Viel wurde bereits vor dem Spiel gesprochen, als vor allem das Hauptthema Sandro Wagner war. Der 33-jährige Ex-Profi aus der Bundesliga war zuletzt noch bis vor kurzem als Experte bei der Europameisterschaft mit als Kommentator aktiv. Dennoch war er mit seiner Mannschaft sich dessen bewusst, was ihn in Aubstadt erwartete. Als Favorit ging aber natürlich der Gast aus Unterhaching ins Spiel, die aus der dritten Liga abgestiegen sind und klar zum Kreise der Favoriten gehören. So war es in einem feierlichen Rahmen angerichtet, als das Fußballfest vor einer herausragenden Kulisse etwas später als 18:30 Uhr angepfiffen wurde.
Gästeakteur Felix Göttlicher schlägt den Ball vor dem heimischen Patrick Hofmann (rot) nach vorne.
Alex Grober
Von Beginn an versuchte die Heimelf von Victor Kleinhenz sich Respekt vor den Gästen aus Unterhaching zu verschaffen, indem man früh attackierte und auch in den Zweikämpfen stets präsent war. Dementsprechend sprangen direkt zwei gute Möglichkeiten in den ersten fünf Minuten für den TSV dabei herum. Zunächst stand Dellinger in aussichtsreicher Position im Abseits, während bei Versuch zwei Timo Pitter's Lupfer von einem Gästeverteidiger geklärt werden konnte. Das Spiel war aber in den ersten Minuten recht ausgeglichen und die Gäste aus Oberbayern versuchten mit viel Ballbesitz und gepflegten Passstafetten zu ihrem gewünschten Erfolg zu kommen. Aubstadt stand defensiv sehr gut gegen Unterhachinger, die aber in der Anfangsphase es ebenfalls offensiv oft probierten und auch anliefen, aber gegen die gut gestaffelte Aubstadter Defensive kein Mittel fanden. Die Heimelf hingegen versuchte sein Glück über schnelles Umschaltspiel, was ihr auch immer besser gelang. Mit der Zeit wurden die Grabfelder aber deutlich besser und man war zeitweise absolut ebenbürtig, was bis Ende der Begegnung mindestens so bleiben sollte. Nach einer guten halben Stunde hatte dann Michael Dellinger die nächste dicke Möglichkeit für Aubstadt, als in höchster Not sein Schuss von der Linie gekratzt werden konnte. Das war haarscharf für die Gäste und Sandro Wagner wirkte in den folgenden Minuten auch etwas nervös ob des guten Auftrittes der Heimelf, den man wohl nicht so erwarten konnte. Besonders über die rechte Seite der Heimmannschaft wurde es wenn dann gefährlich. Die letzten beiden Aktionen vor der Pause hatte der heute sehr stark aufspielende Ben Müller, der zunächst aus zweiter Reihe das Leder an die Latte knallte (35.) und beim zweiten Versuch aber abgeblockt wurde (40.). So blieb es am Ende der ersten Halbzeit bei einem schmeichelhaften Remis für die Unterhachinger, wenn man die Chancenverteilung betrachtet. Denn von der Wagner-Elf kam bis dato offensiv nicht viel. Die SpVgg-Stürmer Stephan Hain und Patrick Hobsch, die beide schon im Profibereich Erfahrungen sammeln konnten, wurden von den Aubstadtern sehr gut ausgebremst.
Viel Rasen flog im Duell um den Ball zwischen dem Ex-Bundesligaakteur Stephan Hain (li.) und dem heimischen Marcel Volkmuth.
Alex Grober
Auch die zweite Halbzeit lebte vor allem von der Spannung, dass das Spiel auch noch so lange offen blieb. Nach zwei Minuten in Halbzeit zwei hätte Ben Müller aber den TSV in Führung bringen können, als zuvor Leonard Langhans sich sehr stark durchsetzte und Müller erneut nur den Querbalken des Hachinger Tores traf. An vielen gefährlichen Aktionen war der Ex-Würzburger beim Eröffnungsspiel beteiligt und konnte seine individuelle Klasse zeigen. Absehen aber von der Großchance der Aubstädter blieb das Spiel aber weiterhin offen, da Unterhaching mit viel Ballbesitz versuchte, den Ball in die Schnittstelle zu spielen und so die TSV-Defensive auszuhebeln. Doch Victor Kleinhenz' Mannschaft machte es in der Verteidigung sehr sauber und ließen kaum eine Chance zu. Die einzige Chance war aber harmlos, als in der 62. Minute Heimkeeper Schneider einen Kopfball von Timon Obermeier sicher parieren konnte. Nur sechs Minuten später lag erneut das 1:0 für die Grabfelder in der Luft, als Felix Göttlicher im letzten Moment sich in einen Schuss von Timo Pitter warf und so den Einschlag wohl verhindern konnte. Der Einsatz stimmte bei den Hachingern, dementsprechend hielt man auch weiterhin die Null. So wurde aber Aubstadt mit der Zeit immer besser, doch die zwingenden Aktionen im Strafraum blieben auf beiden Seiten aus. Besonders in der Schlussphase drängte die Kleinhenz-Truppe nochmal, um gegen die Wagner-Mannschaft - die mit einem Altersdurchschnitt von 21,6 auflief - noch den Lucky-Punch landen zu können. Doch viel sprang dabei nicht mehr herum, ehe Unterhaching in der Nachspielzeit nochmal die zweite Luft schnuppern sollte, aber auch weiterhin nicht viel im Angriff zustande bringen sollte. So blieb es dann am Ende beim Remis, das für die Wagner-Elf in seinem Debütspiel glücklich war.
Der heimische Tim Hüttl (li.) stellt Stephan Hain, der kaum Aktionen für sich verbuchen konnte.
Alex Grober
Die mit einer blutjungen Truppe angetretene SpVgg Unterhaching nahm heute mit Glück einen Zähler aus dem Grabfeld mit. Nach der heutigen Vorstellung der Kleinhenz-Mannschaft hätte die sich auch mit einem Dreier belohnen können, wenn man denn die Chancen besser verwertet hätte. Alleine Ben Müller traf zwei Mal den Querbalken, ebenso wie von Michael Dellinger zwei Riesenchancen vereitelt wurden. Abschließend kann man aber beide Teams beglückwünschen, vor einer solch herausragenden Kulisse mal wieder Fußball spielen zu dürfen. Denn das darf man auch nicht vergessen, wie es nun in den kommenden Wochen und Monaten bezüglich der pandemischen Entwicklung weitergeht. Weiter geht es aber für beide Teams am kommenden Wochenende. Der TSV Aubstadt gastiert beim TSV 1860 Rosenheim, während die SpVgg Unterhaching den SV Wacker Burghausen empfängt. Beide Trainer werden sicherlich ihre Lehren aus dem Auftaktmatch ziehen und ihre Mannschaften für die kommenden Spiele dementsprechend einstellen.
Spielbericht eingestellt am 16.07.2021 00:08 Uhr