die Partie noch ein Nachspiel hat. Karsten Wettberg kündigte an, seine Zukunft im Kloster zu überdenken. Nicht nur die Einstellung einiger seiner Akteure hinterlässt bei ihm Spuren. Auch die ihm gegenüber seitens Hofer Verantwortlicher und Hofer Fans entgegengebrachten Hasstiraden im Vorfeld ("So etwas habe ich in 45 Jahren als Trainer und Spielertrainer noch nicht erlebt"), gingen nicht spurlos an ihm vorüber. "Das ganze muss mir Spaß machen", so der 70-Jährige "und der geht bei so etwas verloren."
Spielbericht eingestellt am 20.09.2012 12:34 Uhr