Mit breiter Brust fuhren die Schweinfurter an den Schönbusch. Zum PlayOff-Auftakt siegten die Grün-Weißen souverän gegen die SpVgg Bayreuth und unterstrichen ihre eigenen Drittliga-Ambitionen eindrucksvoll. Nur die zu geringe Torausbeute musste sich die Elf von Tobias Strobl vorwerfen lassen, wodurch Bayreuth bis zum Ende in der Partie blieb. Daher vertraute der FC-Coach auch auf die erfolgreiche Elf vom Dienstag. Lediglich Philipp Maier rutschte für Nico Rinderknecht in die Startelf.
Ganz anders die Viktoria: Vergangenen Samstag setzte es gegen Bayreuth im Ligapokal der Regionalliga Bayern, in dem es um den Einzug ins Toto-Pokal-Halbfinale ging, eine empfindliche 1:3-Niederlage. Jochen Seitz gab die Favoritenrolle daher galant an die Schnüdel weiter, die unbedingt in die 3. Liga wollen. Zu schwierig seien die vergangenen Wochen am Schönbusch gewesen. Wenigstens durfte die Viktoria wieder Zuschauer begrüßen und hatten rund 250 Fans als Unterstützung im Rücken.
David Grözinger setzt sich gegen Benjamin Baier durch.
Alexander Rausch
Eine Tatsache, die der Viktoria zu Beginn Auftrieb gab. Forsch begann die Elf von Jochen Seitz. Benjamin Baier und Marco Schelle setzten früh Akzente. Gefährlich wurde es aber nicht vor dem Schweinfurter Gehäuse. Nachdem die erste Euphorie dann abgeklungen war, meldeten sich auch die Schnüdel an, in Person von Kevin Fery. Dessen Schuss ging jedoch abgefälscht drüber (12.). Ab diesem Zeitpunkt kontrollierten die Gäste die Partie. Aschaffenburg stand tief und konzentrierte sich aufs Verteidigen, was auch funktionierte.
Zwar flog das Leder immer wieder in den Viktoria-Strafraum, einen Abnehmer fanden die Hereingaben aber nicht. Erst als Martin Thomann von links außen nach innen zog und flach abschloss, wurde es gefährlich. Aber Kevin Birk packte sicher zu (24.). Wenig später war es dann aber geschlagen: Thomas Haas wurde auf dem rechten Flügel sehenswert freigespielt und bediente den einlaufenden Martin Thomann, der freistehend zum 1:0 einschob (29.). Starker Spielzug zur verdienten Führung, die die Schweinfurter beinahe ausbauten. Doch Amar Suljic verzog erst deutlich in den Fangzaun und scheiterte dann am starken Kevin Birk (32.). Zweimal stand er am zweiten Pfosten sträflich frei.
Bis dahin hatte die Viktoria kaum mehr Anteile, befreite sich aber in den Minuten vor der Pause. Marcel Schelle und Tom Schulz verzogen zwar (36.), gaben aber ein Lebenszeichen der Gastgeber ab. Elias Niesigk hätte diese gute Phase und beste des gesamten Spiels beinahe belohnt. Doch sein Kopfball nach Hamza Bouthakrits Einwurf ging links vorbei (41.). Damit nahmen die Gäste eine verdiente 1:0-Führung mit in die Pause.
Lukas Billick überspringt Roberto Desch
Alexander Rausch
Und die geriet, selbst wenn sich hinterher alle einig waren, dass das Ergebnis äußerst gefährlich war, nicht mehr in Gefahr. Die Viktoria biss sich an der FC-Defensive immer wieder die Zähne aus. Nur bei Luca Dähns Kopfball – erneut nach Hamza Bouthakrits Einwurf – ging ein Raunen durchs weite Rund, weil das Leder rechts vorbeistrich (82.). Ansonsten mussten sich die Hausherren vornehmlich auf das Verteidigen des eigenen Tores konzentrieren. Zu stark, geduldig und spielfreudig zeigten sich die Schweinfurter.
Alleine Martin Thomann hätte die Blau-Weißen im Alleingang erledigen können, tat dies aber zum Leidwesen Tobias Strobls, der immer wieder durch seine Coaching-Zone tigerte und die Haare raufte, nicht. Erst hielt Kevin Birk stark (54.), dann stand der Querbalken dem 2:0 im Weg (67.). Auch David Grözinger versuchte es, verzog aber (66.). Vor Anbruch der Schlussviertelstunde war es wieder Martin Thomann, der aber erneut in Kevin Birk seinen Meister fand (73.).
Die Partie hätte längst entschieden sein müssen. War sie aber nicht und blieb daher spannend. Erst der eingewechselte Lukas Ramser machte dem Zittern ein Ende. Nach Daniel Adlungs Ecke schlich sich der Youngster im Rücken der Abwehr weg und köpfte am zweiten Pfosten zum 2:0. Endlich, dachten sich alle, die es mit dem FC 05 hielten. Damit war die Partie dann auch entschieden und die FC-Kicker feierten sogar mit Fans. Denn die hatten während des Spiels ihr Team von außerhalb des Stadions immer wieder lautstark unterstützt und durften dann hernach ihre Mannschaft gebührend bejubeln.
Die Schweinfurter feierten nach der Partie mit den Fans, die vor dem Stadion immer wieder Gesänge anstimmten.
Alexander Rausch
Mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel gelingt den Schnüdeln ein Traumstart in die PlayOff-Runde. Besser geht es kaum, konstatierte auch FC-Coach Tobias Strobl, dessen Team die Konkurrenz aus Bayreuth und Aschaffenburg damit gehörig unter Druck setzt. Während Schweinfurt unter der Woche Pause hat, geht es in der Wagnerstadt am Dienstag für beide darum, den Traum von der 3. Liga nicht frühzeitig begraben zu müssen (Anstoß: 18:30 Uhr). Schweinfurt muss hingegen erst kommenden Samstag reisen, nämlich nach Bayreuth (Anstoß: 14:00 Uhr).
Spielbericht eingestellt am 22.05.2021 19:01 Uhr