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Artikel vom 06.06.2023 21:30 Uhr

Der Fußballgott und Stroh-Engel: Starkes Ansbach verzweifelt am Aluminium-Hattrick!

Memmingens Ex-Profi Dominik Stroh-Engel und Ansbachs Sven Landshuter waren die Hauptakteure in einem eher einseitigen Relegationshinspiel ohne Sieger.

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Zum Hinspiel in Runde 2 der Regionalliga-Relegation musste die SpVgg Ansbach am Dienstagabend beim Bayernliga-Vizemeister FC Memmingen antreten. Vor stattlichen 1564 Zuschauern lieferten die Nullneuner ein überragendes Auswärtsspiel ab und lagen durch Landshuter (23.) in Front, ehe Stroh-Engel aus dem Nichts (51.) ausglich und starke Ansbacher drei Mal am Aluminium scheiterten! Mit dem 1:1 geht's am Freitag weiter.

Von Marco Galuska

"Ich bin ehrlich gesagt froh, dass es nicht Eichstätt wurde, vor allem weil wir damit das Rückspiel am Freitag vor extrem guter Kulisse bei uns in Ansbach haben werden", sagt Hasselmeier, der kein Wunschergebnis für das Hinspiel in der schmucken Arena, in der über 2000 Zuschauer erwartet werden, hat: "Wir fahren nach Memmingen, um dort zu gewinnen, aber das will Memmingen genauso. Das Ziel ist ganz klar, dass wir uns nach zwei Spielen durchsetzen und weiter Regionalliga spielen", machte SpVgg-Coach Christoph Hasselmeier vor dem Start in die finale Runde der Regionalliga-Relegation, deren Bedeutung für den Verlierer erst mit einem Tag Verzögerung durch die Aufstiegsspiele zur 3. Liga bestimmt wird. Denn wenn die SpVgg Unterhaching sich dabei gegen den Nordost-Meister Energie Cottbus durchsetzen sollte, dürften Ansbach und Memmingen in der Regionalliga antreten. Weil das Hoffen auf andere die Nullneuner in den vergangenen Wochen nicht wirklich geholfen hat, sagte Hasselmeier im Vorfeld süßsauer: "Nach diesem Saisonverlauf werde ich keinen Pfifferling mehr auf Schützenhilfe geben!"

Ansbachs Coach Christoph Hasselmeier wollte mit seinem Team im Allgäu eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel gegen den FC Memmingen im heimischen Xaver-Bertsch-Sportpark schaffen. Welchen Chancenwucher man bei einem starken Auftritt insbesondere im zweiten Durchgang betrieb, ahnte der Nullneuner-Chefanweiser vor Anpfiff freilich noch nicht.

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Ansbach beeindruckt in Durchgang eins - Memmingen offensiv abgemeldet

Und so wollten es die Ansbacher im Duell mit den Allgäuern selbst richten, personell gehörten die gegen Gebenbach fehlenden Bastian Herzner und Niklas Seefried wieder dem Kader an, mussten aber zunächst mit einem Bankplatz Vorlieb nehmen. Mit der Unterstützung von rund 50 mittelfränkischen Fans im Gäste-Block tasteten sich beide Seiten zunächst ab, ehe Brekner in der 8. Minute via Grätsche eine erste Schelhorn-Hereingabe für spielbestimmende Nullneuner verpasste. Mit Ablauf der Anfangsviertelstunde wurden die Ansbacher zwingender und so musste Memmingens Keeper einen abgefassten zweiten Ball von Weeger parieren, ehe SpVgg-Kapitän Dietrich sein Visier zu hoch eingestellt hatte. Die Hasselmeier-Schützlinge blieben am Drücker und fuhren einen blitzsauberen Angriff über die linke Seite, wo Manz die Flanke setzte und Landshuter in Mittelstürmerposition volley zur Ansbacher Führung einnetzen konnte (23.). Direkt nach Wiederanpfiff versuchte Memmingen mit der ersten eigenen Torchance zu antworten, Lutz schoss jedoch aus halbrechter Position am kurzen Eck flach vorbei, ehe Torschütze Landshuter nach nicht einmal einer halben Stunde auf der anderen Seite einen Tick über das Tor zielte und seinen zweiten Streich verpasste. Die beiden Memminger Ex-Profis Dominik Stroh-Engel und Manuel Konrad spielten - bedingt durch eine beeindruckend aufmerksame Nullneuner Defensive - keine Rolle. So ging es mit einer knappen, aber verdienten Führung für die Spielvereinigung - angetrieben von ihrem permanent anpeitschenden Trainer Christoph Hasselmeier ("Geht auf Tore!") und einem über links immer wieder als Zweikampfsieger hervorgehenden Riko Manz in die Kabinen zur Halbzeiterfrischung.

