Von FCC
Zu einer bitteren Lehrstunde geriet der heiß ersehnte Landesliga-Auftakt der A-Junioren des FC Coburg. Die Schützlinge von Coach Lars Scheler verloren ihr Heimdebut im Dr.-Stocke-Stadion gegen den Mitaufsteiger von der SG Nürnberg/Fürth deutlich mit 1:4 und mussten sich jedenfalls 45 Minuten lang eine schmerzliche Lektion von den zumeist ein Jahr älteren Gästen in Sachen A-Junioren-Fußball auf diesem Niveau erteilen lassen.
Vom Anpfiff weg hatte die SG das Heft des Handelns fest in der Hand. Der FCC war den enorm aggressiv, athletisch und zweikampfstark auftretenden Gästen in allen Belangen unterlegen. Die Coburger bekamen keinen Zugriff auf ihre durchweg handlungsschnelleren Gegenspieler, die ihrerseits den Spielaufbau der Vestestädter enorm früh und sehr erfolgreich störten. So war das 0:1 nur eine Frage der Zeit: Die Coburger Abwehr ließ Leonhard Meisinger auf halbrechts gewähren und der sich nicht lange bitten – sein Flachschuss schlug platziert im langen Eck ein. In den Folgeminuten vergaben die Gäste weitere Großchancen, ehe sich Coburgs Sturmspitze Niklas Ehrlich die Gelegenheit zum Ausgleich bot. Doch sein Linksschuss aus acht Metern verfehlte knapp das Ziel (20.). Nürnberg/Fürths Mohammad machte es kurz darauf besser und traf nach einem der sich häufenden Coburger Ballverluste im Mittelfeld aus 22 Metern mit einem präzisen Fernschuss (25.). Der FCC zeigte Wirkung, doch Keeper Daniel Shabestari verhinderte mit tollkühnen Paraden vorerst Schlimmeres. In der 39. und 42. Minute war jedoch auch er machtlos: Erst produzierten seine Vorderleute einen Elfmeter, dann ließen sie nach einer Ecke des Gegners Stürmer unbehelligt einköpfen. Damit war die Partie praktisch schon nach 45 Minuten gelaufen.
Soweit das aus Coburger Sicht Negative. In der zweiten Halbzeit zeigte der FCC dann Moral und bereits einen gewissen Lerneffekt. Gegen die einen Gang zurückschaltenden Gäste gewann Coburg nun mehr Zweikämpfe und ließ hinten kaum noch etwas zu, wobei sich die taktischen Umstellungen – Doppelsechs und Lukas Köhn in die Innenverteidigung – auszahlten. Und Coburg kam jetzt auch offensiv zu Zählbarem: Miguel Malaj schnappte sich in der eigenen Hälfte den Ball, umkurvte bis zum gegnerischen Strafraum mehrere Gegenspieler und schloss nach Doppelpass mit Ehrlich überlegt zum Ehrentreffer ab (54.). Viel mehr ließ die SG jedoch nicht zu. Mehrere Coburger Standards aus aussichtsreicher Position verpufften nahezu wirkungslos und brachten lediglich einen zu hoch angesetzten Kopfball von Adrian Guhling (67.). Nürnberg/Fürth wiederum hatte noch einen Lattentreffer zu verzeichnen (73.) und verwaltete im Übrigen die Führung sicher.
So ging der zweite Durchgang rechnerisch an die Gastgeber. Davon können sich die FCCler zwar nichts „kaufen“, aber immerhin reicht es zu einem zarten Pflänzchen Hoffnung. So sah es auch der Trainer: „In der zweiten Halbzeit haben Körpersprache und Einsatz gestimmt. Darauf müssen wir aufbauen.“ Am besten schon kommenden Sonntag in Bamberg!
Spielbericht eingestellt am 06.09.2015 12:02 Uhr