Buchs Martin Weber: Gerne "der Mann fürs Grobe" - fussballn.de
Artikel vom 03.06.2020 10:15 Uhr
Buchs Martin Weber: Gerne "der Mann fürs Grobe"
Martin Weber entwickelte sich beim TSV Buch zu einer unverzichtbaren Größe.
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Seine komplette Juniorenzeit verbrachte Martin Weber beim FC Bayern Kickers, ehe ihn seine Schulfreunde zum Nachbarn TSV Buch lockten. Seitdem nahm der Mittelfeldmann eine tolle Entwicklung und ist längst eine feste Größe beim Landeslisten aus dem Knoblauchsland. Dass bei den Bucher Jungs eher andere Akteure im Mittelpunkt stehen, stört den Abräumer keinesfalls - er ist gerne der stille Führungsspieler.
Von Michael Watzinger


Den Fußball in die Wiege gelegt bekommen

Blickt man auf Martin Webers Geschichte, so überrascht es kaum, dass der Fußball eine große Rolle in dessen Leben einnehmen sollte. "Mein Onkel Franz Weber war Profi, mein Vater Roland ein leidenschaftlicher und talentierter Kicker. In gewisser Weise kann man da schon davon sprechen, dass mir der Fußball in die Wiege gelegt wurde", berichtet der 29-Jährige. Seine ersten Schritte auf dem Fußballplatz machte Weber beim FC Bayern Kickers, wo er von seinem vierten Lebensjahr an die komplette Jugend durchlief.

Fast schon historisches Bildmaterial: Martin Weber in Buch gegen den TSV Buch. Beim FC Bayern Kickers durchlief er die gesamte Jugend und spielte auch noch zu Beginn bei den Herren, ehe es ihn an den Wegfeld zog.
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Nach dem letzten A-Junioren-Jahr entschied sich der lauffreudige, zunächst offensiv eingesetzte Weber dann aber für einem Wechsel zum Nachbarn TSV Buch: "Der Vereinswechsel kam letztlich wegen meiner Freunde zustande. Mit Chris Fleischmann und ein paar anderen ging ich zur Schule und es war immer ein Thema, dass wir gerne mal zusammenspielen wollten. Ich hatte zunächst versucht, sie zu einem BaKi-Wechsel zu überreden, dann bin ich letzten Endes eben den umgekehrten Weg gegangen."  

Nachdem Martin Weber die komplette Jugend beim FC Bayern Kickers verbracht hatte, lockten ihn alte Schulfreude zum Nachbarn nach Buch, wo sich der 29-Jährige zur wichtigen Säule und Führungskraft in der Landesliga entwickelte. 
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Das Golfen als zweite Leidenschaft

Neben dem Fußball wurde derweil das Golfen Webers zweite große Leidenschaft. "Im Alter von zehn Jahren hab ich von meinem Onkel einen Schläger geschenkt bekommen. Erst spielte ich damit im Garten, dann haben mich meine Eltern zu einem Schnupperkurs angemeldet, allerdings eher, um mir das auszutreiben - das hat aber überhaupt nicht funktioniert: ich habe mich sofort in den Sport verliebt!", lacht Weber. Der ehrgeizige 29-Jährigen erlebte in jenem Einzelsport völlig andere Sichtweisen und war vollauf fasziniert: "Damals liefen die großen Golf-Turniere auf DSF und ich liebte es, Tiger Woods unfassbare Dinge anstellen zu sehen. Die Ästhetik und Komplexität haben mich sofort in ihren Bann gezogen und so habe ich das Golfen parallel zum Fußball betrieben. Die Prioritäten haben dabei immer ein wenig hin und her gewechselt."

In den letzten Jahren hatte das runde Leder dann aber mehr und mehr die Oberhand gewonnen. "Das hatte mehrere Gründe. Studium und Beruf haben da ebenso mit reingespielt, wie der finanzielle Aspekt. Somit vergingen sechs Jahre, in denen ich keinen Schläger in der Hand hielt." Nun aber hat Weber seine alte Liebe wiederentdeckt: "Ich habe mich wieder angemeldet und spüre auch wieder einen gewissen Ehrgeiz. Das Tolle am Golf ist auch, dass es ein Mehr-Generationen-Sport ist - so kann ich zum Beispiel auch mit meiner Familie spielen."

