Artikel vom 17.04.2024 10:28 Uhr
Marco Wildersinn musste mit seinen Jungs die erste Niederlage verdauen.
SPIELTAG AKTUELL Überraschung im Ronhof! Die Würzburger Kickers
verlieren erstmals in dieser Saison ein Spiel. Beim kleinen Kleeblatt gehen die
Rothosen im wahrsten Sinne des Wortes baden. 1:3 heißt es am Ende nach verregneten
95 Minuten im Fürther Stadion. Auch wenn SpVgg-Coach Petr Ruman im Nachgang vom
Kontrahenten schwärmte, an diesem Abend waren seine Jungs die wesentlich
effektiveren vor des Gegners Gehäuse.
Es ist schon kurios, dass die Serie der
Würzburger Kickers ausgerechnet im Fürther Ronhof reißt. Ihre letzte Pflichtspielniederlage
hatten die Schützlinge von Marco Wildersinn im Mai 2023 ebenfalls gegen die
Reserve des Zweitligisten kassiert. Damals am 32. Spieltag der Vorsaison
verloren sie mit 0:1. Nun – rund elf Monate später nach 33 ungeschlagenen Partien
– unterlagen sie mit 1:3.
Kaltstart für die Rothosen
Gleich auf fünf Positionen wechselte Marco
Wildersinn seine Startelf. Wohl auch der Belastungssteuerung wegen, schließlich
kommt der FC Schweinfurt 05 am Freitag zum großen Derby an den Dallenberg. Die
dann dritte Partie binnen sechs Tagen. Vincent Friedsam stand unter anderem
wieder zwischen den Pfosten und Thomas Haas stand erstmals in diesem Jahr von
Beginn an auf dem Feld. Dazu starteten Fabian Wessig, Dardan Karimani und
Benyas Junge-Abiol.
Kaum war die Partie angepfiffen, mussten sich
aber auch schon einem Rückstand hinterherrennen. Aiden Mostofi flankte auf
Ricky Bornschein, der zum 16. Mal in dieser Saison traf – nach nicht einmal
einer Minute. Die kalte Dusche für die Kickers, die sich dann in die Partie
arbeiteten. Saliou Sané scheiterte aber vom Elfmeterpunkt – Aiden Mostofi hatte
Benyas Junge-Abiol gefoult – Dimitrios Gkoumas (12.). Auf der anderen Seite
stellte Patrick Götzelmann nach Prib-Stecker auf 2:0 (15.).
Patrick Götzelmann traf zum 2:0 und legte das 3:1 vor.
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Kickers verpassen Ausgleich
Eine Situation, die die Rothosen in dieser
Saison noch nicht hatten. Mit zwei Treffern lagen sie bisher nicht zurück. Aber
Saliou Sané verkürzte verdient nach Kurzweg-Flanke (26.). Die Gäste waren das
spielerisch überlegene Team, der Ausgleich wollte aber nicht gelingen. Marius
Wegmann scheiterte an Dimitrios Gkoumas (44.), Saliou Sané (52.) und Dardan
Karimani (55.) verfehlten das Fürther Gehäuse denkbar knapp. Statt des mittlerweile
verdienten Ausgleichs fiel dann für die stets gefährlichen Hausherren der
dritte Treffer.
Patrick Götzelmann, der aus Rüdenhausen
stammt, flankte auf Sebastian Müller, der aus Nahdistanz einnickte (57.). Die
Grün-Weißen machten aus ihren wenigen Möglichkeiten extrem viel – im Gegensatz
zu den Kickers. Die wucherten auch in der Folge – Dardan Karimani verpasste aus
sieben Metern (58.), Benyas Junge-Abiol aus zwei (60.) – und verpassten die
direkte Antwort. Da es in der Folge mit Ausnahme eines Wegmann-Lattenkopfballs
(77.) an zwingenden Aktionen fehlte, kassierten die Rothosen gegen selbstbewusste Hausherren tatsächlich die
erste Saisonniederlage.
Saliou Sané jubelte auch in Fürth, vergab aber überdies vom Elfmeterpunkt.
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Petr Ruman schwärmt vom Gegner
„Direkt zu Beginn eine kalte Dusche. Nicht nur
der Regen von oben, sondern auch das frühe 0:1. Danach haben wir 70 Minuten in
Ballbesitz ein super Spiel gemacht. Unser Problem war, dass wir vor dem Tor
unsere Chancen nicht genutzt haben. Fürth hingegen war sehr effizient“, ärgerte
sich Würzburgs Coach. Sein Gegenüber Petr Ruman, der sich diebisch über den Erfolg freute, lobte die Rothosen in den
höchsten Tönen: „Sie haben ein sehr gutes Spiel gemacht. Dennoch auch großen
Respekt vor den Würzburgern. Wie sie den Ball laufen lassen und den Gegner
bespielen, ist schwer zu verteidigen. Ich wünsche ihnen, dass sie in der
Relegation den Aufstieg in die Dritte Liga schaffen.“
Mit dem Sieg feierte das kleine Kleeblatt den
neunten Erfolg in den vergangenen elf Partien. Die Kickers liegen noch immer
sieben Punkte vor den Vilzingern und erwarten nun mit mächtig Wut im Bauch am
Freitag die Schweinfurter zum Derby. Möglicherweise dann ohne Vincent Friedsam,
der in der Schlussphase verletzt vom Feld musste.