Artikel vom 10.04.2024 10:11 Uhr
Mit dem neunten Heimsieg in Folge hat die SpVgg Hankofen-Hailing am Dienstagabend die Tabellenführung in der Bayernliga Nord auf drei Punkte Vorsprung ausgebaut. Der 2:1 (0:0)-Heimerfolg gegen den TSV Kornburg vor 425 Zuschauern im Maierhofer-Bau-Stadion bedeutet auch, dass die “Dorfbuam” weiter beste Heimelf und nun beste Rückrunden-Mannschaft der Liga sind.
Sechs Spiele sind nur noch zu absolvieren, die Meisterschaft in
der Nord-Gruppe der Bayernliga, was mit der direkten Rückkehr in die
Regionalliga Bayern verbunden wäre, rückt näher. Gegen Kornburg trafen Tobias
Richter und Andreas Wagner, in der Nachspielzeit wurde Jonas Blümel rüde
gefoult, Kornburgs Dominik Ammon sah dafür Rot.
Das erste gute Omen
sollte die bestandene Prüfung zur Trainer-A-Lizenz von Spielertrainer Tobias
Beck am Dienstagvormittag gewesen sein. Das zweite war, dass der dieses Mal
amtierende Schiedsrichter Andreas Stolorz aus der Oberpfalz vor rund zwei
Jahren erstmals in Hankofen war, damals als Assistent im Spiel gegen den Jahn
II, dass die “Dorfbuam” 2:1 gewannen und damit den Grundstein zur Meisterschaft
und zum Aufstieg in die Regionalliga legte. Sollte das 2:1 gegen Kornburg unter
der Leitung von Stolorz auch schon so etwas wie der Grundstein für den nächsten
Bayernliga-Titel sein? Es sieht so aus, zumindest läuft es in diese Richtung
und am 12. April ist ja dann auch Abgabetermin für die Unterlagen zur
Lizenzierung, die vom Verein eingereicht werden.
Hankofens Spielertrainer Tobias Beck erlebte eine perfekten Tag: Nach überstandener Prüfung zur Trainer-A-Lizenz gab es auch noch einen Sieg im Nachholspiel gegen Kornburg.
Dirk Meier
Kornburg bietet dem Favoriten die Stirn
Bei den Gastgebern fehlten die beiden beruflich verhinderten Benedikt Gänger
und Kapitän Daniel Hofer, so führte Tobias Richter die Gastgeber aufs Feld.
Die Partie wurde von starkem Wind beeinflusst, Hankofen hatte in Teil eins den
Schub im Rücken. Das Spiel hielt dann auch das, was es versprach, es wurde eine
Partie auf hohem Niveau. Beide Mannschaften präsentierten sich technisch stark,
blieben in der ersten Halbzeit konsequent bei ihrer Taktik. Und beide Teams
vermieden Fehler und so spielte sich das Geschehen weitestgehend im Mittelfeld
ab. Die größte Möglichkeit hatte Andreas Wagner. Nach einer Hereingabe von
links von Tobias Lermer kam der Hankofener Sturmtank gleich zu drei Abschlüssen
in Folge, die alle geblockt wurden, es gab nur Eckball (25.). Hankofen wirkte
in dieser Phase aktiver, aber die Gäste aus dem Nürnberger Süden kombinierten
auch immer wieder gut nach vorne, sie waren nicht zu unterschätzen. Immerhin
hatte Kornburg die ersten acht Spiele nach der Winterpause nicht verloren.
