Artikel vom 28.03.2024 11:30 Uhr
Daniel "Perry" Bräutigam wird nach der Saison den Trainerjob in Stadeln aufgeben und nur noch als Spieler zur Verfügung stehen.
Das offizielle Urteil ist nun da: Der FSV Stadeln III verliert die Punkte vom 3:0-Sieg beim Restart in Oberndorf. Somit wächst der Druck im Gipfeltreffen der Kreisklasse 2 beim Tabellenführer SV Losaurach am Samstag (16 Uhr), ein Sieg ist für das Team von Daniel Bräutigam, der im Sommer sein Traineramt abgeben wird, schon Pflicht, wenn man die Meisterschaft noch erreichen will.
Beim Blick auf die nun auch offiziell überarbeitete Tabelle wird klar, dass der FSV Stadeln III bei seinem Gastspiel in Losaurach am Karsamstag (16 Uhr) nicht mehr allein mit einem Sieg beim Spitzenreiter vorbeiziehen kann. Intern wusste man am Kronacher Wald bereits seit vergangener Woche, dass man virtuell fünf Zähler hinter dem SVL liegt und es sich um die wohl letzte Möglichkeit handelt, das Aufstiegsziel auf direktem Wege zu schaffen.
Einsatz von zwei Spielern aus der Zweiten kostet den Sieg am Grünen Tisch
"Wir haben in der Winterpause zwischen unserer Zweiten und Dritten die Mannschaften ein bisschen anders aufgeteilt. Dabei haben wir aber überhaupt nicht bedacht, dass es mittlerweile die Sperrfrist vom letzten Spiel vor dem Winter auch nach der Pause gibt. Letztlich hatten wir zwei Spieler dabei, die zuvor in der 2. Mannschaft gespielt haben und somit in Oberndorf nicht hätten spielen dürfen", erklärt Daniel Bräutigam, Trainer der 3. Mannschaft, die missliche Situation, die er uneingeschränkt auf seine Kappe nimmt. "Das ist brutal hart und tut mir leid für unserer Jungs, aber auch insgesamt ist es ein massiver Eingriff in den Auf- und Abstieg der Liga!"
Indes stoßen die Anwendung und auch die Rahmenbedingungen der Regelung (nicht nur) bei Bräutigam auf Kritik: "Ich finde es ja richtig, dass die unterklassige Mannschaft nicht vor der höherklassigen Mannschaft nach dem Winter spielt. In unserem Fall sind ja beide betroffenen Mannschaften in der Kreisklasse und haben gleichzeitig angefangen. Ich verstehe aber überhaupt nicht, warum man im Spielplus-System die Spieler nicht einfach auch rot hinterlegt und eine Warnung bekommt, dass diese für das Spiel nicht einsetzbar sind, so wie bei einer Sperre auch!"
Kritik an ausbleibender Fürsorge des Verbands nicht neu
Diese Kritik, aber auch das Ausbleiben einer möglichen expliziten Erinnerung der Vereine vor dem Start aus der Winterpause, sind Wasser auf die Mühlen derjenigen, die dem Verband vorwerfen, dass man mit derlei verzwickten Vorgaben in der Spielordnung eine ordentliche Summe an Geldstrafen generieren würde. Denn eines ist klar, wenn man sich nur mal in der Liga umhört: Die Stadelner sind nicht die einzige Mannschaft, die besagte Regelung - auf die wir schon im Vorjahr hingewiesen hatten - nicht mehr auf dem Schirm hatten.
Das Rückspiel gegen Oberndorf gewann der FSV Stadeln III zwar am Rasen mit 3:0, am Grünen Tisch gab es aber inzwischen eine 0:2-Wertung.
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Klar ist hingegen, dass durch die Anzeige des Gegners im Fall des FSV Stadeln III aus dem 3:0-Sieg in Oberndorf eine 0:2-Niederlage wurde. So rutscht Stadeln mit nur noch 36 Punkten auf den 3. Platz ab und Oberndorf klettert mit 24 Zählern vom Relegationsrang (12.) auf den 10. Platz.
Bräutigam pausiert nach der Saison als Trainer
Rein sportlich lief es für Stadelns Dritte, die mit Artur Dutt einen durchaus bekannten Namen als Neuzugang im Winter bekommen hat, nach einer "etwas schleppenden Vorbereitung" auf dem Platz zuletzt richtig gut: "Wir haben auf dem schweren Platz in Oberndorf ein Bombenspiel gemacht, wodurch die Wertung dann doppelt ärgerlich ist! Die Jungs haben aber auch nach der Nachricht eine gute Reaktion gezeigt und absolut verdient gegen Neuhof mit 5:0 gewonnen", lobt Bräutigam sein Team, das er nur noch bis zum Ende der Saison als Trainer führen wird. "Ich habe die Entscheidung schon in der Winterpause intern kommuniziert. Beruflich und familiär ist das einfach über die Jahre schon ziemlich viel. Als Spieler bleibe ich gerne dabei und bestimmt mache ich später auch mal wieder was als Trainer, denn es macht mir ja Spaß, aber nach der Saison brauche ich erst einmal eine Pause und will ohne Funktion am Sportplatz sein." Die Nachfolge auf dem Trainerposten ist derweil noch nicht final geklärt.
Nach dem Durchmarsch mit Stadelns Dritter von der B- in die Kreisklasse will Bräutigam zum Abschied als Trainer das Team noch in die Kreisliga führen: "Das ist unser erklärtes Ziel, die 2. Mannschaft in der Kreisklasse zu halten und mit der 3. Mannschaft aufzusteigen. Wir waren ja jetzt schon ständig oben dabei, die drei Punkte tun uns da natürlich extrem weh. In Losaurach stehen wir am Samstag gehörig unter Druck, wenn wir noch Meister werden wollen."
Das Hinspiel in Stadeln gewann der FSV gegen den SV Losaurach mit 3:2. Beim Rückspiel ist man aufgrund der anzunehmenden Tabellensituation eigentlich wieder zum Siegen verdammt, wenn man noch um den Titel mitspielen will.
SV Losaurach / Rene Hofmockel
Sollte es auf dem direkten Wege nicht klappen, so will man die Kreisliga über die Relegation angreifen. Im Aufstiegsrennen sieht der Stadelner Coach nicht nur den favorisierten SV Losaurach ("sie haben die beste Qualität im Kader"), den TV Dietenhofen und sein Team, sondern auch weiterhin die SF Laubendorf: "Diese Vier werden die ersten drei Plätze unter sich ausmachen - und Vierter wollen wir bestimmt nicht werden!" Mit einem Sieg im Spitzenspiel wären die Stadelner zwar noch nicht wirklich Tabellenführer, aber das Meisterrennen weiterhin richtig spannend.