Artikel vom 05.11.2020 16:00 Uhr
Alexej Pinskij kann für Futsal Nürnberg aktuell nur als Spielleiter aktiv sein, denn die Hallen in Nürnberg sind aktuell gesperrt.
Genau ein Spiel konnte in der Futsal Bayernliga Nord ausgetragen werden, dann kam die Zwangspause. Eine Winterpause wie im Fußball wird es zwar nicht geben, aber ob die Futsaler in diesem Jahr überhaupt noch einmal in die Halle dürfen, erscheint fraglich. Dementsprechend ist Warten angesagt - und eine größtmögliche Kompromissbereitschaft.
Es fällt im Futsal derzeit leichter die Dinge zu benennen, die gesichert sind. Im November wird definitiv kein Ball rollen. Punkt. Das Verbot aus der Politik hat auch die Futsal-Bayernliga nach nur einem Spiel (ohne Zuschauer) im Norden wieder ausgebremst. Sämtliche Partien, die in diesem Monat hätten stattfinden sollen, müssen neu geplant werden. Doch wie diese Planung aussehen soll, das weiß auch keiner so genau.
"Die Lage ist eigentlich nicht planbar, weil wir von der Entscheidung der Politik, der Stadt und dann auch noch anderen Sportarten abhängig sind", beschreibt Alex Pinskij, Spielleiter und Torwart bei Futsal Nürnberg, die schwierige Situation. Im Idealfall würden die Infektionszahlen im Laufe der nächsten Tage und Wochen derart sinken, dass ab 1. Dezember wieder Sport in der Halle betrieben werden darf. Sollte die generelle Erlaubnis kommen, dann müsste die Stadt Nürnberg ihre Hallen auch noch freigeben und dann käme es noch zum großen logistischen Problem, wie die Hallensportarten, die derzeit komplett pausieren müssen, ihre Terminpläne miteinander koordinieren können, um entsprechende Kapazitäten zu haben.
Für Futsal Nürnberg war die Zeit auf bekanntem Terrain seit Corona eine äußerst knappe. Mitte September gab es die lang ersehnte Erlaubnis für das Team von Mario Goreta, dass man wieder in der Halle trainieren darf. Just als man das erste Testspiel vereinbart hatte, kam Ende Oktober der neuerliche Lockdown. "Ich bin gespannt, ob wir dieses Jahr
überhaupt spielen werden. Nürnberg hat schon vor dem Lockdown alle Hallen dicht
gemacht, hier galt die Grenze bei einem Indizenzwert über 100", erklärt Pinskij und gibt zu bedenken: "Wenn wieder geöffnet wird, braucht man auch wieder mindestens zwei Wochen Vorlaufzeit, um zu spielen. Das könnte alles ein ziemliches Chaos geben!"
Um jenem Chaos im Rahmen der Möglichkeiten Herr zu werden hat der für Futsal zuständige BFV-Spielleiter Michael Tittmann die Vereine zum Zusammenhalt aufgerufen. Jeder Verein müsse sein Bestes dafür geben, wenn man die ohnehin schon abgewandelte Bayernliga-Saison (siehe Modus unten) retten will. "Dafür muss wohl jeder auch mal einen Kompromiss eingehen", so Tittmann. So könnten Wochen- oder Doppelspieltage eine Lösung sein. Flexibilität ist beim Finden von Terminen und Spielstätten mehr denn je gefragt.
Mitte November will man sich in einer Video-Konferenz abstimmen, wie Plan B für diese Saison aussehen soll. Wenn vor Weihnachten nicht mehr gespielt wird, was trotz Verzichts auf eine Winterpause im Futsal aus heutiger Perspektive eher wahrscheinlich erscheint, wird es auch einen Plan C brauchen. Dieser könnte eine Saisonverlängerung über März hinaus betreffen. In der Theorie lässt sich vieles planen. Geduld ist die Basis.
Modus Futsal Bayernliga Saison 2020/21
Im Gegensatz zu einer
regulären Saison gehen die Teams zunächst zweigleisig in den Ligen Nord und Süd
mit je fünf Teams und einer Hin- und Rückrunde und den Start. Die beiden
bestplatzierten Teams je Staffel ermitteln dann im März 2021 im Playoff-Modus
mit Halbfinals und Finale den Meister 2020/21.