Von Andi Bär
Nach dem torlosen Remis gegen den SV Seligenporten war Bayreuths Trainer Klaus Scheer maßlos bedient: „Unter Fußball verstehe ich etwas anderes“ zürnte er in Richtung seiner Schützlinge, die es gegen eine personell arg gebeutelte Oberpfälzer Truppe nur selten schaffte, die tief stehende Abwehr mit spielerischen Mitteln zu knacken. „Ich habe selten ein Team trainiert, dass spielerisch so schwach auftritt“ redete sich Scheer in Rage.
Dabei hätte der Kick durchaus einen anderen Verlauf nehmen können, wenn der erstmals von Beginn an auflaufende Youngster Sven Seitz zielsicherer gewesen wäre. Der Sohn von Reutlingens Trainer Roland hatte Pech, als sein Schuss um Haaresbreite am langen Pfosten vorbeikullerte (3.) und ließ die nötige Cleverneß vermissen, als er über links durchbrach, doch zu überhastet abschloss: Keeper Bachmann hatte keine Mühe, das Leder wegzufausten (50.). Das war es auch schon an herausgespielten Bayreuther Möglichkeiten. Gegen wenig konstruktive Gäste fand die Altstadt kaum ein Mittel, zumal der engagierte Seufert und Heckenberger von Schlicker und Eigl fortwähnend an einem vernünftigen Spielaufbau gehindert wurden, die beiden Stürmer Rushiti und Petrick daher völlig blass blieben und sich Glücksgöttin Fortuna auch nicht mit den Altstädtern verbündete.
Am Ende durften die Bayreuhter sogar froh sein, dass die Partie nicht verloren ging: Keeper Mahr war gegen Berber und Feulner auf dem Posten (35.), der Ex-Bayreuther Seybold bugsierte den Nachschuss drüber, ein Freistoß von Kolja Eigl klatschte an die Latte (63.). Am Ende hätte Seufert vom schwachen Referee Söllner einen Elfmeter bekommen müssen (82.), der ließ aber trotz zweier klarer foulwürdiger Aktionen von Eigl seine Pfeife stumm. „Über einen Elfmeter und eine Ampelkarte brauchen wir heute nach so einer Leistung nicht diskutieren“ so ein völlig geladener Scheer über die beiden mehr als diskussionswürdigen Situationen. „Für beide Trainer ein ganz schwerer Nachmittag“ befand ein trotzdem bestens gelaunter Kloster-Trainer Uwe Neunsinger treffend „erhöhter Attraktivität können wir uns heute nicht rühmen. Wir haben halt getan, was wir tun können.“
Spielbericht eingestellt am 03.08.2008 16:02 Uhr