Artikel vom 30.12.2020 11:00 Uhr
Rico Röder war aufgrund einer Verletzung zum Zuschauen gezwungen, nun will der Spielertrainer auch auf dem Feld zu mehr Konstanz beitragen.
Während des ersten Corona-Lockdowns präsentierte der SV Raitersaich mit dem Brüderpaar Rico und Sammy Röder abermals eine Spielertrainer-Lösung als Nachfolger für Dietmar Kusnyarik. Nicht wenige sahen den SVR für den Re-Start gut gerüstet, ehe eine Knieverletzung den neuen Spielmacher außer Gefecht setzte, ihn an die Seitenlinie verbannte und das Team merklich schwächte. Auch Rico Röder selbst sieht Luft nach oben.
Start lief nicht nach Wunsch
Um ein erstes Zwischenfazit gebeten macht Rico Röder keinen Hehl daraus, sich seine Anfangszeit beim Bezirksligisten SV Raitersaich anders vorgestellt zu haben: Zum einen, weil er selbst aufgrund einer vor dem letzten Testspiel zugezogenen Knieverletzung noch kein Pflichtspiel für seinen neuen Verein absolvieren konnte und an die Seitenlinie gezwungen wurde. Zum anderen aber auch, weil seine Mannschaft - nicht von wenigen als durchaus starke Truppe wahrgenommen - in den bisherigen sechs Ligapartien zu selten überzeugen konnte und lediglich sieben Zähler einfuhr.
Seit dem Re-Start lief es für den SV Raitersaich (hier in gelb gegen den STV Deutenbach) noch nicht richtig rund. Für Trainer Rico Röder hat das bisherige Abschneiden unterschiedliche Gründe.
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Allerdings schiebt der Spielertrainer ohne Spielzeit umgehend nach: "Mit den Spielern und dem Verein hat meine eher zurückhaltende Zwischenbilanz aber absolut nichts zu tun - da ist alles top! Ich fühle mich beim SVR sehr wohl, wurde super aufgenommen und habe auch gleich einen guten Draht zu den Jungs gefunden. Das Team ist auch richtig engagiert bei der Sache, allerdings hat uns eine Vielzahl von Verletzungen ordentlich ausgebremst und die Lage deutlich verkompliziert. Außerdem sind mein Bruder und ich ja recht spät dazugestoßen, was das Kennenlernen und das Einspielen natürlich auch noch einmal erschwert hat."
Auf dem Feld zurück in die Erfolgsspur?
Inzwischen hat sich die angespannte Personalsituation beim SVR freilich wieder deutlich entspannt, Spiele in denen kaum eine erste Elf auflaufen konnte, sollen fortan der Vergangenheit angehören: "In diesem extremen Ausmaß habe ich so etwas noch nicht erlebt, wir hatten wirklich unheimlich viel Verletzungspech. Dabei haben wir eigentlich einen tiefen und qualitativ gut bestückten Kader. Das war schon alles sehr verrückt."
Das im Sommer installierte Spielertrainer-Brüderpaar Sammy (2.v.l.) und Rico Röder (3.v.l.) hatte seit dem Re-Start mit reichlich Verletzungssorgen zu kämpfen. Im neuen Jahr soll mehr Konstanz einkehren.
SV Raitersaich
Auch für den 30-Jährigen selbst soll es nach der abermaligen Corona-Pause wieder so richtig los gehen. Dabei kam der herausragende Spielmacher sogar um die anfangs befürchtete Knie-Operation herum: "Ich habe durch meine vorigen Stationen einige Fachleute kennengelernt, die mir von einer Operation abgeraten haben. Daraufhin habe ich meine Reha am Valznerweiher absolviert und schnell Fortschritte erzielt. Ich hatte keinerlei Rückschläge und so konnte ich in den letzten Trainingseinheiten vor dem erneuten Lockdown schon wieder bei leichten Passübungen mitmachen. Wenn es in die Vorbereitung geht, werde ich wieder voll einsteigen - und dann hoffentlich meinen Teil zu mehr Konstanz beitragen können."
Rico Röder war eigentlich als Spielertrainer und damit als Kreativkopf beim SVR eingeplant. Eine Knieverletzung verhinderte aber bislang das Mitwirken des Spielmachers. Nach der Pause will der 30-Jährige auch auf dem Feld eingreifen.
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Vertrauen in den aktuellen Kader
Um jene Konstanz zu erreichen, will Röder im Winter nicht etwa frische Kräfte oder große Veränderungen nach Raitersaich bringen, vielmehr soll nun die Zeit genutzt werden, welche im Sommer aufgrund des späten Eintreffens fehlte. "Der Kader ist aus meiner Sicht stark besetzt. Ich sehe für größere Veränderungen keine Notwendigkeit. Wenn die vielen Verletzten wieder zurück sind und wir einige Dinge einstudieren können, sieht das alles schon ganz anders aus. Ich freue mich schon sehr darauf wieder loszulegen!"
Die Zusammenarbeit zwischen dem Spielertrainer und dem SVR ist derweil aktuell bis zum Sommer geregelt, wie es dann weiter geht, ist indes noch nicht abschließend geklärt. Dennoch verrät der Kreativgeist: "Diese Saison war bislang in vielerlei Hinsicht eine außergewöhnliche, so dass man auch meine bisherige Zeit hier in Raitersaich noch recht schwer beurteilen kann. Ich selbst arbeite gerne mit den Jungs zusammen und würde gerne weitermachen. Es gab auch schon erste lose Gespräche - wenn es wieder weitergeht, setzen wir uns zusammen. In dieser Spielzeit wollen wir nach der Winterpause konstanter Spielen und auch defensiv kompakter auftreten, so dass wir für die Zukunft eine gute Grundlage schaffen."