Artikel vom 04.06.2020 16:30 Uhr
Wiederaufnahme des Trainings beim SC Germania Nürnberg
In der vergangenen Woche wagte der SC Germania Nürnberg die ersten Schritte zur Rückkehr in den Trainingsbetrieb. Abteilungsleiter Wolfgang Herold spricht über die ersten Erfahrungswerte und Hürden, welche die Schnieglinger im Zuge der Corona-Krise zu nehmen haben.
Von
Marco Galuska
und Wolfgang Herold
Wolfgang Herold
Jasmin Stark
Den Auftakt auf den Trainingsplatz machte beim SC Germania am Donnerstag vor Pfingsten die 1. Mannschaft. In dieser Woche durften dann die weiteren Seniorenmannschaften nachziehen. "Wir haben uns darauf verständigt, dass
wir jeder Mannschaft einen Tag in der Woche zur Verfügung stellen, da gibt es
dann auch keinen Begegnungsverkehr zwischen zwei Mannschaften auf dem Weg von
und zum Sportgelände", erklärt Abteilungsleiter Wolfgang Herold die grundsätzliche Absprache im Verein.
Der Abteilungsleiter berichtet über den Ablauf der ersten Trainingseinheit:
Hygieneraum und Dokumentation
Wir haben eine Kabine als Hygieneraum eingerichtet, in der die Trainer die Bälle und Utensilien desinfizieren können. Dazu haben wir dann Desinfektionsmittel in Spendern neben dem Spielfeld aufgestellt, das die Spieler nutzen können und jedem nochmal die Vorgaben erklärt, die zu beachten sind vor, während und nach dem Training.
Einen Hygieneraum hat man beim SC Germania eingerichtet, in dem die Trainer Bälle und Trainingsutensilien desinfizieren können.
Wolfgang Herold
Im
Sinne der Nachweispflicht haben wir einen Ordner eingeführt, in dem jeder
Trainer pro Einheit alle teilnehmenden Spieler einträgt, dazu in welche Gruppen
sie aufgeteilt sind und natürlich mit Datum versehen. Diese Listen sind
jederzeit für unseren Corona-Beauftragten zugänglich. Sollten von Seiten
irgendwelcher Behörden-Anfragen kommen, haben wir somit immer sofort die
Möglichkeit Auskunft zu erteilen.
Problem: Abstand auch in den Pausen einhalten
Die größte Schwierigkeit liegt tatsächlich in der
Auflage den Abstand zu wahren. Die Trainer haben das mit den kleinen Gruppen
ganz gut hinbekommen, aber man muss ständig ein Auge drauf haben. Bei jeder
Pause, oder wenn eine Übung erklärt wird und die Spieler zusammen kommen, musste
wirklich jedes Mal auf den Abstand hingewiesen werden.
Trainingsbeteiligung am Limit
Die Trainingsbeteiligung war am Donnerstag und wird
sicher auch bei den anderen Mannschaften komplett am erlaubten Limit sein
(soweit der Kader das hergibt). Wir haben sogar das Problem, dass wir teilweise
Spieler nicht kommen lassen dürfen, weil dann zu viele da wären. Über 20 Mann
inklusive Trainer beim Training würde man sich in normalen Zeiten eher freuen, aber
im Moment sind unsere Jungs echt heiß darauf mal wieder auf den Platz zu
kommen. Ich denke, das wird sich aber in den kommenden Wochen wieder regulieren.
Kabinen und Duschen müssen ungenutzt bleiben
Sehr unschön ist die Tatsache, dass wir keine
Kabinen und Duschen nutzen dürfen. Wir haben ein paar Spieler, die mit den
Öffentlichen zum Training kommen und die nach dem Training ungeduscht wieder
mit Bus und Bahn nach Hause zu schicken ist auf Dauer kein Zustand. Da hoffe
ich, dass wir eine Lösung finden, bei der wir vielleicht pro Spieler eine
Kabine/Dusche zur Verfügung stellen dürfen. Ich bin da im Kontakt mit dem Sport
Service Nürnberg.
Fazit: Ein Anfang ist zumindest gemacht
Wenn alles gut kommuniziert wird im
Vorfeld und die entsprechenden Vorkehrungen getroffen werden, ist es durchaus
machbar wieder - auch unter Beachtung aller Hygiene- und Abstandsregeln – auf
den Platz zu gehen. Wie lange die Leute im Hinblick auf die lange Zeit bis zur
vermeintlichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs motiviert bleiben an so einer
Art von Training teilzunehmen, wird sich zeigen. Wir hatten ein gutes,
abwechslungsreiches Training am Donnerstag, aber monatelang nur Übungen machen, ohne wirklich zu kicken am Ende…wir werden sehen.