Alte Liebe neu entdeckt - nach sechs Jahren Pause ist Martin Weber zurück auf dem Golfplatz mit ehrgeizigem Ziel.
privat

Ein Mann fürs Grobe

Auch wenn das Golfen wieder deutlich mehr in Martin Webers Blickfeld gerückt ist, den Fußball mit seinen Bucher Jungs möchte Weber nicht missen: "Ich habe ja nicht mehr so ewig lang auf dem Platz, aber wir haben eine unheimlich verschworene Truppe. Ich spiele wahnsinnig gerne mit meinen Freunden zusammen, deshalb kam für mich ein Wechsel auch nicht mehr infrage. Ich bin froh, meinen Teil zum Erfolg beitragen zu können." Dass naturgemäß der Fokus eher auf anderen Positionen als auf der des defensiven Mittelfeldspielers liegt, stört Weber dabei keinesfalls: "Ich habe damit überhaupt kein Problem, stehe eh nicht so wahnsinnig gerne im Mittelpunkt. Mir genügt es, dass ich intern eine hohe Wertschätzung genieße! Wenn man so will, bin ich also eine Art stiller Führungsspieler - wobei ich auf dem Feld schon auch mal lauter werden kann, wenn es nicht so läuft." Mit seiner Rolle auf dem Feld kann er sich dabei voll und ganz identifizieren: "Ich bin niemand, der Hacke-Spitze spielt, bin eher der geradlinige Spielertyp, der lauffreudig und zweikampfstark ist und das Spiel einfach macht. Das ist wohl auch der Grund, warum ich vom Offensivmann in der Jugend nach und nach auf dem Feld nach hinten gerückt bin. Mir macht es aber Freude für Ordnung zu sorgen und das gegnerische Spiel zu zerstören. Ich bin gerne der Mann fürs Grobe!"

In seinem Element: Martin Weber sieht sich selbst als Mann fürs Grobe und hat kein Problem damit die Rolle des Abräumend seiner Bucher Jungs einzunehmen.
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Große Ziele zum Jubiläum

Mit seinen Bucher Jungs hat Weber dabei noch einiges vor: "Die Relegation zur Bayernliga war für unseren Verein schon etwas ganz besonderes. Nächstes Jahr steht mit dem 100-jährigen Jubiläum ein besonderes Jahr für den Verein an. Da wäre es schon eine tolle Geschichte noch einmal ähnliches zu erreichen - dann ja vielleicht auch mit besserem Ausgang für uns", blickt der Abräumer voraus.

Im Moment wird dieses Vorhaben aufgrund der Corona-Zeit ausgebremst. Weber selbst nutzt die freie Zeit, um beim Golf wieder ranzukommen: "Ich befinde mich aktuell im Home-Office, kann mir alles frei einteilen. Das ist praktisch, um auch beim Golfen wieder in Schwung zu kommen. Ich hatte früher ein Handicap von 1,7, stehe aktuell bei 2,4 - langfristig will ich gerne die Null angreifen."

Seine Bucher Jungs hat Weber dabei aber nicht aus den Augen verloren: "Ich trainiere für mich und freue mich auch schon darauf, wenn es wieder losgeht." Dann wird Martin Weber sich wieder so einbringen, wie er es am liebsten hat: als Mann fürs Grobe - nicht immer im Fokus, aber unheimlich wertvoll.

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Leser-Kommentare


Steckbrief M. Weber

Alter
33
Nation
Deutschland

Spielerstationen M. Weber

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BOL
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KK
 
10/11
BL
10/11
KK
 

Karriere in Zahlen M. Weber

Spiele
228
Spiele gewonnen
109
Spiele unentschieden
55
Spiele verloren
64
Tore gesamt
15
Vereine
2
Aufstiege
2
Abstiege
0

Saisonbilanz M. Weber

 
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