Von R. Peter (Würzburg)
Trotz dreimaligen Rückstands warf Landesligist Würzburger FV den Bayernligisten SV Memmelsdorf im Achtelfinale aus dem Toto-Pokal.
Dieser Abend war so ganz nach dem Geschmack der rund 300 Zuschauer - so sie aus Würzburg waren, doch die Gäste brachten wohl keine 20 Besucher mit. Dabei hatten die Memmelsdorfer phasenweise vorgeführt, warum sie in der Bayern- und der WFV derzeit (noch) in der Landesliga spielt. Mit schnellen Spielzügen zeigten die Gäste gleich zu Beginn die an diesem Abend deutliche Lücken in der Würzburger Abwehr auf, die Stettner zunächst mit einem Lattenknaller, Massek aber nach 20 Minuten mit dem Führungstreffer bestrafte. Doch wenn was besonders an diesem Abend bei den Zellerauern hervorstach, war es die tolle Moral. Schon fünf Minuten später erstocherte sich Daniel Drenkard bei einem Missverständnis zweier Abwehrspieler die Kugel und vollendete ins kurze Eck. Die Freude währte nur kurz, denn drei Minuten später stieß Stettner auf links bis fast an die Grundlinie durch und bugsierte die Kugel ebenfalls ins kurze Eck - ein bisschen wohl zur Überraschung von Ralf Scherbaum, der eher mit einer Flanke gerechnet hatte. Tobias Riedner vergab jeweils zehn Minuten vor und nach der Pause freistehend dicke Chancen zum nächsten Ausgleich, doch auch Markus Stettner vergeigte kurz vor dem Wechsel gegen Ralf Scherbaum eine Hundertprozentige und damit eine Vorentscheidung.
Ausgerechnet nach einem Standard - einem Eckstoß - gelang dem WFV dann endlich mal ein Tor. Erst konnte der Kopfball von Markus Bauer von der Linie gekratzt werden, den Nachschuss drosch der Abwehrspieler unter die Latte. Aber nur eine gute Minute später schien Bauer zum tragischen Helden zu werden, denn sein unnötig ungestümes Einsteigen gegen Herrmannsdörfer führte zum Foulelfmeter, den Rainer Lindner sicher verwandelte. Sollten die Gastgeber sich davon nochmals erholen können? Es sah zunächst nicht danach aus, weil zwischen der 68. und 74. Minuten die Bamberger Vorstädter dickste Chancen hatten, um alles klar zu machen, doch Ralf Scherbaum brachte die Gäste zur Verzweiflung. Anders machte es auf der Gegenseite der eingewechselte U19-Akteur Steffen Krautschneider. Seine erfrischenden Vorstöße krönte er mit einem gefühlvollen Schlenzer von der rechten Strafraumhälfte ins linke obere Eck. Und nach diesem Erfolg des "Juniors" wollte sich der "Senior" dann auch nicht lumpen lassen. Einem energischen Angriff auf links durch Bastian Götzfried folgte eine gefühlvolle Flanke auf Markus Lützler, der mit voller Wucht zum Siegtreffer einköpfen konnte. Diese erstmalige Führung nach 80 Minuten gaben die Zellerauer nicht mehr aus der Hand und standen dem abschließenden Anrennen der Gäste sicher entgegen.
Wie es nun für den WFV weitergeht, wird am kommenden Dienstag ausgelost. Klar ist auf jeden Fall, dass die Würzburger am 4. oder 5. Mai wieder Heimrecht haben werden, dann entweder gegen den FC Ingolstadt 04 (3. Liga) oder die SpVgg Weiden oder den 1.FC Eintracht Bamberg (beide Regionalliga).
Spielbericht eingestellt am 22.04.2010 01:29 Uhr