Die Ansbacher durften zwar den zwischenzeitlichen Führungstreffer durch Sven Landshuter (r.) bejubeln, den Hinspielsieg trotz bester Tormöglichkeiten und irrsinnigem Aluminiumpech aber nicht.

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Stroh-Engel aus dem Nichts mit dem Ausgleich - Ansbach verzweifelt am Aluminium-Hattrick

Anders als in Durchgang eins ging es nach Wiederanpfiff direkt zur Sache, als die Gäste aus Mittelfranken einen sehenswerten Angriff über die linke Seite fuhren, Brekners Flanke Mitspieler Schelhorn am zweiten Pfosten fand, der grätschend an einem sensationellen Reflex von Heimschlussmann Werdich scheiterte. Auf der anderen Seite war es dann der bis dato blasse Stroh-Engel, der nach 51 Zeigerumdrehungen aus dem Nichts in Torjägermanier einen Memminger Aufsetzer aus dem Hinterhalt gekonnt per Kopf zum überraschenden 1:1-Ausgleich in die Maschen lenkte.

Lukas Schmidt wirbelte wieder gewaltig über den Flügel, hatte aber im Abschluss auch kein Glück.

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Doch die Nullneuner ließen sich nicht beirren und setzten vor dem gegnerischen Tor weiter Akzente. So ging Kapitän Dietrich voran und setzte seinen Kopfball nach einer Ansbacher Ecke per Aufsetzer an den Querbalken, ehe Schmidt im aufmerksamen Werdlich seinen Meister fand (55., 58.). Anstatt Memmingen wach zu küssen, schien der Ausgleichstreffer die Ansbacher, die gar noch einen Gang zulegten, anzustacheln. Jedoch stand den Gästen Mitte des zweiten Durchgangs zwei weitere Male das Aluminium im Weg, als zuerst Landshuter die Latte traf und wenige Augenblicke später auch Schelhorn nach Schmidt-Vorarbeit die Pille an den Innenpfosten knallte - unfassbares Pech für Ansbach, das binnen elf Minuten den "Alu-Hattrick" schlucken musste! Doch es ging noch weiter: Schmidt eroberte stark den Ball und legte ab auf Landshuter, dessen sicherer Torerfolg von einem Memminger Abwehrbein in letzter Sekunde verhindert wurde. Auch in der Schlussphase spielten die Ansbacher voll auf Sieg, doch Schelhorns Abschluss geriet zu zentral und auch Schmidt setzte die letzte Großchance des Spiels per Kopf neben den Memminger Kasten (90.). Auch wenn es das Ergebnis keineswegs widerspiegelt, über weite Strecken war tatsächlich ein Klassenunterschied zu Gunsten der weit angereisten Gäste zu verzeichnen. Am Freitag (18.30 Uhr) kann die SpVgg Ansbach jedenfalls mit breiter Brust ins Rückspiel zu Hause gehen.

Trotz einer Reihe an unglücklichen Aluminiumszenen heißt es für die SpVgg Ansbach am kommenden Freitag im Rückspiel gegen Memmingen noch einmal zusammenzustehen. Die Leistung im Hinspiel bietet hierzu auf jeden Fall mehr als nur einen Mutmacher.

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Ansbachs Trainer Christoph Hasselmeier wollte den vergebenen Chancen nach Abpfiff nicht zu sehr nachtrauern: "Wir haben über 90 Minuten ein quasi perfektes Auswärtsspiel abgeliefert, kaum etwas zugelassen und jede Menge Großchancen gehabt. In der ersten Halbzeit hat uns im letzten Drittel etwas die Ruhe gefehlt, das haben wir nach der Pause viel besser gemacht. Ich möchte den vergebenen Torchancen aber nicht nachtrauern, sondern vielmehr geht es jetzt darum, schnell zu regenerieren, an die Leistung anknüpfen - denn die war top -, um am Freitag vor über 2500 Zuschauern dann den Deckel draufzumachen!"

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