Artikel vom 07.01.2022 06:00 Uhr
Assen-Coach Dietmar Schmidmeier
Zur Winterpause steht der ASN Pfeil-Phönix in einer sehr engen und ausgeglichenen Liga auf einem Abstiegsplatz. Auch wenn es sportlich bei den Herren gerade nicht rund läuft, geht es vor allem im Jugendbereich steil bergauf. Trainer Dietmar "Schmidi" Schmidtmeier hat sowohl über die Entwicklung im Verein, aber auch die aktuelle sportliche Lage gesprochen. Zudem läuft ein Crowd-Funding für eine neue Flutlichtanlage.
Schmidmeier und die Assen - 2,5 Jahre geprägt von Corona
Seit zweieinhalb Jahren ist Dietmar "Schmidi" Schmidtmeier nun bei den Assen als Trainer der 1. Mannschaft tätig. Eine Spielzeit zu Ende gespielt hat der Coach mit den Assen aber noch nicht. Das leidige Thema Corona machte dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem fühlte sich "Schmidi", wie sie ihn am Marienberg alle nennen, "sehr gut aufgenommen in der Assen-Familie" und findet die Tatsache, dass er aufgrund von einigen coronabedingten Unterbrechungen und dem Saisonabbruch vergangene Spielzeit noch keine volle Saison mit den Assen absolviert hat, schon "außergewöhnlich".
Trotz der aktuell schwierigen Zeit rund um die Pandemie konnte der 47-jährige Übungsleiter der Assen seiner Zeit auch einige positive Aspekte abgewinnen, wie er gegenüber fussballn.de zum Ausdruck bringt: "Es gibt sehr
viel Positives, das in dieser Zeit im Verein geschehen ist. Hervorzuheben ist
sicherlich unser Jugendkonzept, die hervorragende Jugendarbeit und der damit
verbundene Anstieg von Kindern und Jugendlichen. Nach vielen Jahren
kann man bei den Assen endlich wieder alle Altersklassen mit Juniorenteams
besetzen. Wir besitzen momentan 17 Jugend-, drei Herren-, und ein AH-Team im
Spielbetrieb."
Nach seinem Engagement bei der DJK Falke (2003/2004) sind die Assen nun seine zweite Station im hiesigen Herrenbereich. Dazwischen war er meist im Junioren- beziehungsweise Frauenfußball als Trainer tätig. Dass es aktuell für seine Assen nicht sonderlich rosig aussieht - zur Winterpause steht man auf einem Abstiegsplatz - ärgert Schmidmeier zwar, trotzdem herrscht bei ihm dennoch keine Untergangsstimmung: "Ich bin felsenfest davon
überzeugt, dass wir in der Rückrunde unser tatsächliches Leistungsvermögen
ausschöpfen und den Klassenerhalt schaffen werden. Eine gute Vorbereitung und
ein guter Start in die Rückrunde wären dabei natürlich sehr hilfreich."
Dietmar Schmidmeier ist vor der Zukunft nicht bange. Er sieht seine Assen auf einem guten Weg und ist vom Klassenerhalt felsenfest überzeugt.
fussballn.de / Strauch
Optimistischer Blick in die Zukunft und ein Appell an die Mannschaft
Auf Ursachenforschung für die aktuell schwierige Situation im Nudeltopf musste sich Dietmar Schmidmeier nicht lange begeben, liegen die Gründe für den Tabellenplatz 13 doch auf der Hand und sind auch relativ vielschichtig: "Zum einen ist es seit
meinem Amtsantritt der mittlerweile dritte Neustart nach den beiden
Corona-Pausen. Gerade wenn man einige Zeit zusammenarbeitet und dann immer
wieder wegen der Corona-Situation zum Pausieren gezwungen wird, dann muss man
im Grunde genommen immer wieder bei null anfangen. Zum anderen besitzt die
jetzige Mannschaft durch einige Abgänge, gerade in der Defensive, während
dieser von Unterbrechungen geprägten Zeit und durch Neuzugänge, davon sehr
viele aus der eigenen Jugend, ein völlig anderes Gesicht. Wir haben erfreulicherweise viele Jugendspieler, welche aber logischerweise Zeit und Geduld
benötigen, um sich an den Herrenbereich zu gewöhnen. Da fehlte es uns in vielen
Spielen natürlich noch an der nötigen Reife und Erfahrung. Auch die übermäßigen
vielen Urlauber, Wochenendausflügler, krankheits- und verletzungsbedingte
Ausfälle waren nicht gerade förderlich. Dadurch waren wir leider gezwungen, in
jedem Spiel etwa drei bis sechs Spieler zu ersetzen. Da ist es die logische Konsequenz, dass gewisse Automatismen nicht greifen und es entsprechend länger dauert, bis die
Mannschaft sich einspielt."
Trainer Schmidtmeier ist von seinem Kader absolut überzeugt. Trotzdem fordert er von dem ein oder anderen mehr Zeit für sein Hobby aufzubringen.
B. Fromm
Aus diesem Grund richtet Schmidmeier auch einen Appell an sein Team und nimmt dieses in die Pflicht: "Ich würde mir von einigen
Spielern wünschen, dass sie wieder mehr Zeit für ihr Hobby investieren. Auch wenn wir
uns im Breitensport befinden, müssen sich Spieler im Klarem sein, dass sie
einen Mannschaftssport betreiben. Sie besitzen gegenüber ihren Teamkollegen und
dem Verein auch eine Verpflichtung am Spiel- und Trainingsbetrieb
teilzunehmen. Bei allem Verständnis für andere Freizeitaktivitäten, gerade in
der momentanen Situation, aber auch in den unteren Ligen sollte man den Ehrgeiz
besitzen und für sein Hobby mehr Zeit investieren."
