Von Marco Galuska
Pipinsried begann mit dem Selbstvertrauen der vergangenen Erfolge und wirbelte in den Anfangsminuten gegen tief stehende Ansbacher, die aber brandgefährlich im Umschaltspiel auftraten. So in Minute zehn, als Kroiß den Ball auf Sperr durchsteckte, bei dessen Abschluss FCP-Keeper Thiel mit einer Portion Glück und Können den Rückstand verhindern konnte. Pipinsried blieb weiter am Drücker, war aber in seinen Aktionen um den Strafraum herum zu verspielt oder umständlich. So blieb aus der optisch überlegen geführten Anfangsphase nur ein Schuss vom Dzemailji über den Kasten notiert (14.). Der Führungstreffer fiel auf Seiten der Hausherren: Der bärenstarke Manz hatte aus der Distanz maßgenau per Linksschuss flach ins rechte Eck getroffen (23.). Drei Minuten später beschwerten sich die Ansbacher über einen Abseitspfiff, als Kroiß per Brustablage Sperr freie Bahn gegeben hatte, doch die Fahne des Assistenten ließ die Chance verpuffen. Pipinsried hatte zwar weiter mehr Spielanteile, aber die Gelegenheiten hatten die Nullneuner, so auch als sich Sperr über rechts gut durchsetzen konnte, aber dann doch deutlich verzog (32.). Bezeichnend für den ersten Durchgang war die 41. Minute, als Pipinsrieds Idrizovic eigentlich eine gute Schussposition hatte, aber schwach abschloss.
Nach der Pause lag wieder die erste Großchance bei der SpVgg, als Kroiß von der Mittellinie loszog, aber dann vor Torwart Thiel doch einen Haken zu viel machte (50.). In der 58. Minute rutschte den Ansbachern dann das Herz in die Hose, als der frisch eingewechselte Spielertrainer Nikola Jelisic ansatzlos aus rund 30 Metern abzog und der Ball von der Unterkante der Latte zurück ins Feld sprang. Kurz darauf musste Heid noch gegen Idrizovic im kurzen Eck parieren. Dann aber waren wieder die Hausherren am Zug und hatten gute Chancen zum 2:0. Nach feinem Zuspiel von Manz bekam Sperr den Ball nicht an Thiel vorbei gespitzelt (60.), dann war es ein satter Schelhorn-Freistoß, den Thiel nur prallen lassen konnte, aber Sperr den Nachschuss drüber setzte (66.) und schließlich landete einer der berühmten Kroiß-Lupfer über dem Kasten (68.). Der an diesem Tag glücklose Torjäger hatte dann eine Viertelstunde vor Schluss Feierabend, für ihn kam Kestel. Dieser bereitete die nächste Chance der Nullneuner vor, als Sperr aus der Drehung am kurzen Eck verzog (80.). Die Ansbacher sehnten den Abpfiff von Schiri Christian Dietz, der in der 2. Bundesliga an der Pfeife und auf FIFA-Ebene an der Linie ist, freilich herbei. Durchaus ein Foulspiel an Kestel hätte der Unparteiische, der sich mit seinem Auftreten nicht unbedingt viele Freunde in Ansbach machte, geben können, als dieser nach einem Patzer von Thiel vom Keeper zu Fall gebracht wurde. Eine wirklich gefährliche Szene mussten die Nullneuner aber auch nicht mehr überstehen. Und so stand der lang ersehnte und verdiente zweite Saisonsieg für den Mannen um den starken Kapitän Tobias Dietrich.
Spielbericht eingestellt am 23.08.2022 22:17 Uhr