Im zweiten Abschnitt
zogen beide das Tempo an, die Gastgeber stellten auf Dreierkette um, um damit
im Mittelfeld Überzahl zu erzeugen. Das sollte sich auszahlen, denn nun wurden
die Niederbayern im Spiel nach vorne griffiger, kamen häufiger in die
gefährlichen Räume. Ein Kopfball von Florian Sommersberger nach Lermer-Flanke
war die erste gute Aktion nach Wiederbeginn (51.). Aber Vorsicht war geboten,
weil die Mittelfranken eine saubere Klinge spielten, da musste Hankofen mit
höchster Konzentration in der Defensive agieren. Die Marke “sehenswert”
verdiente sich das erste Tor dieser Begegnung. Lermer setzte sich im Zweikampf
beherzt durch, chippte den Ball ins Zentrum. Dort fand dieser Richter, der die
Kugel in der Luft annahm und dann überragend stark über Keeper Tim Pager hinweg
ins Netz zur Gastgeber-Führung hob (67.).
Dittrich gleicht per direkt verwandelter Ecke aus
Alarm im Kornburger Strafraum: Hankofens Torschützen Andreas Wagner (l.) und Tobias Richter (beide in rot) sorgen für Arbeit in der Gäste-Defensive.
Dirk Meier
Jetzt nahm das Topspiel
an Fahrt auf, es ging es hin und her und das bei viel Tempo. Die Gäste kamen
nach einer direkt verwandelten Ecke von rechts von Danilo Dittrich mit
Windunterstützung zum 1:1-Ausgleich (77.). Beeindruckend auch der dritte
Treffer der Partie, die ihr Eintrittsgeld wert war. Jonas Blümel spielte den
Ball gezielt hoch in den TSV-Strafraum, wo Valentin Harlander diesen mit einem
leichten Touch zu Andreas Wagner verlängerte, der freie Bahn hatte und aus
sechs Metern zum 2:1 einköpfen konnte (79.). Das war erneut ein Klassetor in
einer selten schönen Partie. Kornburg steckte nicht
auf, aber Hankofen stand sicher. In der Nachspielzeit dann ein fader
Beigeschmack durch Kornburgs Dominik Ammon, der den auf dem Flügel sprintenden
Blümel abrasierte, das war Körperverletzung. Es gab eins Rudelbildung und Rot
für den Sünder. Hoffentlich ist Blümel, der gestützt vom Feld humpelte, nichts
Schlimmeres passiert. TSV-Trainer Baumgart entschuldigte sich für den Ausraster
seines Spielers.
Hankofens Coach Beck war sehr zufrieden, wie er feststellte:
“Es war ein hochklassiges Spiel zweier starker Mannschaften zu sehen. Wir haben
uns von unserem Weg, die Aufgaben spielerisch zu lösen, nicht abbringen lassen.
Das ist unser Weg und den gehen wir weiter, Spiel für Spiel, was sich auch
heute wieder ausgezahlt hat. Die Führung war exzellent erzielt, das 1:1
unnötig, weil wir den Standard ohne Not produziert haben. Auch das zweite Tor
war technisch sauber rausgespielt.” Die Gäuboden-Kicker waren am Dienstagabend
der große Gewinner, weil der bis dato punktgleiche Konkurrenten VfB Eichstätt
sein Heimderby gegen den FC Ingolstadt 04 II mit 0:3 verlor.
Kornburgs Trainer Hendrik Baumgart war ein fairer Verlierer und entschuldigte sich auch für die überflüssige Rote Karte.
Dirk Meier
Kornburgs Coach Baumgart
stellte fest: “Drei Sachen vorweg: Zunächst Glückwunsch an Hankofen zum
verdienten Sieg und meinem Trainerkollegen zur A-Lizenz. Als Drittes möchte ich
mich für das Foul von Dominik Ammon entschuldigen. Das war völlig unnötig und
überzogen. Das war unsere erste Rote Karte in dieser Saison. Die Zuschauer
haben ein tolles Spiel zweier starker Mannschaften gesehen. Den Ausschlag hat aber die größere Qualität gegeben, und zwar in den entscheidenden Situationen,
die zu den beiden tollen Toren geführt haben, die technisch sauber erzielt
worden sind. Die Niederlage ist daher symptomatisch, denn wir waren gut im
Spiel, mussten unsere beiden besten Offensivspieler ersetzen und Hankofen hatte
vorne sehr viel Qualität, die den Unterschied ausgemacht hat.”