Wintertransfers kein Thema - Klassenerhalt hat oberste Priorität
Eins scheint hingegen festzustehen, dass man sich im Winter auf dem Transfermarkt nicht verstärken wird, wie "Schmidi" Schmidtmeier deutlich zum Ausdruck bringt: "Wir sind finanziell nicht in der Lage Geld in die Hand zu
nehmen und höherklassige Spieler zu uns zu lotsen. Das möchte ich auch nicht!
Ich brauche als Trainer in den unteren Ligen keine Spieler, die die Hand
aufhalten und dann so schnell wie sie gekommen sind auch wieder gehen, weil sie
woanders ein paar Euros mehr bekommen. Darauf kann ich gut und gerne
verzichten. Selbstverständlich bin ich aber auch nicht abgeneigt, wenn
jemand in einem familiären und kameradschaftlichen Umfeld Fußball spielen will,
ihn in der Assen-Familie willkommen zu heißen." Von seiner Mannschaft ist er aber auch ohne Zuwachs absolut überzeugt: "Ich vertraue dem jetzigen
Kader voll und ganz. Die Mannschaft besitzt sehr viel Potenzial."
Dass die Assen aktuell da stehen, wo sie stehen, hängt für Schmidtmeier aber auch mit der Besetzung der Liga in dieser Saison zusammen. "Die Liga ist wesentlich
ausgeglichener als in der Vorsaison. Von Platz 5 zu Platz 13 sind es gerade
einmal fünf Punkte. Gewinnt man drei, vier Spiele geht es sehr schnell in der
Tabelle nach oben. Hat man eine Negativserie, dann geht es logischerweise
schnell in die andere Richtung. Ich denke, es bleibt bis zum letzten Spieltag
eine enge und spannende Liga."
Martin Kubecek (am Ball) ist einer der "alten Hasen" bei den Assen. Mit seiner Erfahrung und seinen Toren soll er helfen, den Klassenerhalt unter Dach und Fach zu bringen.
fussballn.de / Karnbaum
Eins stellt der Trainer aber ebenfalls unmissverständlich klar. "Der Klassenerhalt hat oberste Priorität." Neben dem sportlichen Erfolg geht es dem Übungsleiter vor allem darum, auch in Zukunft "ausgebildete Jugendspieler im Herrenbereich zu integrieren." So wird man auch in Zukunft auf den Jugendbereich bei den Assen setzen und so die Herrenteams "peu a peu" verjüngen. Lob gibt es aber auch für die "alten Hasen" in der Mannschaft: "Ich rechne auch meinen
älteren Spieler sehr hoch an, dass sie bereit sind ,jüngere Spieler im Team zu
integrieren und ihre Erfahrung weiterzugeben. Alles in allem sehe ich die Assen
auf einem guten Weg."
Crowd-Funding-Aktion für neue Flutlichtanlage läuft noch bis Ende Januar
Der erfolgreiche Anstieg der Mitgliederzahlen, vor allem im Kinder- und Jugendbereich des ASN Pfeil-Phönix, erfordert natürlich auch eine Erweiterung der Trainingskapazitäten. In diesem Zuge hat man in Zusammenarbeit mit der Sparda Bank eine Crowd-Funding-Aktion ins Leben gerufen, bei der man mit einer Spende dazu beitragen kann, die Finanzierung der Flutlichtanlage voranzutreiben. Das freut auch Trainer Schmidmeier: "Diese längst überfällige
erforderliche Erweiterung bedeutet eine deutliche Verbesserung der
Trainingskapazitäten. Hierzu wird ein zweiter Fußballplatz mit LED-Flutlicht
ausgestattet. Das veraltete Flutlicht am Sandplatz wird durch LED-Flutlicht
ersetzt und zwei Tennisplätze in die Flutlichtanlage integriert."
David Elsweiler (3. Vorstand) und Danny Taubner (Abteilungsleitung Fußball Jugend) sind in dieser Sache die Hauptverantwortlichen und haben somit einen enormen Anteil am Zuwachs im Kinder und Jugendbereich. Der Fußball-Abteilungsleiter Safak Aydogmus hat deshalb für die beiden Kollegen auch nur lobende Worte übrig: "Was David und Danny in der Jugendarbeit auf die Beine gestellt haben, ist wirklich aller Ehren wert. Man sieht, dass der Verein wächst und wir super Fortschritte machen. Das sieht man auch daran, dass wir aktuell so viele Nachwuchsmannschaften und Herrenmannschaften im Spielbetrieb haben." Bislang wurden durch das Crowd-Funding bereits 8325 € an Spenden gesammelt und das ursprüngliche Ziel von 8000 € damit vorzeitig erreicht. Trotzdem soll das noch nicht das Ende sein. Die Aktion läuft noch bis zum 31.01.2022 und der ASN Pfeil Phönix freut sich über jegliche Unterstützung, denn die moderne Flutlichtanlage wäre nicht nur ein großer Gewinn für den Verein, sondern auch für die Umwelt. Alle weiteren Infos rund um die Aktion finden Sie hier.