Von Stephan Landgraf
Der Fußball-Bayernligist FC Amberg ist seinem Ziel, im Bayerischen Toto-Pokal in dieser Saison zu überwintern, einen weiteren Schritt näher gekommen. Die Mannschaft von Trainer Günter Brandl setzte sich am Dienstagabend, drei Tage nach dem 0:0 beim TSV Großbardorf, vor 100 Zuschauern beim Landesligisten SV Fortuna Regensburg, der zuvor die DJK Ammerthal in einem denkwürdigen Spiel mit 8:3 aus dem Wettbewerb geworfen hatte, mit 2:1 (1:1) durch. „Wir hatten sicherlich das Quäntchen Glück, aber unterm Strich geht unser Weiterkommen schon in Ordnung“, sagte nach spannenden 90 Minuten Ambergs Teammanager Hubert Kirsch zufrieden.
Beim Gastgeber waren außer dem weiterhin verletzten Serkan Sönmez, welcher sich im Aufbautraining befindet, und Urlauber Sinan Canac alle Mann an Bord. Auch Amberg trat erwartungsgemäß mit der besten zur Verfügung stehenden Elf an. Brandl musste weiterhin auf die Langzeitverletzten Sebastian Schulik, Michael Busch, Scott Kennedy und Daniel Gömmel verzichten, auch Michael Dietl war nicht mit von der Partie. So schickte der Amberger Coach bis auf eine Ausnahme, André Karzmarczyk begann für Emmanuel Burgutzidis, die gleiche Anfangsformation auf den Platz, die am Wochenende in Großbardorf zu gefallen wusste.
Und die Zuschauer bekamen auf dem engen Fortuna-Feld einen turbulenten Beginn geboten. Schon nach nur 180 Sekunden, zuvor hatte noch Julian Ceesay seinen Versuch zu hoch angesetzt, hämmerte Jan Fischer aus 18 Metern das Leder unhaltbar in den Winkel. Die Freude über diese frühe Führung sollte aber nicht lange währen. Denn Andy Graml legte einen Regensburger im eigenen Strafraum, der sicher leitende Referee Andreas Dinger entschied vollkommen zu Recht auf Elfmeter, den Ahmed Ahmedov sicher zum 1:1 verwandelte (7.).
Das war es dann aber auch mit der großen Herrlichkeit beider Teams, denn fortan spielte sich viel im Mittelfeld ab. Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Der FCA hatte zwar mehr Spielanteile, aber wirklich zwingend waren die Möglichkeiten auch nicht. So blieb es zum Seitenwechsel beim gerechten 1:1. Den etwas besseren Start in den zweiten Durchgang erwischten dann die Gastgeber, als Mahir Hadziresic mit einem Freistoß Ambergs Keeper Matthias Götz testete (51.). Auf der Gegenseite köpfte Kevin Kühnlein nach einer Ecke von Gratas Sirgedas drüber (52.). Der litauische Nationalspieler war es dann auch, der mit seinem Schuss aus 14 Metern Fortuna-Torwart Enrico Sommer testete (69.).
So plätscherte die Partie mehr oder minder dahin. Bis zur 76. Minute, als Emrah Destanov FC-Stürmer Konstantin Keilholz im Strafraum von den Beinen holte – wie schon der erste Foulelfmeter war auch dieser glasklar. Sirgedas ließ sich die Chance nicht entgehen und vollstreckte zum 1:2. Binnen 60 Sekunden zwei sogenannte „Bretter“. Zunächst fand Hadziresic in Götz seinen Meister (81.), ehe auf der Gegenseite Seitz in der gleichen Minute nur um Zentimeter nach einem schnellen Angriff das Tor verfehlte. Als sich dann die Fortuna durch die Gelb-Rote Karte für Nizar Klica (86.) wegen wiederholtem Foulspiel selbst dezimierte, war die Partie endgültig gelaufen. „Wir nehmen heuer den Pokal durchaus ernst. Deshalb war der Erfolg für uns wichtig“, so Kirsch.
Spielbericht eingestellt am 23.08.2016 23:57 Uhr