Artikel vom 29.04.2018 11:57 Uhr
Die A-Junioren der SpVgg Bayern Hof sind Meister und Aufsteiger in die Bayernliga. Nachdem der Beiersdorfer SV am Sonntagmittag nicht angetreten ist, hat sich die Bifano-Elf vorzeitig den Titel gesichert. Damit könnten künftig die drei ältesten Altersstufen der Hofer in der Bayernliga vertreten sein. Glückwunsch in die Saalestadt.
Als Vorjahreszweiter waren die Kicker um Kaan Özdemir eigentlich prädestiniert, um wieder ganz vorne mitzuspielen. "Ich habe mir im Frühjahr einige Spiele der B-Junioren angesehen. Da sind gute Leute mit dabei", freute sich Trainerstratege Fulvio Bifano über ein weiteres Jahr mit dem Nachwuchs. Allerdings war ihm klar, dass ihm trotz zahlreicher Talente wieder ein hartes Stück Arbeit erwarten würde, um eine schlagkräftige Truppe zu formen. Zumal sich der Charakter der Mannschaft etwas geändert hatte. "Im letzten Jahr sind wir sehr stark über die körperliche Präsenz gekommen. Jetzt dürfte das spielerische Element stärker im Mittelpunkt stehen - denn nun sind wir graziler." Allerdings warnte der Trainerfuchs vor übertriebenen Erwartungen. "Wir möchten aber den Mund nicht zu voll nehmen. Schließlich brauchen wir eine gewisse Grundstruktur, die noch festgelegt werden muss - damit nicht alles vogelwild über die Bühne geht." Weiter stand fest, dass Torjäger Kaan Özdemir bei den Herren mit reinschnuppern soll und deshalb unregelmäßig zur Verfügung stehen wird.
Im Saisonverlauf hatte Meistertrainer Fulvio Bifano so manche harte Nuss zu knacken.
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Überraschend deutlich vorne
Mit einem klaren 3:0-Sieg gegen die SG Nürnberg/Fürth schafften die Hofer einen gelungenen Saisonstart. Doch Ergebnisse, die zum Übermut Anlass geben, waren eher die Ausnahme. Beim 2:1-Erfolg im Oberfrankenderby gegen die SpVgg Bayreuth benötigte man sogar ein Portion Glück für den Dreier und eine Woche später gab es nur ein 1:1-Remis bei "Angstgegner" FSV Erlangen-Bruck. Trotzdem konnte man mit breiter Brust zum Spitzenspiel nach Lauf fahren und behielt dort nach turbulenten 90 Minuten mit 5:4 die Oberhand. "Letztlich haben wir uns perfekt auf die Spielweise der Heimelf eingestellt. Dass wir dort aber noch um den Sieg bangen mussten, war eigentlich unnötig. Denn nach der 3:1-Führung hatten wir das Spiel sicher in Griff. Dann aber wurde eine Bogenlampe an der Mittellinie zurückgeköpft und erreichte einen gegnerischen Stürmer, der völlig frei stand. Danach bekam Lauf natürlich Oberwasser und erzielte den Ausgleich. Aber der 4:3-Siegestreffer in der Nachspielzeit war dann natürlich genial", blickte der Trainer zufrieden zurück. Das gab auch den nötigen Rückhalt für die weiteren Begegnungen bis zur Winterpause, in denen seine Elf ungeschlagen blieb und alle weiteren Zähler abräumte. Der Lohn: Zum Jahreswechsel betrug der Abstand auf den härtesten Verfolger bereits sieben Zähler. Da musste der Trainer bremsen. "Ich beschäftige mich noch nicht mit der Bayernliga und habe mir weder die Tabelle noch die Mannschaften in dieser Liga angesehen. Wichtig ist, dass wir von Spiel zu Spiel denken. Alles andere wird man sehen. Denn nächstes Jahr gibt es beispielsweise wieder einige Abiturienten, die dann wohl nicht mehr voll zur Verfügung stehen."
Auch Dennis Fiebiger (in weiß) durfte schon bei den Herren reinschnuppern.
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Nur eine Niederlage
Fulvio Bifano sollte mit seinen Mahnungen recht behalten, denn seine Truppe kam nach langer Pause nur schwer aus den Startlöchern. Gegen die Altstädter drohte sogar eine Niederlage, bevor Dennis Fiebinger und Kai Aust die Partie in der Schlussviertelstunde noch drehen konnten. Doch außer dem obligatorischen Remis gegen Erlangen gab es zunächst keinen weiteren Punktverlust, so dass man bestens gerüstet in das Spitzenspiel gegen Lauf ging. "Bei nur noch fünf Spielen wären es sicher richtungsweisend - wenn wir es denn schaffen, zu gewinnen", rechnete der Nachwuchstrainer bereits. Und der klare 3:0-Erfolg gegen stark ersatzgeschwächte Mittelfranken, die auch ohne Torjäger Konstantin Träger antreten mussten, bedeuteten eine Vorentscheidung im Meisterschaftsrennen. Dass man anschließend in Ansbach, die sich als möglicher Tabellenzweiter ebenfalls Chancen auf die Bayernliga ausrechnen, beim 0:3 die erste Saisonniederlage kassierte, mag ärgerlich gewesen sein, fiel aber nicht mehr ins Gewicht. Denn mit der Spielabsage der Beiersdorfer sind die Hofer Jungs jetzt durch.
Ab sofort darf gefeiert werden: Kaan Özdemir (vorne) hat die Mannschaft schon einmal eingestimmt.
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anpfiff.info gratuliert recht herzlich zur Meisterschaft und wünscht viel Erfolg in der Bayernliga.