Artikel vom 17.10.2018 07:00 Uhr
Gökhan Cakmak dirigiert als Trainer aus dem Tor heraus sein Team.
In einer neuen Rolle befindet sich Gökhan „Günni“ Cakmak seit dieser Saison beim SV Eyüp Sultan. Als Spielertrainer der 2. Mannschaft dirigiert er sein Team aus dem Tor heraus. Seine Ansprache ist nicht nur laut, sondern kommt auch bei der Truppe an, wie Cakmak im Gespräch mit fussballn.de erklärt.
„Vor der Saison habt ihr mich gefragt, ob ich als Trainer lauter werde. Ich habe es eigentlich nicht für möglich gehalten, aber ich bin tatsächlich noch lauter geworden“, reflektiert Gökhan Cakmak nach den ersten Monaten als Übungsleiter. Gründe das Organ etwas intensiver zu bedienen gab es für den Neu-Trainer immer wieder, dies aber hauptsächlich in korrigierender Weise auf sportlicher Ebene. Denn Cakmak unterstreicht, wie toll die Zusammenarbeit mit den Leuten im Verein, mit dem Trainer der 1. Mannschaft Yasin Sümer und den Spielern klappt. „Die Unterstützung aus dem Verein ist klasse, die Jungs akzeptieren meine Entscheidungen, haben Respekt, auch wenn wir privat befreundet sind, und ich letzte Saison ja auch nur Spieler war.“
Die (Luxus-)Probleme eines Trainers
Die Probleme eines Trainers hat Cakmak früh kennenlernen dürfen, allerdings seien es eher Luxusprobleme, die für eine 2. Mannschaft in der A-Klasse reichlich ungewöhnlich erscheinen. „Ich habe bis zu 20 Mann im Training – nur für die 2. Mannschaft. Und obwohl es zwei, drei Verletzte im Kader gibt, muss ich sogar fünf, sechs Leute manchmal aus dem Kader streichen.“
Als Torwart und Trainer gefordert: Gökhan Cakmak ist seit dieser Saison in neuer Verantwortung auf der Steinplatte tätig.
fussballn.de
Zu Saisonbeginn sah das urlaubsbedingt noch anders aus, was auch die herbe 0:7-Packung gegen Gostenhof erklärt. „Natürlich hat die 1. Mannschaft Vorrang. Und wenn es personell mal eng wird, merken wir das umso mehr. Aber dafür sind wie als 2. Mannschaft auch da. Unser Ziel ist den jungen Spielern Spielpraxis zu geben, sie an die 1. Mannschaft heranzuführen, aber natürlich auch die Klasse zu halten. Wir befinden uns im Aufbaujahr nach dem Umbruch im Sommer.“
Abschlüsse und Punkte müssen her
Sechs Punkte aus sieben Partien stehen derzeit für die Eyüp-Reserve zu Buche: „Wenn ich mir die drei Unentschieden anschaue, dann muss ich sagen, dass wir zu wenig Punkte geholt haben. Da war jeweils mehr drin für uns. Unsere Chancenverwertung ist noch zu schlecht, die Spielanlage hingegen kann sich absolut sehen lassen, da bin ich sehr zufrieden, aber in Richtung Strafraum brauchen wir einfach mehr Abschlüsse.“ Dass man aus der durchaus bedrohlichen Lage in der Tabelle sich bald befreien könnte, davon ist Cakmak überzeugt: „Ich rechne mir schon einige Punkte aus bei den kommenden Spielen, dann schaut die Tabelle schon besser für uns aus. Aber wichtig ist mir dabei auch die Disziplin, die wir wieder reinbekommen.“
Eigentlich läuft es nicht so schlecht, aber ein paar Punkte mehr dürfen es dann schon noch sein für den SV Eyüp Sultan II.
fussballn.de / Strauch
Die Aufgabe leichter vorgestellt
Und hat er sich die Rolle als Trainer nun leichter vorgestellt als es sich in der Praxis zeigt? „Wenn ich ehrlich bin, habe ich schon gedacht, es ist einfacher. Für mich ist das schon ein ziemlicher Stress, denn ich bin auch weiterhin noch Schiedsrichter. Da pfeif ich dann am Vormittag, Mittag ist Treffpunkt und dann kommen die ganzen kleinen Probleme und kurzfristigen Veränderungen, weil eben Verletzungen oder private Sachen bei den Spielern kommen. Das hat man als Spieler früher nicht so mitbekommen. Aber die Rolle macht mir absolut Spaß. Ich würde sogar lieber nur Trainer sein, und nicht noch im Tor stehen. Ich glaube, das wäre etwas leichter.“