Florian Wurster, der an der Seite des privat verhinderten Marc Reinhardt (Hochzeit der Schwester) künftig für die Geschicke beim Regionalligisten verantwortlich zeichnet, vertraute dabei der Elf, die beim Pokalspiel in Forchheim erfolgreich war. Im Gegensatz zur finalen Elf des ehemaligen Trainers rotierten somit Keeper Christian Berchthold, Manndecker Tobias Weber, Außenverteidiger Steffen Jainta und Chris Wolf in die Startformation. Auf der Bank fanden sich Jonas Hempfling, der verletzte Philipp Hannemann, Mikel Seiter und Neuzugang Michael Krämer, der nicht einmal im Kader stand, wieder. Wursters Gegenüber, Christian Wörns, ließ nach nur einem Punkt aus den letzten beiden Spielen Albion Vrenezi auf der Bank, beorderte Arif Ekin in die erste Elf.
Patrick Weimar (gelb) im Duell mit Nicola Della Schiava.
Andreas Bär
Gegen die erneut in der Findungsphase befindlichen Altstädter, bei denen in der Vorwoche einiges anders ablief als noch in der ersten Saisonphase, drückten die Fuggerstädter von Beginn an auf die Temposchraube. Über seine gefährlichen Offensivkräfte Julian Günther-Schmidt, Ex-Teamkollege des Altstädters Dominik Schmitt in Ingolstadt, und Marco Richter suchten die Gäste den direkten Weg nach vorne. Sichtlich beeindruckte Altstädter hatten zum Start einer wahren Hitzeschlacht bange Minuten zu überstehen und Glück, dass Kapitän Tobias Ulbricht das Leder einen von vielzähligen Eckbällen der Augsburger an den eigenen Aussenpfosten klären konnte. Der Weckruf für die Altstädter (9.). Die machten fortan vieles besser als noch in den Wochen vorher, standen defensiv relativ gut disponiert, ließen aber im Aufbauspiel zu viele leichte Bälle in Form von Ballverlusten liegen. Des Rätsels Lösung für viele dieser schlechten Bälle war allerdings auch schnell gefunden. Was die wenigsten Zuschauer erkannten: Die Gelb-Schwarzen hatten im Spielaufbau das riesige Problem der tiefstehenden Sonne. Sobald ein Spieler das Leder erobert hatte und den Kopf nach oben nahm, sah er: Gar nichts mehr. Dominik Schmitt: "So krass habe ich das noch nie erlebt. Du hattest eigentlich keine Chance, einen Mitspieler zu erkennen." Und da mit Sonnebrille spielen abseits von Bolzplätzen eher ungewöhnlich ist, versuchten sich die Altstädter schadlos in die Kabinen zu retten und über Einzelaktionen in den Schattenbereich der linken offensiven Außenbahn zu gelangen. Ein erfolgreiches Unterfangen: Patrick Weimar avancierte zum am meisten angespieltesten Akteur, konnte aber ebenfalls nur wenig produktives erarbeiten, da Della Schiava hellwach war. Ansonsten stand da auch noch Co-Trainer und Routinier Dominik Reinhardt in der Zentrale, der an der Seite von Andreas Volk, Bruder des ehemaligen Altstädter Reservekickers Simon, nur wenig zuließ. Wenn es brannte, dann aber lichterloh: Alleine auf Kastenmeier zulaufend wollte Marius Strangl noch einmal quer spielen, anstatt abzuschließen (32.). Die dickste Chance hatte Anton Makarenko in der Nachspielzeit. Der ehemalige Augsburger visierte mit dem Halbzeitpfiff abgefälschterweise ans Außennetz.
Patrick Weimar zieht ab, Nicola Della Schiava versucht, zu blocken.
Andreas Bär
In Halbzeit Zwei änderte sich das Bild mit fortlaufender Spielzeit grundlegend. Die Augsburger, vor dem Pausentee erheblich ballsicherer und zielstrebiger arbeitend, gerieten zunehmend unter Druck. Die Altstädter, insbesondere Dominik Schmitt, agierten schnell nach vorne und suchten den Abschluss. Die Augsburger ihrerseits drückten mit der Hereinnahme von Albion Vrenezi noch einmal auf die Temposchraube, sorgten ebenfalls für den ein oder anderen Zungeschnalzer beim noch übrigen Publikum. Es entwickelte sich ein ansehnlicher Schlagabtausch, die Hitzeschlacht aus Hälfte Eins hinterließ dennoch ihre Spuren. Glück hatten die Fuggerstädter, dass Kastenmeier sehenswert gegen Dominik Schmitt klären konnte (50.). Auf der Gegenseite versäumten es die Schützlinge von Ex-Nationalspieler Wörns, im letzten Spieldrittel die nötige Präzision noch auf das Feld zu bringen. Die dickste Möglichkeit hatte Joker Efkan Bekiroglu, der alleinstehend vor Christian Berchthold das Leder nicht im Kasten unterbrachte (82.). Die dickeren Möglichkeiten - und überraschenderweise nach einer Trainingswoche ohne einzigen Pausentag die konditionell größeren Reserven in einem Abnutzungskampf hatten die Hausherren. Als Kastenmeier gegen Schmitts 16-Meter-Knaller Sieger blieb, staubte Anton Makarenko aus Abseitsposition ab (64.). In der Schlussphase lag das SpVgg-Siegtor dann in der Luft, die Einwechslungen von Kaymaz und Böhnlein brachten noch einmal neue Luft und Spielkultur. Einen Kopfball des starken Manndeckers Tobias Weber kratzte FCA-Keeper Kastenmeier von der Linie (82.), Kopfbälle von Ulbricht und Strangl landeten neben dem Kasten.
Patrick Weimar und Nicola Della Schiava lieferten sich erbitterte Duelle.
Andreas Bär
Während die im Vorjahr nur knapp dem Abstieg entronnenen Augsburger trotz der zuletzt drei sieglosen Spiele und einer kleinen Delle in der guten Bilanz in der Regionalliga gut unterwegs sind, hoffen die Altstädter nach der Trennung vom ehemaligen Trainer auf die Rückkehr der alten Spielstärke. Jetzt wartet für die auswärts noch sieglosen Bayreuther das schwere Gastspiel beim SV Schalding-Heining, ehe die Schweinfurter Schnüdel zum vorerst letzten Heimspiel im Hans-Walter-Wild-Stadion gastieren.
Spielbericht eingestellt am 27.08.2016 11:26 Uhr